Bruttowerbeaufwand erstmals nicht weiter rückläufig

Nach der aktuellen Erhebung von Nielsen Media Research fielen die Werbeinvestitionen in den klassischen Medien im Dezember 2002 überraschend positiv aus. Erstmals seit Ende des Boomjahres 2000 resultierte daraus im Vergleich zum Vorjahresmonat kein weiterer Rückgang der Werbeaufwendungen.

Bereits in den Vormonaten Oktober und November hatte sich der Rückgang des
Werbemarktes deutlich abgeschwächt und lag nur noch bei einem Minus von 3,1
und 1,3 Prozent. Allerdings werde sich erst im Frühjahr 2003 herausstellen, ob sich daraus ein stabiler
Trend entwickele, so Ludger Vornhusen, Geschäftsführer von Nielsen Media Research

Die Ergebnisse des vierten Quartals reichen jedenfalls nicht aus, um die
Gesamtjahresbilanz 2002 erheblich zu verbessern. Mit insgesamt rund 16,4
Milliarden Euro wurde ein im Vorjahresvergleich um 4,4 Prozent geringerer
Bruttowerbeaufwand registriert.
Damit lagen die Bruttowerbeaufwendungen im Jahr 2002 in etwa auf dem Niveau
von 1999.

Die im Gesamtjahr 2002 nach wie vor vorhandenen Verluste lassen sich vorwiegend
durch ein verändertes Werbeverhalten einzelner Branchen erklären: Die Bereiche
Telekommunikation, Spezialversender, Finanzen (gesamt) und Energieversorgung
wurden erneut deutlich weniger beworben und verursachten somit im zweiten Jahr in
Folge einen Rückgang des Werbemarktes.
Für die Markenartikler ergebe sich daher in 2003 die große
Chance, durch antizyklische Werbeinvestitionen attraktive Produkte zu unterstützen
und damit die Marktstrukturen der nächsten Jahre für sich zu prägen, so Vornhusen.
In einigen Branchen konnten auch im Jahr 2002 steigende Werbeinvestitionen
beobachtet werden. Dieses galt beispielsweise für den Automarkt, der 2002
5,3 Prozent mehr in Werbung investierte, und für die Handelsorganisationen, die im
letzten Jahr 6,5 Prozent mehr warben.

Die Verteilung der Bruttowerbeinvestitionen auf die einzelnen Medien sah 2002
folgendermaßen aus: Die Fernsehwirtschaft verbuchte mit 7,25 Milliarden Euro
erneut die höchsten Werbeumsätze in den klassischen Medien. Im Vergleich zum
Vorjahr bedeutet das ein Minus von 4,2 Prozent. Mit 3,85 Milliarden Euro
Werbeumsatz nahmen die Publikumszeitschriften Rang zwei ein. Das Minus im
Vorjahresvergleich beträgt hier 7,2 Prozent. In Zeitungen wurde in 2002 für 3,51
Milliarden Euro geworben, was einem Minus von 2,9 Prozent entspricht. Radio lag
mit 897,3 Millionen Euro Werbeumsatz an vierter Stelle vor Plakat (464,3 Millionen
Euro) und Fachzeitschriften (400,8 Millionen Euro).

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