„Bring Your Own Device“ mit massiven Sicherheitslücken

Eine Studie des Unternehmens Acronis und des Ponemon Institute zeigt, dass viele mittlere und große Unternehmen ihre kritischen Daten Risiken aussetzen, weil sie keine Richtlinien für „Bring Your Own Device“ (BYOD) aufgestellt haben. Die Gefahr ist daher groß, Daten zu verlieren, oder die Unternehmen bekommen Schwierigkeiten mit der Einhaltung ihrer Compliance-Richtlinien.

An der Studie „Acronis 2013 Data Protection Trends Research“ beteiligten sich weltweit über 4.300 IT-Profis, darunter fast 650 Teilnehmer aus Deutschland. 44 Prozent der deutschen Unternehmen verfügen über keine Richtlinie zur Nutzung privater Geräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops. Von den übrigen 56 Prozent, die eine Richtlinie besitzen, machen zehn Prozent der Unternehmen Ausnahmen für das Management, das in der Regel auf die sensibelsten Daten zugreift. International verzichten im Durchschnitt fast 60 Prozent der Unternehmen auf derartige Richtlinie, in Frankreich liegt dieser Wert sogar bei 70 Prozent.

Viele Unternehmen versuchen BYOD ganz zu unterbinden: Fast 30 Prozent verbieten den Zugriff von privaten Geräten auf das Unternehmensnetzwerk. Diese Einstellung ist in allen untersuchten Ländern ähnlich verbreitet. Große Lücken klaffen in Sachen Training: 81 Prozent der deutschen und fast 80 Prozent der internationalen Mitarbeiter werden von Ihren Arbeitgebern über die Risiken von BYOD für die Datensicherheit nicht ausreichend informiert.

Einfachste Sicherheitsmaßnahmen werden vernachlässigt

Nur jedes dritte Unternehmen in Deutschland (35 Prozent) fordert für beruflich genutzte private Geräte Kennwörter oder Tastensperren. Auch in Sachen Fernlöschen gibt es Nachholbedarf: Nur 30 Prozent nutzt diese Funktion wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und vermindert damit das Risiko eines Datenlecks drastisch. Im internationalen Vergleich ist diese Zahl noch geringer.

Häufig werden Unternehmensdaten über Public-Cloud-Lösungen von Anbietern wie beispielsweise Dropbox ausgetauscht. Fast jedes zweite deutsche Unternehmen (49 Prozent) besitzt für die Nutzung öffentlicher Clouds aber keine Richtlinie. International betrifft das im Durchschnitt sogar mehr als zwei Drittel der Unternehmen (67 Prozent). 76 Prozent der deutschen Unternehmen hinken auch beim Training im Umgang mit Public Clouds hinterher und liegen damit nahe am internationalen Durchschnitt (80 Prozent).

69 Prozent der deutschen Unternehmen unterstützen heute schon Macs oder planen, dies innerhalb der nächsten zwölf Monate zu tun. International liegt diese Zahl mit 65 Prozent ähnlich. Laut einem Drittel der Unternehmen (36 Prozent) sind Kompatibilität und Interoperabilität mit der Unternehmens-IT Hürden für die Integration. Knapp die Hälfte der deutschen Befragten sieht auch Schwierigkeiten in der Sicherheit sowie bei der Sicherung von Daten bei Macs in windowsbasierten IT-Umgebungen.

Mitarbeiter schulen

„Private Geräte haben auf positive Weise dauerhaft unseren Arbeitsplatz verändert“, sagt Sandra Adelberger, Director Product Management EMEA bei Acronis. Dies gelte vor allem für die Art, wie Mitarbeiter standortübergreifend zusammenarbeiten und wie sie mit Unternehmensdaten interagieren. „Unternehmen können durch Richtlinien und geeigneten Softwarelösungen, die den Datenfluss zwischen mehreren Geräten und Umgebungen verwalten, sicheres BYOD ermöglichen“, betont Adelberger.

Acronis empfiehlt Unternehmen, die die Vorteile von BYOD nutzen wollen, ohne zugleich Sicherheitslücken, Datenverluste und Richtlinienverstöße in Kauf zu nehmen, einige grundlegende Maßnahmen: Mitarbeiter sollten im sicheren Umgang mit BYOD-Praktiken geschult werden. Die Nutzung privater Geräte und der öffentlichen Cloud sollte kontrolliert und verwaltet werden. Unternehmen sollten Lösungen für Datensicherheit implementieren, um Datenverlust zu verhindern.