„Das Sommercamp für Milliardäre“: Wenn die Reichen ein paar Tage im Sun Valley Resort über Fusionen verhandeln

Egal ob Medienmogule, Technologiebarone oder Fintech-Unternehmer: Sie treffen sich diese Woche in Idahos Sun Valley Lodge zur jährlichen Konferenz und zum Retreat der Investmentbank Allen & Co. Es ist wie ein großes Klassentreffen mit Kino, Eisbahn und jeder Menge Gesprächsstoff, über Fusionen und die Zukunft der Medien.
Warren Buffet wird auch wieder am Sommercamp teilnehmen

Für eine ausgewählte Gruppe von Geschäftsmogulen beginnt diese Woche das Sommerlager. Das Sun Valley Resort in Idaho richtet die jährliche Konferenz von Allen & Co. aus. Die Bank bezahlt die Rechnung für die ganze Konferenz und behandelt die Angelegenheit als streng gehütetes Geheimnis, zu der namhafte Gäste wie Doug McMillon, CEO des US-amerikanischen Konzerns Walmart, oder Warren Buffett erwartet werden. Es ist eine exklusive Konferenz, bei der Spitzenmanager der amerikanischen Medien-, Technologie- und Sportindustrie, Geschäfte machen können. Auch auf der Gästeliste stehen: Mark Zuckerberg von Facebook, Tim Cook von Apple, Jeff Bezos von Amazon und Reed Hastings, der Vorsitzende von Netflix, so berichtet es Bloomberg. Einige Investoren hoffen, dass diese Schwergewichte der Einladung nachkommen und sich bei der Konferenz blicken lassen. 2017 kam Zuckerberg für genau 24 Stunden.

Neben all der Arbeit wird natürlich auch für Unterhaltung gesorgt. Einige Gäste bringen die ganze Familie mit. So amüsieren sich die Reichen beim „Invite-only“-Event mit Mountainbiken und Golfen, können eine Eisbahn nutzen oder Indoor-Rollschuh fahren. Auch ein Kino mit der neuen 4K-Projektion von Sony ist im Resort vorhanden, was den neuen Sony-CEO Kenichiro Yoshida bei seinem ersten Besuch sicher gut gefallen wird. Neben all dem Spaßfaktor soll es vor allem Fusionsgespräche gehen.

Von Buffet bis Iger

Warren Buffett hatte einst bei diesem Sommercamp dabei geholfen, Gespräche für den Kauf von Capital Cities/ABC durch Walt Disney in Gang zu bringen. Das war 1995. Damals war es die zweitgrößte Unternehmensübernahme aller Zeiten für 19 Milliarden Dollar. 2013 wurde während der Konferenz der Verkauf der Washington Post an Amazon besiedelt. Dieses Jahr steht aber wieder Disney im Rampenlicht. Denn der US-Medienkonzern will im Bieterkampf den Konkurrenten 21st Century Fox übernehmen. Das erlaubte die US-Wettbewerbshüter unter Auflagen im Juni.

Abseits vom Fox-Deal wird John Malone Aufmerksamkeit erregen. Der „Cable Cowboy“ hat sein Interesse am Kauf regionaler Sportnetze signalisiert und kürzlich in einem Interview mit dem Wall Street Journal bekräftigt, dass die Ausrichtung auf spanischsprachige Medien für den Kabelbetreiber Charter Communications sinnvoll wäre. Weitere wichtige Themen hat Präsident Donald Trump schon geliefert: Der eskalierende Handelskrieg mit China. So wird die zunehmende Kontrolle grenzübergreifender Geschäfte sicher ein Diskussionsthema unter den reichsten Führungskräften der Welt sein.

Bei der Sun Valley-Konferenz finden die Diskussionen hinter verschlossenen Türen statt. Einen Einblick in die Gespräche gibt es nicht. Ob es zu konkreten Übernahmeplänen, Fusionen oder Zusammenarbeiten kommt, erfahren wir dann nächste Woche.