Business-News: Adidas, Beyond Meat, Hornbach, Teamviewer

Täglich prasseln unzählige Nachrichten auf die Marketingbranche ein, die je nach Aufgabengebiet mehr oder weniger Interesse wecken. Wir fassen die wichtigsten Business-News kompakt zusammen. Diesmal im Fokus sind die Quartalszahlen von Unternehmen aus verschiedenen Branchen – von Adidas bis Teamviewer.
Adidas
Adidas in der Corona-Krise: Der Sportartikelkonzern hat einen Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro bereits im Oktober getilgt. (© Imago)

Die neuesten ausgewählten Business-News drehen sich heute um die folgenden Themen:

  1. Adidas löst KfW-Kredit ab und erholt sich
  2. Beyond Meat mit schwachen Zahlen
  3. Deutsche Post DHL setzt ihren Höhenflug fort
  4. Hornbach hebt Jahresprognose erneut an
  5. Teamviewer wächst langsamer – Gewinn mehr als verdoppelt

Adidas löst KfW-Kredit ab und erholt sich

Der Sportartikelhersteller Adidas hat einen sogenannten Konsortialkredit der staatlichen KfW-Bank zurückgezahlt, der zur Überbrückung der Corona-Krise aufgenommen worden war. Der Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro sei bereits im Oktober inklusive Zinsen getilgt worden, teilte Adidas am Dienstag in Herzogenaurach mit. Ein Bankenkonsortium unter Beteiligung der staatlichen Förderbank hatte Adidas einen Kreditrahmen von drei Milliarden Euro gewährt, um über die Corona-Phase hinwegzukommen.

Zeitgleich mit der Rückzahlung hat Adidas nach eigenen Angaben einen weiteren Kredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro von einer Gruppe von Banken zugesichert bekommen. Unter den neuen Kreditgebern seien die Deutsche Bank und die britische HSBC als Konsortialführer.

Adidas hat im dritten Quartal eine starke Erholung seiner Geschäfte verzeichnet. Insgesamt ging der Umsatz im dritten Quartal währungsbereinigt um drei Prozent zurück. Der Umsatz der Marke Adidas verringerte sich um zwei Prozent. Der Umsatz bei Reebok ging um sieben Prozent zurück. In Euro verringerte sich der Umsatz um sieben Prozent auf 5,964 Milliarden Euro (Q3 2019: 6,410 Milliarden Euro).

„Unser Fokus auf ein gesundes Vorratsniveau, profitablen Durchverkauf sowie disziplinierte Lieferungen an Partner hat sich ausgezahlt: Die Vorratsbestände sanken um mehr als eine halbe Milliarde Euro, und der Anteil der Umsätze im E-Commerce zum vollen Preis stieg zweistellig“, sagt Kasper Rorsted. „Gleichzeitig haben wir dank unserer Kostendisziplin eine Verbesserung des Betriebsergebnisses um mehr als 1,1 Milliarden Euro im Vergleich zu Q2 erreicht“, so der Vorstandsvorsitzende von Adidas.

Beyond Meat mit schwachen Zahlen

Der Fleischersatz-Hersteller Beyond Meat hat im dritten Quartal stark unter der Corona-Krise gelitten und die Erwartungen massiv verfehlt. Unterm Strich fiel ein Verlust von 19,3 Millionen Dollar (16,3 Millionen Euro) an, wie Beyond Meat am Montag nach US-Börsenschluss in El Segundo mitteilte. Die Erlöse des eigentlich für sein rasantes Wachstum bekannten Unternehmens legten im Jahresvergleich nur noch um magere 2,7 Prozent auf 94,4 Millionen Dollar zu. Erstmals habe die Corona-Pandemie die Quartalsergebnisse so richtig belastet, räumte Vorstandschef Ethan Brown ein.

Am Markt war mit deutlich besseren Zahlen gerechnet worden, die Aktie brach nachbörslich zunächst um mehr als 25 Prozent ein. Der Kurs war zuvor bereits zeitweise deutlich unter Druck geraten, nachdem der Fast-Food-Riese McDonald’s angekündigt hatte, unter der Marke „McPlant“ eigene vegane Burger und Sandwiches zu entwickeln, statt die Produkte von Beyond Meat ins Programm zu nehmen. Ein Sprecher von Beyond Meat erklärte später allerdings im US-Sender CNBC, dass die Unternehmen zusammenarbeiten würden. McDonald’s hatte 2019 bereits Burger von Beyond Meat in kanadischen Filialen getestet.

Deutsche Post DHL setzt ihren Höhenflug fort

Wegen des Booms im Online-Handel hat die Deutsche Post DHL deutlich mehr Pakete verschickt als erwartet und dadurch Schwächen im Werbegeschäft ausgeglichen. Im dritten Quartal habe man in Deutschland 1,34 Milliarden Pakete verschickt und damit 11,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte der Konzern am Dienstag in Bonn mit. Zu Jahresbeginn hatte die Firma nur mit einem Wachstum von bis zu fünf Prozent gerechnet.

In der Sparte Post & Paket Deutschland gab es allerdings auch Schattenseiten: Die Briefmenge schrumpfte schneller als zuvor, zudem ging das Geschäft mit lukrativen Werbesendungen deutlich zurück. Grund hierfür: die knappen Kassen von Firmenkunden in Corona-Zeiten.

Die Paketdienste liefen aber so gut, dass der Konzernbereich trotz dieser Rückschläge wuchs: Die Umsätze bei Post & Paket Deutschland erhöhten sich im Zeitraum Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, das operative Ergebnis stieg von 304 Millionen auf 320 Millionen Euro. Ohne einen Corona-Bonus von 300 Euro pro Mitarbeiter und eine tariflichen Einmalzahlung wäre er noch höher ausgefallen.

Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg im dritten Quartal um 4,4 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. Da es in Bereichen wie dem Expressgeschäft sehr gut lief und man dort viel profitabler wirtschaftete, erhöhte sich der Nettogewinn sogar um etwa die Hälfte auf 851 Millionen Euro.

Hornbach hebt Jahresprognose erneut an

Die Baumarkt-Gruppe Hornbach blickt noch optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr. Das Umsatzwachstum dürfte nun zwischen 13 und 17 Prozent betragen, teilte das Unternehmen am Montagabend im pfälzischen Bornheim mit.

Erst Ende September hatte der Konzern die Vorhersage auf 8 bis 15 Prozent nach oben geschraubt. Der dynamische Umsatztrend des ersten Halbjahres habe sich im bisherigen Verlauf des dritten Quartals fortgesetzt, hieß es weiter. So habe der Umsatz in den Monaten September und Oktober 2020 jeweils um gut ein Fünftel höher gelegen. Auch im November setze sich bislang die positive Umsatzentwicklung im Konzern fort.

Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) rechnet Hornbach nun mit 290 bis 360 Millionen Euro (zuvor: 270 bis 330 Millionen Euro). Im entsprechenden Vorjahreszeitraum betrugen die Erlöse 227 Millionen Euro. Im dritten Quartal habe das bereinigte Ebit „deutlich über dem Vorjahreswert“ von 41,8 Millionen Euro gelegen.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 zögen sich die Konsumenten stärker in die eigenen vier Wände zurück und gäben mehr Geld für Heimwerkerprojekte in Haus und Garten aus, hieß es zur Begründung für die Entwicklung. Die angehobene Prognose gelte allerdings nur unter der Bedingung, dass es bis Geschäftsjahresende weder zu lang anhaltenden flächendeckenden Schließungen eines signifikanten Teils der Bau- und Gartenmärkte noch zu konjunkturellen Schocks oder zu einer schwerwiegenden Eintrübung des Konsumentenvertrauens komme.

Teamviewer wächst langsamer – Gewinn mehr als verdoppelt

Der Softwareanbieter Teamviewer ist im dritten Quartal deutlich langsamer gewachsen als zu Hochzeiten der ersten Corona-Welle im Frühjahr. Der Vorstand schätzt die Aussichten aber weiter stabil ein und hebt seine Jahresprognose für die in Rechnung gestellten Umsätze leicht an. Im dritten Quartal legten diese Billings um 29 Prozent auf 106,4 Millionen Euro zu, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Göppingen mitteilte. Nun geht Teamviewer-Chef Oliver Steil im Gesamtjahr von 450 bis 455 Millionen Euro Rechnungsvolumen aus, bisher standen rund 450 Millionen im Plan.

In den ersten beiden Quartalen war Teamviewer deutlich schneller gewachsen, weil die Nachfrage nach Homeoffice-Lösungen in der Pandemie stark wuchs. Das Unternehmen bietet unter anderem Software für Fernwartung und Videokonferenzen an. Der tatsächliche gebuchte Umsatz stieg im dritten Quartal um 15 Prozent auf 117,2 Millionen Euro. Unter dem Strich stieg der Gewinn auf 31,6 Millionen Euro, mehr als das Doppelte als im Vorjahreszeitraum (13,6 Millionen).

mit Material von der dpa

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(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.