Der Öffentliche Markt braucht mehr Marketing

Unternehmen kritisieren das öffentliche Auftragswesen als mittelstandsfeindlich, ineffizient und praxisfern. Jetzt hat eine Studie die Geschäftsbeziehungen zwischen Wirtschaft und öffentlicher Hand unter die Lupe genommen.

Dem Bericht zufolge halten sowohl Unternehmen als auch Beschaffungsstellen eine Verschlankung des Vergaberechtes für sinnvoll, mehr als 95 Prozent der Befragten fordern, die Bürokratie abzubauen. Über 92 Prozent der Unternehmen kritisieren die Vielzahl und Uneinheitlichkeit der Vergaberegeln ebenso wie die extrem lange Verfahrensdauer (91 Prozent).

Unternehmen und Verwaltungen fordern die Zusammenfassung der Verdingungsordnungen und die Abschaffung der landesspezifischen Vergabegesetze und –regelungen. Neben einer Reduzierung der Ausschreibungsunterlagen, die häufig veraltete Formulierungen unreflektiert fortschreiben, fordern die Beteiligten die Vereinfachung der zu erbringenden umfangreichen Nachweise zur Prüfung der Leistungsfähigkeit. Zudem halten mehr als zwei Drittel der Unternehmen Rechtsschutzverfahren auch unterhalb der EU-Schwellenwerte für sinnvoll, um Fehler im Vergabeverfahren wirksam einfordern zu können.

Die Initiatoren der Studie, die Wegweiser GmbH in Kooperation mit dem Forum Vergabe e.V. und ausgewählten Auftragsberatungsstellen (ABST) in den Bundesländern, werteten mehr als 11 000 Fragebögen aus, um die Praxis der öffentlichen Auftragsvergabe zu dokumentieren.

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