Daumen runter, Provokation mit Pixi und Nackt-Protest

In unserem Wochenrückblick geht es dieses Mal um Mark Zuckerberg, der den Facebook-Nutzern den „Gefällt mir nicht“-Button schenken will, um die Dmexco und AdBlock-Plus, die mit einem Kinderbuch die Branche provozieren und um „Fack ju Göhte 2“. Ein Film, der Marken jubeln lässt
Gibt es bald den „Dislike“-Button? Warum sperrt Facebook Nacktfotos? Und was hat M'Barek mit Mc Donald's zu tun?

Die Ankündigung der Woche: Daumen runter auf Facebook

Vermisstenanzeigen, Berichte über Unfälle, Katastrophen und die Nachrichten über gesunkene Flüchtlingsboote und ertrunkene Menschen der vergangenen Monate. Viele dieser Meldungen landen auf Facebook, werden von den Nutzern kommentiert und weiter verbreitet. Zuletzt schockierte das Bild des toten Jungen Aylan. Doch insbesondere bei solchen Beiträgen fällt es schwer, sein Mitgefühl auszudrücken. Denn bei schlimmen Nachrichten bringen Nutzer den Klick auf den „Gefällt mir“-Button einfach nicht übers Herz, trotzdem möchten sie aber ihr Mitgefühl ausdrücken. Denn Negativ-Meldungen sind eben etwas anderes als das Urlaubsfoto der Freunde oder das neueste Katzenvideo.

Aus diesem Grund hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg jetzt seinen nächsten Schritt angekündigt: Er will den seit Jahren und lautstark geforderten „Gefällt mir nicht“- bzw. „Dislike“-Button an den Start bringen. Und bis dieser Einzug auf Facebook erhält, soll es nicht mehr lange dauern, kündigte er in seinem Firmen-Hauptquartier an. Das neue Tool soll aber keinesfalls als Hass-Werkzeug verstanden werden, sondern das Netzwerk vielmehr authentischer machen. Die ganze Geschichte gibt es auf „Handelsblatt.com“.

Die Provokation der Woche: Mit Pixi gegen Internet-Werbung

Kleines Büchlein, große Wirkung. Auf der Vermarkter-Messe Dmexco in Köln hat der AbBlock-Plus-Betreiber Eyeo mit einem Pixi-Buch zum Rundumschlag gegen Online-Werber ausgeholt. „Lina und Anton entdecken die Internet-Werbung“ heißt die gerade einmal zehnmal zehn Zentimeter große Kampfansage, die Eyeo auf der Messe verteilt hat. In dem Büchlein stellen Lina und Anton ihren Eltern Fragen zur Online-Werbung. Und Mama und Papa klären ihre Kinder in gewohnter Pixi-Manier auf. Das dürfte bei so manchem Standbetreiber ziemlich sauer aufgestoßen sein. Nicht nur, weil die Aussage des Buches reine Provokation ist, sondern auch, weil es in diesem Format so einige Kindheitserinnerungen vermiest haben dürfte. Mehr dazu hat „Meedia“ aufgeschrieben.

Der Erfolg der Woche: Großes Kino für Product-Placement

Fack Ju Göhte 2“ feiert Rekorde und knüpft an den Erfolg des ersten Teils an. In nur vier Tagen haben sich zwei Millionen Menschen den Film angesehen, 18 Millionen Euro hat das in die Kassen gespült. Doch nicht nur die Macher dürfen sich darüber freuen – sondern auch sechs Marken. Denn die sind die kleinen, nicht ganz unauffälligen, Stars neben Frauenschwarm Elyas M’Barek. Das Zauberwort: Product-Placement. Wer sich werbewirksam platzieren konnte, lesen Sie hier.

Die Studie der Woche: Preisbewusste Deutsche

Trotz unzähliger Online-Shops: Das Kaufhaus ist noch längst nicht tot. Denn viele Deutsche gehen lieber in die Innenstadt als ins Netz. Und was nachher in der Einkaufstasche landet, wird nicht nur von den neuesten Trends oder dem persönlichen Stil beeinflusst. Marken sind noch immer von großer Bedeutung. Wo die meisten Klamotten gekauft werden, hat „Handelsblatt.com“ aufgeschrieben.

Der Protest der Woche: Mit nackter Haut gegen Hetze

Auch wenn Facebook mit seiner Ankündigung des „Dislike“-Buttons auf die Flüchtlingskatastrophen reagieren möchte, steht das Unternehmen unter enormen Druck. Denn viele Droh-, Hass- und Hetz-Postings werden nicht aus dem sozialen Netzwerk gelöscht, da sie vermeintlich nicht gegen die Regeln der Plattform verstoßen. Viele Politiker fordern die Anpassung der Community-Standards, Justizminister Heiko Maas hat sich eingeschaltet. Besonders kurios: Bei nackter Haut ist Facebook sehr viel schneller. Fotos werden gelöscht und Nutzer oder Seiten gesperrt. Mit einem Nackt-Protest in dieser Woche hat sich die Berliner Tageszeitung (B.Z.) mit dem Netzwerk angelegt – und einen Tag nur Aktfoto gepostet. Die ganze Geschichte gibt es auf „Meedia“.