Business-News: Adidas, Coca-Cola, Handel, Reisebranche

Täglich prasseln unzählige Nachrichten auf die Marketingbranche ein, die je nach Aufgabengebiet mehr oder weniger Interesse wecken. Wir fassen die wichtigsten Business-News kompakt zusammen. Diesmal im Angebot: Adidas präsentiert neue Vorständin, Weltwirtschaftsforum 2021, Anstiege bei Audi und Deutsche Post DHL sowie Einbrüche in der Reisebranche.
Die Britin Amanda Rajkumar ist neue Personalvorständin von Adidas (© Adidas Group)

Die neuesten ausgewählten Business-News drehen sich heute um die folgenden Themen:

  1. Adidas besetzt Position der Personalvorständin neu
  2. Coca-Cola streicht Stellen und nimmt Apollinaris aus dem Regal
  3. Expressdienste und Online-Handel beflügeln Deutsche Post DHL
  4. Weltwirtschaftsforum in Kleinformat 2021 in der Nähe von Luzern
  5. Audi verlässt im dritten Quartal dank China das Auslieferungsminus
  6. Strengere Vorgaben für Online-Verkauf von Lebensmitteln geplant
  7. Handel macht Milliardenumsätze mit Gastronomieangeboten
  8. Umsatz der Reisebranche bricht weiter ein

Adidas besetzt Position der Personalvorständin neu

Der Sportartikelhersteller Adidas besetzt die vakante Position der Personalvorständin neu. Die 48 Jahre alte Britin Amanda Rajkumar (Foto) soll den Posten von Beginn des Jahres 2021 einnehmen, teilte Adidas am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Rajkumar war bisher als Personalmanagerin für die französische Bankengruppe BNP Paribas in den USA tätig. Zuvor hatte die Personalexpertin für die US-Investmentbank JP Morgan gearbeitet. Die Familie Rajkumars stammt von den westindischen Inseln.

Der Posten war nach dem Rücktritt der Britin Karen Parkin im Juni dieses Jahres frei geworden. Vorausgegangen waren Vorwürfe gegen Adidas, aus ethnischen Minderheiten stammende Bewerber in den USA nicht ausreichend zu berücksichtigen. Parkin soll auf einer Veranstaltung der Konzerntochter Reebok die Wichtigkeit der Rassismus-Debatte in den USA heruntergespielt haben.

Coca-Cola streicht Stellen und nimmt Apollinaris aus dem Regal

Der Getränkehersteller Coca-Cola schließt und verkleinert mehrere Standorte in Deutschland. Dabei sollen 485 Jobs gestrichen werden, während an anderer Stelle rund 120 neue Arbeitsplätze entstehen, wie die Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH (CCEP) am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Schließen soll im kommenden Jahr das Cola-Abfüllwerk in Liederbach bei Frankfurt mit 250 Beschäftigten, während für den Sodenthaler Mineralbrunnen in Sulzbach bei Aschaffenburg noch ein Käufer gesucht wird. Im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr wird die Marke Apollinaris auf Gastronomie-Produkte beschränkt. In dem mit Niedrigpreisen umkämpften Einzelhandel soll die bekannte Marke ab März 2021 nicht mehr erhältlich sein, wie das Unternehmen mitteilte. Dafür sollen rund 80 Mitarbeiter gehen.

Die Coca-Cola-Gesellschaft, größter Getränkehersteller Deutschlands mit rund 7500 Mitarbeitern, will nach eigenen Angaben betriebsbedingte Kündigungen vermeiden und mit den Arbeitnehmervertretern Gespräche aufnehmen. Neben Abfindungen biete man alternative Tätigkeiten in den Großräumen Frankfurt und Karlsruhe an.

Expressdienste und Online-Handel beflügeln Deutsche Post DHL

Dank lukrativer Expresszustellungen und boomendem Paketversand im Online-Handel steht die Deutsche Post DHL deutlich besser da als erwartet. Der Bonner Konzern hob seine Gewinnprognose für dieses Jahr am Mittwoch überraschend an. Das Konzern-Betriebsergebnis soll 2020 zwischen 4,1 und 4,4 Milliarden Euro betragen, bisher lag der erwartete Korridor 0,6 Milliarden Euro niedriger (3,5 bis 3,8 Mrd Euro). „Unser Geschäft hat sich im dritten Quartal sehr gut entwickelt“, erklärte Post-Chef Frank Appel. „Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die Vorbereitungen für ein außergewöhnlich starkes Weihnachtsgeschäft.“

Zudem veröffentlichte der Konzern Eckdaten für das dritte Quartal – das Betriebsergebnis (Ebit) schnellte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro in die Höhe. Vor allem Expressdienste mit zeitgenauer Zustellung waren gefragt – deren Geschäftsbereich verbuchte ein Betriebsergebnis von 750 Millionen Euro und damit rund 300 Millionen Euro mehr als vor einem Jahr. Lieferkettendienste (Supply Chain) schwächelten hingegen.

Das klassische Postgeschäft im Bereich Post & Paket Deutschland wuchs beim Betriebsergebnis nur relativ schwach um 16 Millionen Euro auf 320 Millionen Euro, dies lag aber vor allem an Einmalzahlungen an die Beschäftigten – in der Coronakrise hatten die Beschäftigten einen Bonus von je 300 Euro bekommen, hinzu kam noch eine Einmalzahlung in den unlängst für Deutschland abgeschlossenen Tarifverhandlungen. Durch diese Zahlungen minderte sich das Betriebsergebnis im deutschen Post- und Paket-Geschäft um 95 Millionen Euro.

Weltwirtschaftsforum in Kleinformat 2021 in der Nähe von Luzern

Das traditionsreiche Treffen der Wirtschafts- und Politik-Elite in Davos, das Weltwirtschaftsforum (WEF), findet im kommenden Jahr in abgespeckter Form in einem Hotel bei Luzern statt. Das gab die Stiftung WEF am Mittwoch an ihrem Sitz bei Genf bekannt.

Sie hatte das übliche Januartreffen in dem Schweizer Skiort Davos wegen der Corona-Krise bereits abgesagt. Das neue Forum soll vom 18. bis 21. Mai im Hotel Bürgenstock stattfinden, sowohl mit Anwesenden als auch virtuellen Veranstaltungen – „solange alle Bedingungen erfüllt sind, die die Gesundheit und Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Gastgeber gewährleisten“, so das WEF.

An dem Jahrestreffen in Davos nahmen jeweils mehr als 3000 Menschen teil. Zusätzlich kamen Politiker aus aller Welt, darunter unter anderem auch mehrmals Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wie viele Teilnehmer im nächsten Mai erwartet werden, wusste das WEF noch nicht. Das Fünf-Sterne-Luxushotel Bürgenstock verfügt laut Webseite über 102 Zimmer und Suiten. Es liegt oberhalb des Vierwaldstättersees.

Das Treffen im Bürgenstock steht unter dem Motto: „The Great Reset“ – etwa: Der große Neustart. Es soll darum gehen, wie nach der Pandemie eine nachhaltigere Gesellschaft mit besserem Zusammenhalt aufgebaut werden kann. Ende Januar plant das WEF zudem einen digitalen Dialog mit „globalen Führungsfiguren“ über deren Weltvision 2021.

Audi verlässt im dritten Quartal dank China das Auslieferungsminus

Dank eines starken Septembers und guter Geschäfte in China hat Audi im dritten Quartal das von der Corona-Pandemie gerissene Loch bei den Auslieferungen überwunden. Im September hatten die Ingolstädter ihren bisher besten Monat des Jahres und brachten um 18 Prozent mehr Autos als im Vorjahresmonat zu den Kunden, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. Im dritten Quartal lagen die Auslieferungen um insgesamt 6,4 Prozent im Plus.

Absolute Zahlen nannte Audi nicht, rein rechnerisch ergeben sich für das dritte Quartal damit aber Auslieferungen von rund 480.000 Autos.

Besonders gut lief es in China inklusive Hongkong, wo die Auslieferungen laut Audi von Juli bis September um 17,8 Prozent höher ausfielen. In Europa lagen sie in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. In den USA blieb Audi dagegen wegen „Covid-19 bedingten Versorgungsengpässen“ im Quartal um 16 Prozent hinter dem Vorjahreszeitraum zurück. Im September wurde aber auch dort wieder fast das Niveau des Vorjahresmonats erreicht.

Zuvor hatten schon BMW und Mercedes-Benz Zahlen gemeldet. Auch die beiden anderen großen Premiumhersteller lagen im dritten Quartal im Plus.

Strengere Vorgaben für Online-Verkauf von Lebensmitteln geplant

Die Corona-Krise bescherte Online-Lieferdiensten einen unverhofften Boom. Die Ernährungsministerin plant strengere gesetzliche Vorgaben für Online-Anbieter von Lebensmitteln.

Für Online-Anbieter von Lebensmitteln sollen künftig strengere gesetzliche Vorgaben gelten. Darauf zielen Pläne von Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU), mit denen sich am Mittwoch das Bundeskabinett befasst. Unter anderem sollen Behörden unter Pseudonym Proben für Kontrollen bestellen können, wie es bei Läden schon möglich ist. Betreiber von Online-Marktplätzen sollen nach Angaben des Ministeriums stärker in die Pflicht genommen werden können, unsichere Erzeugnisse aus dem Angebot zu nehmen.

Die Gesetzespläne sehen außerdem vor, etwa bei Lebensmittelskandalen Warenströme schneller nachvollziehen zu können. So sollen betroffene Firmen Informationen zur Rückverfolgbarkeit in einer Frist von 24 Stunden und elektronisch an die zuständigen Behörden übermitteln. Über die Änderungen des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches berichtete zuerst das Fachmagazin „Agrarheute“.

Handel macht Milliardenumsätze mit Gastronomieangeboten

Der Einzelhandel in Deutschland hat mit seinen Gastronomieangeboten vom verzehrfertig vorbereiteten Salat in der Kühltheke, über das Ladencafé bis zum Dönerstand vor der Kassenzone im vergangenen Jahr rund 10 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Studie „Handelsgastronomie in Deutschland 2020“ des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI hervor. Jeder zweite befragte Händler stufte die Bedeutung des Gastronomieangebots dabei als hoch bis sehr hoch ein.

Am stärksten genutzt werden die Gastronomieangebote der Händler laut Umfrage zwischen 11 und 14 Uhr. Dabei steigen die Umsätze in der Regel in der zweiten Wochenhälfte – von Donnerstag bis Samstag – deutlich an. Besonders beliebt sind demnach bei den Verbrauchern belegte Brötchen, Frikadellen und Schnitzel.

Umsatz der Reisebranche bricht weiter ein

Die Umsatzbilanzen von Reisebüros und Veranstaltern verschlechtern sich in der Corona-Krise weiter. Reisewarnungen und Buchungszurückhaltung der Kunden reißen tiefe Löcher. Nach einer Auswertung von Travel Data + Analytics (TDA) sind die Umsätze zum Buchungsstand Ende August 2020 für die diesjährige Sommersaison zusammengerechnet um 74 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Ende Juli lag das Minus bei 70 Prozent. Die Wintersaison 2020/21 verzeichnete einen Rückgang um 59 Prozent.

Die derzeit geltenden Reisewarnungen für beliebte Sonnenziele, zum Beispiel für die Kanaren oder Ägypten, belasten das Wintergeschäft. Die Vorausbuchungen für die winterlichen Reisemonate fielen weit unterdurchschnittlich aus, die Verluste summierten sich von Monat zu Monat, erläuterte das Analysehaus.

Neben der Zurückhaltung verunsicherter Kunden belasten Stornierungen gebuchter Reise wegen Reisewarnungen die Branche. Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine abschreckende Wirkung haben. Sie ermöglicht es Pauschalreisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren. Falls Kunden nicht umbuchen wollen oder Gutscheine akzeptieren, müssen Veranstalter bereits geleistete Anzahlungen zurückerstatten.

mit Material von der dpa

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(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.