Convenience bestimmt das Angebot

Schnell-Restaurants, 2-in-1-Produkte, oder Shoppen nach Ladenschluss – die Angebote für Produkte und Dienstleistungen zur Zeitersparnis werden vielfältiger. SevenOne Media legt die Studie "TrendReport Convenience" vor.

Danach empfinden rund 40 Prozent der Bevölkerung ihre Zeit als zu knapp. Der TV-Vermarkter beleuchtet neben den Ursachen für diesen Trend auch potenzielle Zielgruppen und die Entwicklungen der entsprechenden Angebote aus Konsumgüterbereichen Food, Handel, Körperpflege, E-Commerce sowie Unterhaltungselektronik. „Obwohl das Arbeitsvolumen in Deutschland seit 1974 kontinuierlich ab-, die Zahl der Urlaubstage dagegen im gleichen Zeitraum zugenommen hat, erscheint vielen Deutschen ihre Zeit als zu knapp“, heißt es in dem Report.

Ein Grund für diese Entwicklung sei die stetig steigende Zahl berufstätiger Frauen. Dem Bericht zufolge sind rund 67 Prozent inzwischen erwerbstätig. Dementsprechend nehme das pro Tag in Hausarbeit investierte Zeitbudget kontinuierlich ab – innerhalb der letzten zehn Jahre um 35 Minuten (berufstätige Frauen/West). Berufstätige sparten in vielen Teilen des Alltags Zeit und zwar immer häufiger durch den Einsatz der praktischen „Convenience- Produkte“, berichten die Marktbeobachter. So sei etwa der Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlkost von 1996 bis 2006 um 12,4 Prozent auf über 35 Kilogramm pro Jahr gestiegen. In jüngster Zeit boome vor allem der Bereich Chilled Food (vorgefertigte Lebensmittel aus dem Kühlregal) – ob im Lebensmitteleinzelhandel (2006: + 6,8 Prozent im Vgl. zum Vorjahr), in Discountern (+ 8,7 Prozent im Vgl. zu 2005) oder Verbrauchermärkten (+ 5,8 Prozent im Vgl. zu 2005; Quelle: GfK).

„Hersteller und Händler haben das Segment als wachstumsstark erkannt und liefern laufend neue Produkte und Dienstleistungen mit einem Plus an Komfort. So hat etwa im Bereich Food die Erfindung der Kaffeeportionssysteme nahezu für eine Revolution gesorgt: Seit 2004 stieg der Verbrauch hier um nahezu das Fünffache von 2.750 auf insgesamt 14 000 Tonnen (2006)“, heißt es in der Studie. Auch der Handel gehe verstärkt auf den Convenience-Bedarf seiner Kundschaft ein und biete mehr Flexibilität – etwa durch Kooperationen mit Tankstellen-Shops, die das Privileg verlängerter Öffnungszeiten genießen.

Seit der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten beobachten die Forscher, wie Neo-Tante-Emma-Läden aus dem Boden schießen und ihren Kunden Lebensmittel und Haushaltswaren im 24h-Service bieten. Dass die „Zeitsparer“ auch hoch attraktive Empfänger für die Botschaften werbungtreibender Unternehmen seien, zeige die Zielgruppenbeschreibung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). „Sie sind eher jung und weiblich, leben überdurchschnittlich oft in größeren Haushalten, sind beruflich engagiert und finanziell gut gestellt“, zitieren sie die GfK. Auch junge Single-Männer seien eine ideale Klientel für alle Anbieter aus dem „Convenience“-Segment: Kaum eine andere Konsumentengruppe versorge sich so ausgiebig mit Tiefkühlpizza und Fertiggerichten.

Mit der Publikationsreihe „Trend Report“ will SevenOne Media aufzeigen, wie sich aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen auf Märkte und Wirtschaftszweige auswirken. Zuvor erschienen die Zielgruppenreports „Die Anti-Aging-Gesellschaft“ und „Frauen“.

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