Der Händler empfiehlt, der Kunde klickt

Social Proof ist für deutsche Konsumenten ein wichtiges Kaufkriterium: Fast die Hälfte (48 Prozent) von ihnen schaut sich Empfehlungen und Bewertungen von anderen Nutzern an, ein Drittel (33 Prozent) lässt sich generell vom Kaufverhalten anderer inspirieren. Das ergab eine internationale Studie des Beratungsunternehmens IDC in Zusammenarbeit mit Richrelevance, einem Anbieter für Omni-Channel Personalisierungen.
Jeder vierte kann sich vorstellen auch Lebensmittel in den digitalen Warenkorb zu legen.

Für die Studie wurden 1.000 Verbraucher aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien dazu befragt, wie personalisierte Empfehlungen ihre Kaufentscheidungen und ihr Online-Kaufverhalten beeinflussen. In Deutschland sind personalisierte Kaufempfehlungen ein wichtiger Baustein im Kampf um Marktanteile: 74 Prozent der deutschen Befragten klicken auf ein ihnen empfohlenes Produkt, 35 Prozent kaufen es im Anschluss sofort. Etwa 20 Prozent speichern das Produkt zumindest im Warenkorb oder auf ihrer Wunschliste.

Der Preis bestimmt den Kauf

Personalisierungen sind darüber hinaus insbesondere für E-Commerce-Anbietern ein gutes Mittel, ihre Vielfalt darzustellen – 49 Prozent der Befragten aus Deutschland gaben an, dass Personalisierungslösungen ihnen halfen, neue, für sie relevante Produkte zu finden. Im europäischen Vergleich bestätigen das insgesamt nur 38 Prozent der Befragten. „Ganz offensichtlich helfen gezielte Empfehlungen, basierend auf gängigem Kundenverhalten, bessere Ergebnisse für Händler zu erzielen“, sagt Spencer Izard von IDC. Die Ergebnisse zeigten, dass Personalisierungslösungen ein Trumpf im Kampf um Marktanteile seien und Händler sie gezielter einsetzen sollten.

Für den Verbraucher ist der Preis immer noch das bestimmende Kriterium für ihre Shopping-Aktivitäten: 69 Prozent recherchieren Preise online vor Besuch des stationären Ladens. Im europäischen Vergleich sind es nur 59 Prozent aller Befragten. Pontus Kristiansson von Richrelevance sieht Personalisierung damit vor allem in der Rolle, den Einzelhandel mehr zu unterstützen: „Showrooming ist immer noch ein Problem im stationären Handel – ein Viertel der Befragten aus Deutschland recherchiert mobil im Laden. Mit gezielter, persönlicher Ansprache über alle Kanäle hinweg lässt sich die Kundenbindung stärken und der Warenwert pro Einkauf gezielt erhöhen.“

(IDC/asc)