Calvin Klein und Diesel verstehen es, mit kleinen Produkten zu locken

Ein Drittel der Deutschen würde Calvin Klein Produkte kaufen, wenn Geld keine Rolle spielte. Eine internationale Umfrage von Nielsen macht Potenzial für Produkte mit Designernamen bei Handys, Laptops, Flachbildfernsehern und MP3-Player deutlich.

Der Auswertung zufolge ist Gucci, Flaggschiffmarke des französischen Luxuskonzerns PPR, die begehrteste Luxusmarke der Welt. Wie das Marktforschungsinstitut Nielsen Company berichtet, gab einer von fünf internationalen Verbrauchern an, dass er Gucci (vor allen anderen Luxusmarken) wählen würde, wenn Geld keine Rolle spielte. Dies mache die italienische Modemarke, die 1990 von Tom Ford wiederbelebt wurde, zur gefragtesten und begehrtesten Luxusmarke weltweit.

Das Ranking für Deutschland In Deutschland bringt Calvin Klein mit 32 Prozent auf Position eins, gefolgt von Giorgio Armani und Diesel (jeweils 23 Prozent), Gucci (22 Prozent) und Versace (20 Prozent). In Nielsens 48 Länder umfassender globalen Internetumfrage teilen sich Chanel und Calvin Klein den zweiten Platz, gefolgt von Louis Vuitton, Giorgio Armani, Christian Dior und Versace. „Qualität ist zwar ohne Zweifel einer der Hauptgründe für den Kauf von Luxusmarken, ist aber nicht der einzige Anreiz. Eine Luxusmarke muss zusammen mit ihrem Image ihre Kernmarkenwerte verkaufen“, urteilen die Markenforscher. Dies sei das „Image“, das sich im Design widerspiegele, und der damit verbundene Lebensstil, für die Verbraucher gewillt seien, mehr zu zahlen.

Laut Studie sind 62 Prozent der befragten Verbraucher in Deutschland der Ansicht, dass Käufer von Designer Brands mit Erwerb einer Luxusmarke ihren sozialen Status zeigen möchten. 20 Prozent der Befragten gaben an, selbst Produkte mit den Labels von Calvin Klein und Diesel zu kaufen. Je acht Prozent kaufen zudem Produkte von Ralph Lauren sowie Armani. „Diese Marken verstehen, dass es wichtig ist, die Markenwerte in kleinere Produkte einfließen zu lassen, um den Verbraucher anfangs anzuziehen. Wenn dieser dann mehr verfügbares Einkommen hat, wird er sich teurere Produkte derselben Marke kaufen,“ erklärt Michaela Hockenberger, Director Marketing & Corporate Communications bei ACNielsen Deutschland.

Die Nielsen-Umfrage zeigt, dass gut ein Fünftel der Verbraucher in Deutschland ein Handy oder einen Flachbildschirmfernseher kaufen würde, wenn diese mit dem Namen einer Luxusmarke versehen wären – eine Geschäftsmöglichkeit, die sich Moderiesen wie Prada und Armani schon zunutze machen. 18 Prozent würden sich ein Laptop gönnen, und auch Küchengeräte (11 Prozent) und MP3-Player (10 Prozent) mit Designerlabel könnten bei den Deutschen einen Markt finden. „Es sieht so aus, als gäbe es in jeder Eckes des Heims und Büros ein riesiges Marktpotential für Luxusmarken“, resümiert Hockenberger.

Ihrem Status entsprechend bewerben die Designer ihre Produkte mit einem hohen Werbebudget. Laut Nielsen Media Research warb Armani 2007 in Deutschland in den klassischen Medien mit einem Werbevolumen in Höhe von 14,9 Millionen Euro, gefolgt von Gucci mit 11,4 Millionen Euro und Chanel mit 8,4 Millionen Euro. Weiter unten auf der Skala der Werbebudgets rangieren die von den Deutschen bevorzugten Designerartikel von Calvin Klein mit 1,9 Millionen Euro oder Ralph Lauren mit 2,1 Millionen Euro. -mu

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