Die Bundesliga steigert Trikotwerbeerlöse

Trikotsponsoring im Fußball trotzt der Wirtschaftskrise und hat sich in Frankreich, England, Italien, Spanien, Deutschland, Niederlande als den sechs europäischen Topligen bei einer Gesamteinnahme von 395,5 Millionen Euro stabilisiert. Das ist ein Ergebnis der 11. Ausgabe des European Jersey Report der Sponsoringberatung „Sport und Markt“. Danach steht die Bundesliga mit Trikotwerbeeinnahmen von 108,6 Millionen Euro deutlich an der Spitze vor der englischen Premier League mit 83,5 Millionen Euro.

Damit habe die Bundesliga ihre Trikotwerbeerlöse im Vergleich zur Vorsaison um 5,7 Millionen Euro gesteigert. „Der Werbeplatz auf einem Bundesligatrikot ist ein Premium-Kommunikationsmittel und auch in Krisenzeiten begehrt bei Unternehmen“, sagt Hartmut Zastrow, Vorstand bei Sport und Markt. Beispielsweise hätten auch kleinere Vereine in der Bundesliga gute Verträge für ihr Trikotsponsoring. Selbst die Aufsteiger würden mehr als zwei Millionen Euro jährlich für Werbung auf der Spielerbrust verdienen. Das sei momentan in keiner anderen Fußballliga denkbar. Europas Trikotkönig komme ebenfalls aus Deutschland, denn der FC Bayern München erhalte 20 Millionen Euro von Werbepartner T-Home.

Aufgrund der Werberestriktionen für Wettanbieter habe die Bundesliga derzeit jedoch einen klaren Wettbewerbsnachteil zur englischen, italienischen und spanischen Liga. Mit zahlreichen neuen Trikotengagements habe die Sportwettenbranche ihr Sponsoringvolumen auf den Vereinsleibchen auf 56,4 Millionen Euro gesteigert. Sportwettenwerbung auf Trikots europäischer Fußballclubs erreiche dabei auch deutsche Fans. Dabei habe die Sportwettenbranche nicht zuletzt in der spanischen Primera División und der italienischen Serie A für einen Zuwachs der Trikotwerbeeinnahmen gesorgt. Den größten Anteil am Trikotsponsoringvolumen in den sechs Ligen halte allerdings weiterhin die Finanzbranche mit 75,6 Millionen Euro. Das seien nur 5,1 Millionen Euro weniger als in der vergangenen Spielzeit. „Die Prophezeiungen über den Rückzug der Finanzbranche aus dem Sportsponsoring in der Wirtschaftskrise waren unbegründet“, betont Zastrow. Einziger klarer Verlierer unter den sechs Ligen sei die französische Ligue 1, die 12,2 Millionen Euro an Trikotwerbeeinnahmen zum Vorjahr verloren habe. Neben dem Werbeverbot für Wettanbieter bestünden in Frankreich allerdings auch solche Restriktionen für Alkoholmarken. Die englische Premier League habe im Jahresvergleich stagniert, werde aber zur kommenden Saison deutlich zulegen. „Mit den neuen Trikotsponsoren von Manchester United und dem FC Liverpool ab nächstem Sommer kommt die Premier League 2010 deutlich näher an die Bundesliga heran“, prognostiziert Zastrow.

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