Die Agentur-Last mit der Selbstdarstellung

Mit dem CREA gab es in diesem Jahr erstmals einen eigenständigen Award, mit dem besonders gelungene Eigendarstellungen von Kommunikationsagenturen ausgezeichnet werden. Von den insgesamt 82 Einreichungen in zehn Agentur-Kategorien werden vier Arbeiten mit der Roten Kirsche ausgezeichnet, weitere zehn konnten sich auf der Shortlist platzieren.

Die Preisträger des von der Hamburger Beratung Cherrypicker und dem Kommunikationsverband (Bonn) veranstalteten Awards sind RTS Rieger Team (Leinfel-den-Echterdingen) in der Kategorie Werbung, Peter Schmidt Group (Hamburg) in der Kategorie Design, die Münchner Agentur Avantgarde im Bereich Event und foleys, ebenfalls aus München, in der Kategorie PR.

Von Oliver Klein, Geschäftsführer von cherrypicker, stammt die Idee, mit dem CREA-Award einen eigenen Preis für die Selbstdarstellung von Agenturen zu verleihen: „Bei unserer Arbeit müssen wir leider immer wieder feststellen, dass sehr viele Agenturen Fehler machen, wenn es darum geht, sich selber zu präsentieren. Mit dem CREA wollten wir eine neutrale Instanz schaffen, die den Agenturen ein Feedback gibt, wie ihre Arbeiten ankommen.“

Diesen Ansporn scheinen viele Agenturen auch zu brauchen. Oliver Klein kritisiert vor allem, dass zu viele Agenturen es nicht schafften, kurz und prägnant zu vermitteln, was sie tun und warum sich ein Kunde für sie interessieren sollte. Odo-Ekke Bingel, als Präsidiumsmitglied im Kommunikationsverband zuständig für die Awards, betont, dass die Zeit der Marketingleiter in Unternehmen besonders knapp bemessen sei, diese Tatsache müssten die Agenturen stärker berücksichtigen: „Schnell auf den Punkt muss die Eigendarstellung sein! Als Agentur habe ich nur wenig Zeit, den Marketingleiter davon zu überzeugen, dass ich genau das richtige Angebot für ihn habe.“ Es sei auch unverständlich, dass sich kein Anbieter traue, die Informationen durch Honorarbeispiele oder Preisangaben abzurunden.

Viele Agenturen präsentierten sich in einer Art und Weise, die man nur als „brav und hausbacken“ bezeichnen könne. Mut und Kreativität fehlten häufig in der Eigendarstellung. Dagegen ist es den 16 Arbeiten, die es auf die Shortlist geschafft haben, gelungen, sehr klar zu sagen, was sie machen. „Bei solchen Arbeiten merkt man, dass da Leute dahinterstecken, die einfach mal ein bisschen länger nachgedacht haben und ein gutes Händchen bei der Umsetzung hatten – sie haben die Inhalte auf den Punkt gebracht“, so Oliver Klein.

Zum CREA Credential Award 2003 waren nur Kommunikationsmittel zugelassen, die seit dem 1. Januar 2002 in Deutschland, Österreich oder der Schweiz mit dem Ziel der systematischen Kundenakquisition in größerer Stückzahl eingesetzt wurden. Die eingereichten Arbeiten wurden nach den Kriterien „Überzeugungskraft aus Sicht von potenziellen Auftraggebern“ (50 %), „Anmutung, Aufbau und Verständlichkeit“ (25 %) sowie „Kreativität und Ideenreichtum“ (25 %) beurteilt.

Shortlist CREA Credential Award 2003
(Kategorie/Einreicher)
PR: Bönig & Yamaoka International Communications GmbH, Hamburg
Werbung: klink, liedig Werbeagentur GmbH, München
Werbung: Publicis KommunikationsAgentur GmbH, GWA, Erlangen
Werbung: Rempen & Partner Werbeagentur München GmbH, München
Werbung: well! communication GmbH, Aschaffenburg
Werbung: Beaufort 8 GmbH, Stuttgart
Werbung: Damm GmbH, Agentur für Marketing und Kommunikation, Frankfurt
Werbung: Nordpol + Hamburg Agentur für Kommunikation, Hamburg
Multimedia: Scholz & Volkmer Intermediales Design GmbH, Wiesbaden
Event: CB.e Clausecker/Bingel. Ereignisse. GmbH, Berlin

www.kommunikationsverband.de www.cherrypicker.de