Business-News: Twitter, Clubhouse, Škoda-CMO

Täglich prasseln unzählige Nachrichten auf die Marketingbranche ein, die je nach Aufgabengebiet mehr oder weniger Interesse wecken. Wir fassen die wichtigsten Business-News kompakt zusammen. Diesmal im Fokus Twitter und Facebook als neue Konkurrenten von Clubhouse und ein neuer Marketingvorstand für Škoda.
Twitter
Twitter baut Spaces als Wettbewerbsplattform zur Hype-App Clubhouse auf. (© Imago)

Die neuesten ausgewählten Business-News drehen sich heute um die folgenden Themen:

  1. Twitter macht Tempo bei Konkurrenz für App Clubhouse
  2. Škoda mit neuem Vorstand für Vertrieb und Marketing
  3. Commerzbank setzt auf Digitalisierungskurs

Nachfolgend die Details im kompakten Überblick:

Twitter und Facebook machen Clubhouse Konkurrenz

Die aufstrebende Audio-App Clubhouse bekommt Konkurrenz von Twitter: Der Kurznachrichtendienst weitet den Testlauf seines ähnlichen Angebots Spaces auf mehr Nutzer aus. Er sehe Chancen darin, den Austausch von Informationen bei Twitter durch Gespräche zwischen Nutzern zu ergänzen, sagte Produktchef Kayvon Beykpour in der Nacht zum Donnerstag in einer Unterhaltung bei Spaces.

Beykpour führt den Erfolg von Clubhouse auch darauf zurück, dass ohne Videobild die Hürde für die Teilnahme an einer Unterhaltung niedriger sei. Während bei Clubhouse die Zahl der Zuhörer bei einer Talkrunde auf 5000 begrenzt ist, seien bei Spaces keine Beschränkungen vorgesehen. Gleichzeitig können bis zu zehn Teilnehmer das Wort ergreifen, mit der Zeit sollen es aber mehr werden.

Beide Dienste sind bisher nur eingeschränkt verfügbar. Bei Clubhouse gibt es eine Warteliste – oder man braucht die Einladung eines Mitglieds. Spaces testen bisher nur einige tausend Nutzer und die Unterhaltungen sind nur in der Twitter-App auf dem iPhone erreichbar.

Viele Aspekte seien noch in Arbeit, betonte Beykpour. So habe man noch nicht entschieden, ob es eine Aufnahmefunktion zum späteren Anhören geben soll. Aktuell verfallen die Unterhaltungen nach dem Ende des Livestreams. Zum einen seien die Nutzer dadurch lockerer, zum anderen lohne es sich meistens auch nicht, sich Unterhaltungen nachträglich komplett anzuhören. Er könne sich aber vorstellen, dass es eine sinnvolle Funktion sein könnte, interessante Fragmente der Talkrunden zum späteren Teilen aufzeichnen zu können.

Für die Steuerung der Unterhaltung will Twitter neue Funktionen entwickeln – etwa die Möglichkeit, Redner, die sich schlecht benehmen, herunterzustufen. Twitter hat den Vorteil, dass es bereits ein Geflecht aus Dutzenden Millionen Nutzern gibt, die einander auf der Plattform folgen. An Clubhouse wurde zuletzt unterdessen kritisiert, dass die App nach Zugriff auf die Kontakte der Nutzer fragt – damit sie schneller Bekannte bei der App finden können.

Auch bei Facebook habe Gründer und Chef Mark Zuckerberg die Entwicklung eines Clubhouse-Konkurrenzprodukts in Auftrag gegeben, schrieb die „New York Times“ am späten Mittwoch. „Ich bin überrascht, dass sie so lange dafür gebraucht haben“, kommentierte Beykpour die Nachricht. Facebook ist bekannt dafür, populäre Funktionen anderer Social-Media-Dienste in seinen Apps nachzuahmen.

Škoda mit neuem Vorstand für Vertrieb und Marketing

Martin Jahn wird zum 1. März Vorstand Vertrieb & Marketing von Škoda Auto. Er folgt bei der Volkswagen-Tochter auf Alain Favey, der die Position seit September 2017 innehat. Davor war er CEO der Porsche Holding Salzburg, dem größten Automobilhandelshaus Europas. Favey werde in Kürze eine neue Aufgabe im Volkswagen-Konzern übernehmen, hieß es vonseiten des Automobilherstellers.

Jahn war bereits von 2006 bis 2008 als Personalvorstand von Škoda tätig. Danach wurde er Geschäftsführer der Volkswagen Group NSC (nationale Vertriebsgesellschaft) in Moskau, wo er den Konzernvertrieb verantwortete. Von 2010 bis 2016 war Jahn Geschäftsführer des internationalen Flottengeschäfts des Volkswagen-Konzerns in Wolfsburg, ehe er ab 2016 als Executive Vice President Sales & Marketing sowie als Managing Director der Marke Volkswagen bei FAW-VW in China arbeitete.

Neuer Commerzbank-Chef Knof setzt auf klaren Digitalisierungskurs

Der neue Commerzbank-Chef Manfred Knof setzt neben Einsparungen auf einen klaren Digitalisierungskurs. „Natürlich reicht es nicht, zu schrumpfen und Kosten zu senken. Auch unser Geschäftsmodell stellen wir neu auf: Wir wollen die digitale Beratungsbank für Deutschland sein“, sagte Knof am Donnerstag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seinem Amtsantritt am 1. Januar 2021. Knof will die Stärken der Online-Tochter Comdirect und der Konzernmutter enger verzahnen. Der Vorstandschef betonte: „Profitabilität geht vor Wachstum. Wachstum um jeden Preis ist für die Commerzbank keine Option mehr. Profitabilität geht vor.“

Der Vorstand will in den nächsten Jahren die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern von 39.500 auf 32.000 verringern, das Filialnetz wird auf 450 Standorte fast halbiert. Knof betonte: „Wir verschlanken in allen Bereichen unsere Strukturen und bauen Hierarchien ab.“ Schon im laufenden Jahr werde das Management damit beginnen, „die Zentrale neu zu dimensionieren und deutlich zu verkleinern“.

Der Vorstand werde „alles tun, betriebsbedingte Beendigungskündigungen so weit wie möglich zu vermeiden“, versicherte Finanzvorständin Bettina Orlopp. „Dass dies vollständig gelingen wird, können wir allerdings nicht garantieren. Wenn es aber nicht anders geht, dann wird es unser Ziel sein, die Zahl so klein wie möglich zu halten.“

mit Material von der dpa

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(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.