CEO-Profil: Weiche Faktoren sind out

Was macht einen guten CEO aus? Sollte er aggressiv und beharrlich sein, oder besser ein verständnisvoller Team-Player? Einer aktuellen Studie der Universität von Chicago Graduate School of Business zufolge, ist die Antwort klar: Taffer ist besser. Denn was zählt, sind die harten Fähigkeiten.

Schnell agierende, aggressive, beharrliche CEO-Kandidaten werden eher eingestellt als ihre Mitbewerber, die gut zuhören, kritikfähig und gute Team-Player sind. „Weiche Faktoren“, werden bei Einstellungsentscheidungen überbewertet“, schlussfolgert Autor Steven Kaplan, Professor für Unternehmertum und Finanzen.

Außerdem sind allgemeine Talente wichtiger als spezifische Fähigkeiten. Die Studie zeigte, dass CEO’s mit allgemeinen Fähigkeiten besser bewertet wurden als ihre Mitbewerber mit hohen Punktwerten in spezifischen Bereichen. Keine Vorteile bietet die Berufung von Insidern. Zwar besteht eine stabile Tendenz, eher internes Personal mit den erforderlichen Talenten einzustellen, doch die Eingestellten aus internen Reihen erwiesen sich im Nachhinein als weniger talentiert als Externe. Kaplan rät den Aufsichträten und Headhuntern: „Wenn sie die Wahl zwischen einem talentierten Externen und einem weniger talentierten Insider haben, wählen sie den externen Kandidaten.“

Die Studie „Welche Eigenschaften und Fähigkeiten eines CEO’s sind wichtig?“ von Steven Kaplan und seinen Co-Autoren Mark M. Klebanov und Morten Sorensen, beruht auf einer Befragung von mehr als 300 amerikanischen CEO’s aus Unternehmen für private Kapitalanleger. Die Autoren bewerteten jeden Kandidaten und mehr als 40 Eigenschaften und Fähigkeiten, so zum Beispiel Führungsstil und intellektuelle, motivierende, zwischenmenschliche, technische und funktionale Faktoren.

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