Build your own Tribe: Was wir von Influencern lernen können

Wir erfahren heute regelmäßig, wie aus simplen Ideen spannende Geschäftsmodelle werden. Am meisten in Erstaunen versetzen sollte uns Marketer die Tatsache, dass heute Teenager auf Instagram Millionen Follower zählen können, während sie nichts anderes machen, als ihr tägliches Leben zu teilen. Influencer-Marketing war ein Top-Thema 2017. Wir Manager können eine Menge lernen.

Richtig verrückter wird es, wenn wir den Blick auf die aktuell rasant wachsende Streaming-, E-Sports und Gaming-Szene richten, in denen junge Computerfreaks ein Millionenpublikum erreichen, indem sie sich live bei Spielen zuschauen lassen. Es ist schon erstaunlich: Hier wird ziemlich viel Geld verdient mit oberflächlichem, austauschbarem Content. Doch Arroganz ist nicht angebracht. Influencer Marketing ist die Zukunft.

Die reichste Bloggerin der Welt

Die italienische Bloggerin Chiara Ferragni zum Beispiel ist inzwischen Multimillionärin im Alter von gerade einmal 25 Jahren und verdient geschätzte 100.000 Euro pro Bild, das sie postet. Gerade eben hat sie einen eigenen Laden eröffnet voll mit ihren eigenen gebrandeten Produkten. Und die Fans stehen Schlange.

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Und bei den Streamern?

Da macht aktuell zum Beispiel ein Start-up gegründet von jungen Hamburgern namens Bonjawa von sich reden, das mit Live-Gaming – anfangs von zu Hause, inzwischen aus dem Studio – ein Millionenpublikum erreicht. Allen gemeinsam ist, dass sie sich ihren Erfolg hart erarbeiten. Sie sind „Leader“ einer digitalen Welt. Sie haben verstanden, wie man im 21. Jahrhundert zu einem Publikum spricht, wie man seinen Tribe bildet. Der amerikanische Autor Seth Godin hat diesen Begriff – der wörtlich übersetzt einen Stamm, ein Volk meint, in den digitalen Marketingkontext überführt. Ein Tribe ist demnach eine Community, die gemeinsame Interessen und Leidenschaften verbindet, die sich also einem „Stamm“ zugehörig fühlen und über einen „Häuptling“ oder „Leader“ verbunden ist. Sie teilen Rituale, Kultur, Sprache und Werte. In der digitalen Welt können das Abonnenten, Friends, Follower oder Fans sein, die ihrem „Häuptling“ regelmäßig Gehör schenken.

Ihre Währung ist Authentizität

Die „Leader“ haben etwas zu sagen, was andere hören wollen und sie können mit ihren Inhalten begeistern. Ihre Währung ist Authentizität und Glaubwürdigkeit. Ihre Frage lautet nicht, wie kann ich etwas verkaufen, sondern wofür stehe ich. Chiara ist in diesem Sinn Leader mit einer Idee, einem Thema und einer Gruppe von Menschen, die ihr folgen und zuhören.