Business-News: Amazon, Twitter, Apple, Facebook, Ebay, Samsung

Täglich prasseln unzählige Nachrichten auf die Marketingbranche ein, die je nach Aufgabengebiet mehr oder weniger Interesse wecken. Wir fassen die wichtigsten Business-News kompakt zusammen. Diesmal im Angebot: Wie die Tech-Konzerne Amazon, Twitter, Apple, Facebook, Ebay, Samsung und Nokia ins Jahr gestartet sind.
Eine Reihe von Technologie-Unternehmen haben ihre Zahlen vorgelegt. (© Unsplash/Morning Brew)

Die neuesten ausgewählten Business-News drehen sich heute um die folgenden Themen:

  1. Amazon mit Rekordgewinn und kräftigem Umsatzplus
  2. Twitter verfehlt Markterwartungen
  3. Apple zum Jahresauftakt mit wuchtigem Wachstum
  4. Facebook profitiert von höheren Anzeigenpreisen
  5. Ebay verdient deutlich besser – Ausblick enttäuscht
  6. Samsung dank guter Smartphone-Geschäfte mit Gewinnsprung
  7. Netzwerkausrüster Nokia startet besser als erwartet ins Jahr

Nachfolgend die Details im kompakten Überblick:

Amazon mit Rekordgewinn und kräftigem Umsatzplus

Der Internet-Shoppingboom und florierende Cloud-Dienste haben den weltgrößten Online-Händler Amazon zu Jahresbeginn beflügelt. Im ersten Quartal nahm der Umsatz im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 108,5 Milliarden Dollar (89,5 Milliarden Euro) zu, wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Den Gewinn erhöhte Amazon um mehr als das Dreifache auf den Rekordwert von 8,1 Milliarden Dollar. Damit übertraf der Geschäftsbericht die Markterwartungen deutlich.

Im Heimatmarkt Nordamerika, wo die US-Regierung den Konsum in der Corona-Krise mit billionenschweren Finanzhilfen für Verbraucher und Unternehmen ankurbelte, steigerte Amazon den Umsatz besonders stark. Doch auch international gab es kräftige Zuwächse. Das lukrative Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet brummte ebenfalls weiter. Die Erlöse von Amazons Flaggschiff AWS wuchsen um fast ein Drittel auf 13,5 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn der Sparte stieg um mehr als 35 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit Online-Werbung verbuchte sogar noch stärkeres Wachstum.

Amazon gab zudem einen optimistischen Geschäftsausblick ab und stellte für das laufende Vierteljahr – trotz pandemiebedingter Sonderkosten in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar – einen Betriebsgewinn von bis zu 8,0 Milliarden Dollar in Aussicht. Auch bei den Erlösen schraubte das Unternehmen die Ziele weiter nach oben. Amazon rechnet mit einem Umsatzwachstum zwischen 24 und 30 Prozent auf bis zu 116 Milliarden Dollar. Der Konzern des Tech-Unternehmers Jeff Bezos zählt zu den großen Gewinnern der Corona-Krise, durch die sich der Konsum noch stärker als ohnehin schon ins Internet verlagert hat.

Mit der Marke von 200 Millionen Kunden erreichte Amazon jüngst einen weiteren Meilenstein bei seinem Abo-Dienst Prime, der unter anderem Zugang zu kostenlosem Versand und Streaming-Diensten bietet. Zum Vergleich: Anfang 2020 hatte die Kundenzahl noch bei lediglich 150 Millionen gelegen. Amazon kündigte im Geschäftsbericht an, seine jährliche Online-Rabattschlacht Prime Day diesmal im zweiten Quartal veranstalten zu wollen. Einen konkreten Termin nannte der Konzern zunächst jedoch nicht. Eigentlich findet das Shopping-Spektakel traditionell erst etwas später im Jahr statt.

Twitter verfehlt Markterwartungen

Twitter hat mit seinen jüngsten Zahlen die Anleger schwer enttäuscht. Die Aktie ging im nachbörslichen Handel am Donnerstag auf steile Talfahrt und verlor zeitweise mehr als neun Prozent. Twitter hatte trotz deutlicher Zuwächse die Erwartungen der Analysten bei der Nutzerzahl im vergangenen Quartal sowie bei der Prognose für das laufende Vierteljahr leicht verfehlt.

Den Quartalsumsatz steigerte der Dienst im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 1,04 Milliarden Dollar (860 Millionen Euro). Der Gewinn lag bei 68 Millionen Dollar nach einem Verlust von 8,4 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer, die Twitter mit seiner Werbung erreichen kann, erreichte 199 Millionen. Analysten hatten hier mit 200 Millionen gerechnet.

Bei der Umsatzprognose für das laufende Vierteljahr gab Twitter eine Spanne zwischen 980 Millionen und 1,08 Milliarden Dollar an. Analysten hatten eher 1,06 Milliarden Dollar erwartet.

Apple zum Jahresauftakt mit wuchtigem Wachstum

Apple ist in dieses Jahr mit starken Zahlen gestartet, wie sie früher nur im Weihnachtsgeschäft erreicht wurden. Der iPhone-Konzern steigerte den Umsatz im vergangenen Quartal um 54 Prozent auf 89,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn fiel mit 23,6 Milliarden Dollar (19,5 Milliarden Euro) gut doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Üblicherweise waren Jahresanfänge für Apple nach fulminanten Weihnachtsquartalen eher eine ruhige Zeit. Doch diesmal gab es kräftige Zuwächse in allen Produktbereichen.

Das iPhone spielte dabei wieder einmal die Hauptrolle und brachte knapp 48 Milliarden Dollar Umsatz ein – fast zwei Drittel mehr als vor einem Jahr. Aber auch bei den Mac-Computern gab es ein sattes Plus von 70 Prozent auf 9,1 Milliarden Dollar Umsatz. Das war der höchste Wert im Geschäft mit Mac-Computern überhaupt. Konzernchef Tim Cook hob hervor, dass die jüngsten drei Quartale auch die besten für den Mac waren.

Apple machte einige Modelle seiner Computer im vergangenen Jahr effizienter mit dem Umstieg von Intel-Prozessoren auf Chips aus eigener Produktion. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Macs stärker gefragt, weil die Menschen mehr zuhause arbeiten und lernen. Das trug auch bei den iPad-Tablets zu einem Umsatzplus von 79 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar bei. Apple nennt seit einigen Jahren keine Absatzzahlen zu den Geräten mehr.

Genauso viel Umsatz wie die iPads brachte im vergangenen Quartal die Sparte ein, in der Geräte wie die Computer-Uhr Apple Watch, die AirPods-Ohrhörer und diverses Zubehör zusammengefasst sind. Drei Viertel der Watch-Käufer schafften sich dabei ihre erste Apple-Uhr an. Das Geschäft mit Abo-Diensten und Erlösen aus dem App Store wuchs um rund 27 Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar. Apple hat jetzt 660 Millionen Kunden von Abo-Diensten – 145 Millionen mehr als vor einem Jahr.

Facebook profitiert von höheren Anzeigenpreisen

Facebook wächst weiter ungebremst. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz des weltgrößten Online-Netzwerks im Jahresvergleich um 48 Prozent auf knapp 26,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang von 4,9 auf 9,5 Milliarden Dollar hoch. Die Zahl der Nutzer, die mindestens ein Mal im Monat zu Facebook kommen, stieg binnen drei Monaten um gut 50 Millionen auf 2,85 Milliarden. Knapp 1,9 Milliarden nutzen die Plattform täglich, wie Facebook mitteilte.

Auf mindestens eine App des Facebook-Konzerns – wie etwa auch Instagram oder WhatsApp – greifen jeden Tag 2,72 Milliarden Nutzer zu. Das sind 120 Millionen mehr als noch vor drei Monaten. Mindestens ein Mal im Monat wird eine App des Konzerns von 3,45 Milliarden Nutzern eingesetzt.

Facebook verdient sein Geld hauptsächlich durch Werbung, die vor allem im Newsfeed der Nutzer auftaucht. Im vergangenen Quartal wurden zwölf Prozent mehr Anzeigen ausgeliefert – und ihr durchschnittlicher Preis stieg im Jahresvergleich um 30 Prozent. Das Online-Netzwerk bekräftigte die Kritik an Apples verschärften Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone. Apps müssen sich nun die ausdrückliche Erlaubnis der Nutzer einholen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites für Werbezwecke nachverfolgen wollen. Für Facebook ist das ein wichtiger Weg, um Informationen zur Personalisierung der Werbung zu sammeln. Das Unternehmen baue seine Anzeigen-Systeme um, damit sie mit weniger Daten auskommen, sagte Top-Managerin Sheryl Sandberg.

Zugleich erntet Facebook die Früchte jahrelanger Investitionen in das Geschäft mit virtueller Realität, bei der Nutzer mit Spezialbrillen in digitale Welten eintauchen können. Die anderen Erlöse neben Werbung stiegen auf 732 Millionen Dollar von 297 Millionen ein Jahr zuvor – vor allem dank gestiegenen Verkäufen der VR-Brille Quest 2. Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg zeigt auch Interesse an der sogenannten erweiterten Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Objekte für den Nutzer in die reale Umgebung eingeblendet werden. Auch Apple arbeitet nach Berichten von Medien und Analysten an AR- und VR-Brillen.

Ebay verdient deutlich besser – Ausblick enttäuscht

Die Online-Handelsplattform Ebay hat Gewinn und Erlöse zu Jahresbeginn kräftig gesteigert, Anleger aber mit einem verhaltenen Geschäftsausblick enttäuscht. In den drei Monaten bis Ende März verdiente Ebay unterm Strich 569 Millionen Dollar (469 Millionen Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Das waren 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs um 42 Prozent auf 3,0 Milliarden Dollar.

Obwohl die Quartalszahlen insgesamt über den Prognosen der Wall-Street-Analysten lagen, fiel die Aktie nachbörslich zunächst um rund fünf Prozent. Das Gewinnziel für das laufende Vierteljahr blieb unter den Markterwartungen. Ebay kämpft im Online-Shopping mit starker Konkurrenz, besonders durch den größeren US-Rivalen Amazon.

Samsung dank guter Smartphone-Geschäfte mit Gewinnsprung

Die anziehenden Verkäufe von Smartphones und die starke Nachfrage nach Unterhaltungselektronik haben dem Technologieriesen Samsung im ersten Quartal 2021 einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Der Überschuss kletterte im Jahresvergleich um 46,3 Prozent auf 7,14 Billionen Won (5,3 Milliarden Euro), teilte das südkoreanische Unternehmen am Donnerstag mit. Die Umsatzerlöse stiegen auf den Quartalsrekordwert von 65,39 Billionen Won (48,7 Milliarden Euro). Samsung Electronics ist marktführend bei Smartphones, Speicherchips und Fernsehern.

Den Angaben Samsungs zufolge kam vor allem die jüngste Generation seines Smartphone-Spitzenmodells Galaxy S21 bei den Verbrauchern gut an. Aber auch der Absatz von Modellen für den Massenmarkt mit guter Preiswettbewerbsfähigkeit habe sich erhöht. Analysten gehen davon aus, dass der Apple-Rivale vor allem vom niedrigeren Einführungspreis der S21-Serie profitierte. Im Januar hatten die Südkoreaner die Reihe auf den Markt gebracht. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen wurden die Versionen des S21 deutlich preisgünstiger angeboten. Laut Unternehmensangaben wurden in den Monaten Januar bis März 81 Millionen Mobiltelefone der Marke Samsung verkauft, nach 67 Millionen im Quartal davor.

Das Geschäft mit der Unterhaltungselektronik einschließlich Fernsehern wurde dadurch beflügelt, dass viele Menschen wegen der Corona-Pandemie mehr Zeit zu Hause verbrachten. Im ersten Quartal dieses Jahres sei zwar die Nachfrage nach TV-Geräten im Vergleich zum Höhepunkt des Weihnachtsgeschäfts gesunken, doch gegenüber dem ersten Quartal 2020 sei der Absatz „wegen der anhaltend starken Nachfrage in den fortgeschrittenen Märkten“ gestiegen, hieß es in einer Firmenmitteilung.

Während Samsung im ersten Quartal in den Sparten IT und Mobile Kommunikation (Smartphones) sowie Verbraucherelektronik deutliche Gewinnzunahmen verzeichnete, sackte der operative Gewinn im Bereich Halbleiter trotz solider Verkäufe von Speicherchips und gestiegener Umsätze um 15,5 Prozent auf 3,37 Billionen Won (2,5 Milliarden Euro) ab. Samsung war neben anderen Halbleiterproduzenten von der Kälte-Katastrophe im Februar im südlichen US-Bundesstaat Texas betroffen. Die ungewöhnlich tiefen Temperaturen hatten für großflächige Stromausfälle gesorgt und die dort angesiedelte Chip-Produktion behindert. Auch schlug sich laut Angaben Samsungs der Preisrückgang bei Nand-Speicherchips im Ergebnis nieder. Diese Chips werden vor allem in Massenspeichern wie USB-Sticks und Kamera-Speicherkarten verwendet.

Netzwerkausrüster Nokia startet besser als erwartet ins Jahr

Der Netzwerkausrüster Nokia hat im ersten Quartal von einer sehr hohen Nachfrage in der Infrastruktursparte profitiert. Schleppender verlief dagegen das Geschäft im Bereich Mobilfunk. Konzernweit legte der Umsatz um drei Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag im finnischen Espoo bei Helsinki mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn war mit 551 Millionen Euro fast fünf Mal so hoch wie vor einem Jahr. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Experten deutlich.

Nokia-Chef Pekka Lundmark bestätigte die Prognosen für das laufende Jahr sowie die Mittelfristziele. Nokia hatte Mitte März den Abbau von bis zu 10.000 der derzeit rund 90.000 Arbeitsplätze angekündigt. Damit sollen die Kosten bis Ende 2023 um 600 Millionen Euro gesenkt werden.

mit Material von der dpa

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(tht, Jahrgang 1980) ist seit 2019 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Davor war er zehn Jahre lang Politik- bzw. Wirtschaftsredakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Der Familienvater hat eine Leidenschaft für Krimis aller Art, vom Tatort über den True-Crime-Podcast bis zum Pokalfinale.