Deutsche Unternehmen spezialisieren sich auf globale Brands

Regionale Marken verlieren zunehmend an Bedeutung. In den nächsten Jahren werden immer mehr Unternehmen Teile ihrer Mehr-Marken-Portfolios abbauen und dafür die internationalen Marken mehr forcieren. Dies geht aus der Studie "Mehrmarkenmanagement 2006" hervor, die von der Unternehmensberatungsagentur Marketing Partner durchgeführt wurde. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen stammen aus dem Segment der Verbrauchsgüter, knapp 30 Prozent aus dem Gebrauchsgüterbereich und 16 Prozent aus dem Dienstleistungssegment.

Insgesamt wurden 88 Markenexperten führender Unternehmen mit mehreren Marken befragt. 60 Prozent dieser Experten gaben an, dass die geographischen Markenportfolios, die die länderspezifischen Besonderheiten berücksichtigen, keine Bedeutung mehr haben. Darüber hinaus gaben über zwei Drittel der Befragten an, in den nächsten zwei Jahren die Anzahl der Marken zu reduzieren. Hiervon wollen 66 Prozent ihr Sortiment um 25 Prozent reduzieren und weitere 33 Prozent haben vor, mehr als ein Viertel ihrer Marken zu überdenken.

Der Grund für die drastischen Maßnahmen ist das Budget, das für die Führung aller Marken oftmals zu gering sei. Weiters haben internationale, standardisierte Marken gegenüber den kleinen regionalen klare Vorteile: Erstens können Marketing- und Kommunikationsinstrumente, Werbe und Messekonzepte global eingesetzt werden, und bei der Produktion könnte eingespart werden. Darüber hinaus generieren oftmals die drei größten Marken eines Markenportfolios 80 Prozent des Gesamtumsatzes. Demgegenüber steht die Finanzierung von durchschnittlich acht geführten Marken.

„Als Konsument braucht man aber nicht befürchten, dass sämtliche regionale Produkte vom Markt verschwinden. Manche Marken werden natürlich gestrichen, aber viele andere an andere Unternehmen verkauft werden. Weitere wieder werden jetzt schon als eigenständige Unternehmen geführt und als solche auch weiterarbeiten“, erklärt Torsten Lorenz, Unternehmenskommunikation bei Marketing und Partner, im Gespräch mit pressetext. Welche Marken im Unternehmen betroffen sind, werde aber ausnahmslos nach der Rentabilität entschieden. pte

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