Deutschland fällt im internationalen Breitband-Vergleich zurück

Während hierzulande gerade einmal 16 Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss verfügen, sind es in den Niederlanden bereits 41 Prozent, in der Schweiz 37 Prozent und in Belgien 35 Prozent. Eine Studie der Unternehmensberatung Mercer Management Consulting zeigt einen eklatanten Nachholbedarf auf dem deutschen Markt. Die Berater sehen Deutschland in Gefahr, international den Anschluss zu verpassen.

Neben der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für die Telekommunikationsindustrie sei die Breitband-Markterschließung ein entscheidender Treiber für eine Reihe neuer Erlösquellen und Innovationszyklen in angrenzenden Branchen wie der Film-, Fernseh- und Musikindustrie, aber auch bei der Unterhaltungselektronik. Am Preis läge es nicht. In keinem anderen westeuropäischen Land sei das Preisniveau für den schnellen Internetzugang niedriger.

Den Breitbandrückstand in Deutschland sehen die Berater durch andere Faktoren begründet: Während sich führende Breitbandnationen wie Südkorea (76 Prozent Haushaltspenetration), Japan (38 Prozent) oder auch der Schweiz über die letzten Jahre einem aggressiven Technologiewettbewerb aussetzten, sei Deutschland erst 2003 ernsthaft in den Breitbandmarkt eingestiegen. Bei den derzeitigen Rahmenbedingungen prognostiziert die Mercer-Studie für Deutschland eine Breitbandpenetration von rund 27 Prozent im Jahr 2007 und rund 35 Prozent im Jahr 2009.

„Will Deutschland den Breitband-Durchbruch schaffen und mit anderen Ländern wieder gleichziehen, wird dies nur dann gelingen, wenn Medienindustrie, Endgerätehersteller, Netzbetreiber und Internet-Provider an gemeinsamen Breitband-Produkten arbeiten“, erklärt Wolfgang Bock, Leiter der Studie und Experte für Telekommunikation und Medien.

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