Warum Social Marketing nichts mit Social Media Marketing zu tun hat

Freiwillig ein Verhalten akzeptieren, ablehnen, verändern oder aufgeben? Social Marketing zielt genau darauf ab. Der asw-Schwerpunkt in dieser Woche: Social Marketing. Dabei beleuchten wir jeden Tag einen Aspekt des Themas aus Theorie und Praxis, stellen die aktuellen Studien vor und befragen Experten. Los geht es mit der Frage: Was ist der Unterschied zwischen Social Marketing und Social Media Marketing?
Was kann eigentlich Social Marketing?

Initiativen, Stiftungen, Vereine und andere soziale Organisationen bedienen sich des Non-Profit-Marketings. Auch sie müssen Marketing betreiben, um ihre Ziele am Ende des Jahres zu erreichen. Soziales Handeln bedient sich heutzutage auch moderner Techniken. Trotzdem ist die Geschäftstätigkeit von Non-Profit-Organisationen nicht primär gewinnorientiert, sondern hat immer einen sozialen, fast aufklärerischen Gedanken. „Sozialmarketing bezeichnet also alle Marketingaktivitäten die von staatlichen, gemeinnützigen oder anderweitig nicht kommerziellen Organisationen, wie z.B. Unternehmen oder Verwaltungseinrichtungen der öffentlichen Hand oder überwiegend sozial orientierten Institutionen wie Krankenhäusern, Sozialstationen, Vereinen oder Pflegeeinrichtungen durchgeführt werden“, so die Definition auf der Seite soziales-marketing.de.

Social Marketing und Social Media Marketing: Zwei Aufgaben

Gerade Organisationen, die gewisse Verhaltensthemen in der Gesellschaft beeinflussen oder verändern wollen, sollten Marketing betreiben.  Der Grund dafür ist simpel: In einer übersättigten Mediengesellschaft müssen Menschen zur Mithilfe oder Spende aufgefordert werden. Senioren finden nicht von alleine das richtige Altersheim und auch ein Fair-Trade-Kaffee geht wesentlich besser über den Verkaufstisch, wenn die Verpackung gut gestaltet ist. Jedes soziale Programm muss in der Öffentlichkeit kommuniziert werden.

Kommunikation ist auch im Social Media Marketing wichtig, hat aber nichts mit Social Marketing zu tun. Hierbei geht es darum, Werbung und Public Realtions über Soziale Netzwerke zu streuen. Früher wurden bestimmte Produkte über Fernseh- oder Plakatwerbung bekannt, heute nutzen Werber und Firmen oft Social Media Marketing Plattformen wie Facebook und Twitter, um potenzielle Kunden individuell anzusprechen. Auch Social Marketing bedient sich dem Social Media Marketing, um Botschaften zu streuen.

Die Eckpunkte des Social Marketings

 

Prof. Dr. Bernd Helmig; Gabler 2015

Prof. Dr. Bernd Helmig; Gabler 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immer mehr Unternehmen setzen in ihrer Firmenphilosophie auf soziales Engagement. Als Beispiel dazu kann man die Marketingkampagnen von Opel sehen, die seit Jahren mit der Umweltfreundlichkeit ihrer Autos werben. Auch Kampagnen von E.On, bezüglich der Entwicklung von Gezeitenkraftwerken oder die Werbung des Webhosters Strato, der mit der ökologischen Stromversorgung wirbt, sind zwar sozial ausgerichtet, haben aber nur am Rande etwas mit dem klassischen Sozialmarketing zu tun, da hier nach wie vor der wirtschaftliche Erfolg durch langfristige Marken- und Imagepflege steht.