Die Deutschen wollen 402 Euro für Weihnachtskonsum ausgeben

Aufgrund der unsicheren Weltwirtschaft sowie steigender Lebensmittel- und Energiepreise wollen über 60 Prozent der Deutschen ihre Weihnachtsausgaben verringern. Das geht aus einer Umfrage der Beratung Deloitte hervor. Danach bleiben für Geschenke 209 und für weitere Festlichkeiten 193 Euro.

An Essen und Trinken soll allerdings nicht gespart werden. Zudem achteten die Käufer verstärkt auf Sonderangebote und nützliche Geschenke. Das Internet diene den Deutschen dabei vorwiegend als Ressource für Preis- und Qualitätsrecherchen, weniger als Einkaufsmedium. „Die Deutschen sind beunruhigt und gehen mehrheitlich von einer bevorstehenden Rezession aus. Das wirkt sich dämpfend auf das weihnachtliche Konsum- und Kaufverhalten aus“, erklärt Dr. Peter Thormann, Partner im Bereich Consumer Business bei Deloitte. Über 60 Prozent beabsichtigten ihre Ausgaben für Geschenke zu reduzieren, nur noch 209 Euro aufwenden und vor allem preisbewusst entscheiden. Als Folge könne auch der Absatz von Luxusgütern einbrechen.

Wie der Deloitte-„Xmas Survey 2008“ zeigt, fürchten die Europäer eine Abschwächung der Konjunktur in 2009. Dabei unterscheiden sich Ost- und Westeuropa jedoch gravierend: Frankreich (32 Prozent), Italien (42 Prozent), Spanien (57 Prozent) und Portugal (40 Prozent) blicken besonders pessimistisch in die Zukunft, während in Osteuropa 66 Prozent die Wirtschaftslage optimistischer einschätzen. Die Deutschen scheinen ihre persönliche Situation am wenigsten von der Finanzkrise bedroht zu sehen: Nur 23 Prozent fühlen sich direkt betroffen. Allerdings weisen die Berater darauf hin, dass sich die Finanzkrise in Deutschland erst jetzt auswirkt, die Umfrage jedoch Ende September und Angang Oktober erfolgte.

„Die Verbraucher sind in diesem Jahr gezwungen, ihre finanziellen Mittel zur Weihnachtszeit einzuteilen und die Ausgaben zu priorisieren: Dabei würden 22 Prozent eher bei Geschenken kürzer treten als bei festlichem Essen und Trinken“, resümieren die Deloitte-Analysten. Um beim Geschenkekauf zu sparen, schränkten sie den Kreis der zu Beschenkenden ein, recherchierten mehr nach Sonderangeboten und suchten verstärkt nützliche Geschenke mit praktischem Mehrwert. Auch deshalb sei im gesamten Westeuropa ein Absatzeinbruch bei Luxusgütern zu erwarten.. Insgesamt wollten die Deutschen 6,3 Prozent weniger Geld für Geschenke und 1,6 Prozent weniger für Nahrungsmittel ausgeben.

Den Umfrageergebnissen zufolge rangieren Musik,CD und Bekleidung nach Kosmetik undParfüm sowie Büchern europaweit oben auf den Wunschlisten. Die beliebtesten Geschenke in Deutschland sind nach wie vor Bargeld, Bücher, Geschenkgutscheine und Tonträger. Bei Kindern unter zwölf Jahren stehen Spielekonsolen und Computerspiele hoch im Kurs. Jugendliche (zwölf bis 18 Jahre) präferieren Bargeld und Computerspiele.

Für 48 Prozent der Befragten ist ausschließlich der Preis entscheidend – unabhängig von Nachhaltigkeitsüberlegungen oder davon wie der Preis zustande kommt. Das Internet gilt als Einkaufsmedium der Zukunft. Die Deutschen schätzen dabei vor allem die Bequemlichkeit und die vielfältigen Recherchemöglichkeiten vor dem Kauf. Hier beobachten die Berater ein nach Einkommen gestaffeltes Verhalten: Während die unteren Einkommensgruppen das Netz eher für Preisrecherchen nutzen, kaufen die oberen hier verstärkt ein.

„Für die meisten Deutschen ist der Preis das entscheidende Kriterium. Der Handel sollte das unbedingt berücksichtigen und attraktive Weihnachtsaktionen anbieten“, resümiert Thormann. Auf Impulskäufe sollte er nicht so stark setzen. Einzelne deutsche Geschäfte und Handelsketten hätten noch Potenzial beim Ausbau ihrer Onlinepräsenz, obwohl die Deutschen insgesamt doch lieber im Kaufhaus oder Supermarkt einkauften. Letzten Endes könne auch ein umfassender Service die Präferenz aufgrund eines niedrigen Preises kaum kompensieren.

Für die europaweiten, repräsentative Erhebung befragte Deloitte rund 18 000 Konsumenten in 17 Ländern (in Deutschland: rund 2000) zu ihren geplanten Weihnachtsausgaben.

www.deloitte.de