Die Reaktionen auf den Rücktritt Rosbergs sind zwiegespalten – nicht nur in den Medien. Enttäuschte Fans können und möchten den überraschenden Rücktritt ihres frischgebackenen Weltmeisters nicht nachvollziehen, gleichzeitig muss das Team für adäquaten Ersatz sorgen. Aber dennoch sinkt der Marktwert eines Formel-1-Weltmeisters mit dem Rücktritt aus dem aktiven Rennsport nicht zwangsläufig rapide, sofern dieser Schritt klar und nachvollziehbar begründet ist und konsequent umgesetzt wird.
Der „Weltmeister“ als „Marke“ fortgesetzt
„Eine klare Positionierung als durchsetzungsstarke Persönlichkeit ist wichtig für Marken“, so Olaf Markhoff, Leiter des Competence Circles Sponsoring des Deutschen Marketing Verbandes. Eine gut begründete Entscheidung, die nachvollziehbar für die Öffentlichkeit und in sich konsistent ist, kann aus Marketinggesichtspunkten heraus als positiv und richtig bewertet werden. „Ausschlaggebend ist das Festhalten an der Entscheidung und ein Plan für die Zukunft. Dadurch kann es durchaus zu einer logischen Fortführung der Karriere in anderer Form kommen“, so Markhoff.
Willensstarke Persönlichkeiten sind beliebt
Ob andersartiges Engagement im Rennsport oder das Auftreten als Testimonial in anderen Branchen – willensstarke Persönlichkeiten sind beliebt bei werbenden Unternehmen. „Die Willenskraft, die es braucht, um Formel-1-Weltmeister zu werden, ist der Öffentlichkeit bewusst und stets präsent. Daher kann dieses Image erfolgreich auf andere Bereiche übertragen werden, was ein gutes Fundament zum Aufbau eines Markenbotschafters oder den Einsatz im Sponsoring bietet.“
Olaf Markhoff ist Leiter des Competence Circles Sponsoring des Deutschen Marketing Verbandes und Mitglied im Marketing Club Frankfurt. Als Gründer von SIDELINES – Agentur für Kommunikation GmbH berät er Marken, Vereine und Persönlichkeiten im Sport- und Lifestylebereich. Über 13 Jahre hat er die Kommunikation bei Nike in verschiedenen Märkten geleitet.