C3-Chef Kircher über Native Ads: „Wir haben ein ganz altmodisches, leidenschaftliches Verhältnis zu Qualität“

Die Content-Marketing-Agentur C3 Creative Code and Content - entstanden aus der Agentur KircherBurkhardt und 2015 mit der Burda Creative Group fusioniert - wurde am vergangenen Sonntag als „Agency of the Year“ bei den internationalen Content Marketing Awards ausgezeichnet. Was C3 so erfolgreich macht, wohin der deutsche Content-Marketing-Markt steuert und welchen Einfluss das auf klassische Werbung hat: C3-Geschäftsführer Lukas Kircher im Gespräch.
C3-Geschäftsführer Lukas Kircher: "Als dann auf der Bühne gesagt wurde, wir hätten gewonnen, musste ich mir zweimal auf den Kopf schlagen, um das zu realisieren."

Aber braucht man denn überhaupt Content Marketing? Wer will das lesen?

Die Menschen wie auch die Märkte haben sich verändert. Früher war eine Marke mit einer klaren Botschaft auf einer 1/1-Seite einer Tageszeitung und  hat dort ihre Produktvorteile präsentiert: Werbung war Orientierungshilfe für die Menschen im riesigen Produkt-Dschungel. Diese ordnende Rolle durch die Marke ist aufgrund der Digitalisierung einfach verschwunden. Menschen informieren sich mittlerweile überall, sie suchen gezielt nach Inhalten zu ihren Problemen, weniger nach Produkten. Das ist eine Riesenchance für die Unternehmen über die verschiedensten Kommunikationskanäle mit den Kunden in Kontakt zu treten.

Und das funktioniert?

An den Nutzungsraten sieht man: Gut gemachtes CM wird konsumiert. Deswegen werden sich die Marketing-Etats immer mehr in diese Richtung verlagern, die CM-Budgets steigen. Vor allem, weil man junge Menschen durch klassische Werbung nicht mehr erreicht, alleine schon durch AdBlocker, und CM dagegen den Dialog ermöglicht.

C3 sieht sich als Vorreiter des Content Marketings. Wohin geht das Geschäft?

Da ist eine spannende Frage. Ein großes Thema wird die Verheiratung von CM und Sales sein. Das wird uns die nächsten Jahre beschäftigen. Immer mehr unserer Projekte sind nicht mehr reine Kommunikationsprojekte, sondern sollen auch im Zusammenhang mit dem Vertrieb stehen.

Hat denn die klassische Printwerbung noch eine Zukunft, wenn  doch CM die Zukunft ist?

Es gibt bestimmte Bereiche, in denen die klassische Werbung noch Anwendung finden wird. Denken Sie beispielsweise an Fashion. Ich bin überzeugt: Herausragende Werbung wird es immer geben. Nur diese penetrante, aufdringliche und ständig ausgespielte Werbung, die der Empfänger als belästigend empfindet, die wird verschwinden.