Commerzbank in der Krise, Böhmermann mit Oberwasser und Emirates mit starkem Markenauftritt

Diese Woche stand wieder einmal Jan Böhmermann im Mittelpunkt. Nicht aber wegen makaberen Witzen, sondern wegen der Entscheidung der Staatsanwaltschaft in Mainz, die das Verfahren gegen ihn wegen Beleidigung einstellte. Noch spannend diese Woche: Die Umbaumaßnahmen der Commerzbank, der neue Emirates-Spot und die wahrscheinliche Übernahme von Soundcloud durch Spotify.
Unser Wochenrückblick mit Spotify, Böhmermann, Commerzbank und Emirates

Der Absturz der Woche: Commerzbank

Kurze Zusammenfassung der Lage: 9600 Stellen, ein riesen Umbau, ein harter Sparkurs, eine verkaufte Immobilie in Frankfurt und die Abspaltung vom Investmentbanking: Die Commerzbank hat schon letzte Woche einen harten Kurs eingeschlagen, der diese Woche noch an Fahrt aufnahm: Die Firmenzentrale im markanten Hochhaus am Frankfurter Kaiserplatz muss weg. Käufer ist die Samsung SRA Asset Management, eine Tochter der Lebensversicherungsparte des Samsung-Konzerns. Der neue Eigentümer hat einen Mietvertrag über zunächst 15 Jahre. Damit nahm die Bank direkt deutliche Einsparungen vor. Deutschlands zweitgrößte Bank will sich in Zukunft auf die Geschäftsbereiche Privat- und Unternehmerkunden und Firmenkunden konzentrieren und wird rund 700 Millionen Euro jährlich in die Digitalisierung und ihre IT investieren. Ein guter Plan? Die Mitarbeiter wird der neue Weg nicht gefallen. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Die abgeschlossene Affäre der Woche: Jan Böhmermann

Sie ist die Frau der Stunde: Andrea Keller ist Leiterin der Staatsanwaltschaft Mainz und zuständig für den Fall Erdogan – Böhmermann. Fast ein halbes Jahr hat sich die Staatsanwaltschaft in Mainz Zeit gelassen. Dann die Entscheidung: Die Ermittlungsbehörde hat das Verfahren gegen Jan Böhmermann wegen Beleidigung des türkischen Staatspräsidenten gemäß § 170 Abs. 2 der Strafprozessordnung eingestellt. Der Anwalt von Böhmermann, Daniel Krause, begrüßt die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, die „mache Befremdlichkeit in einer überhitzten Diskussion auf den Boden der Sachlichkeit zurückgeführt“ hätte. Zurecht wäre der Beitrag in seiner Entstehung und Natur betrachtet worden. Abschließend sagt er: „Die Staatsanwaltschaft hat rechtstaatlich entschieden und jeden politischen Druck widerstanden. Das verdient Hervorhebung und Respekt.“ Böhmermann gab daraufhin auch noch eine Erklärung ab mit dem bereits legendären Satz „Wenn ein Witz eine Staatskrise auslöst, ist das ein Problem des Staates, nicht des Witzes“:

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Der Auftritt der Woche: Jennifer Aniston und Emirates

Ihr Ex-Mann trennt sich von Angelina Jolie. Brangelina ist nicht mehr. Das lässt Jennifer Aniston zurzeit wohl eher kalt. Sie fliegt lieber weg, von all dem Promiklatsch. Ihr Flugpartner: Emirates und ein circa sechs Jahre alter Junge. Der nimmt sie mehr oder weniger absichtlich auf einen beindruckenden Rundgang durch den Riesenflieger mit: „Der neue Werbespot fängt den Spaß, die Spontanität und den Glamour mit Emirates zu fliegen großartig ein und wir sind überzeugt, dass die Zuschauer diesen Spot genauso unvergesslich finden wie den ersten“, sagt Boutros Boutros, Marketing- und Kommunikationschef bei Emirates.

https://www.youtube.com/watch?v=yz_qZQbiZuA

Erst vergangene Woche hatte Emirates einen ziemlich beeindruckenden Markenauftritt hingelegt, der komplett unbeabsichtigt war. Denn US-Vlogger Casey Neistat hat ein neunminütiges Video veröffentlicht, das innerhalb kürzester Zeit millionenfach abgerufen wurde. In seinem Film nimmt er den Zuschauer mit auf seinen Emirates-Flug, nachdem er ein kostenloses Upgrade von der Business in die First Class erhalten hatte. Und mit diesem Filmchen hatte Emirates dann wirklich nichts zu tun, wie Neistat festhielt.

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Der Sound der Woche: Spotify und Soundcloud

Wer Musik hört, entscheidet sich meist zwischen Spotify und Soundcloud. Das hat sich vielleicht bald erledigt: Der Musikstreaming-Marktführer Spotify will laut einem Zeitungsbericht den Online-Musikdienst Soundcloud kaufen, eines der bekanntesten deutschen Start-ups im Musik-Business. Die beiden Firmen seien in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen, auch wenn ein Deal noch scheitern könne, so die Financial Times unter Berufung auf informierte Personen. Ein Kaufpreis sei unklar. In den vergangenen Finanzierungsrunden hielt sich die Bewertung von Soundcloud laut Medienberichten bei 700 Millionen Dollar. Mehr zum Thema gibt es hier.