Blindes Vertrauen: Nutzungsbedingungen im Netz werden selten gelesen

Die Nutzungsbedingungen von Online-Diensten werden hierzulande wenig beachtet: Nur gut jeder vierte Deutsche (27 Prozent) studiert die so genannten Terms of Use, bevor er ihnen zustimmt. 73 Prozent der Bundesbürger schauen sich die Nutzungsbedingungen nach eigener Auskunft nur oberflächlich an, bestätigen sie aber trotzdem. Jeder dritte Deutsche liest die Vereinbarungen nur selten oder gar nicht (33 Prozent). Diese Zahlen beruhen auf einer Umfrage der Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschungsunternehmens Toluna unter 1 000 Bundesbürgern.

Warum die Nutzungsbedingungen häufig übersprungen werden, begründen drei von zehn Befragten damit, dass in den Vereinbarungen sowieso immer das Gleiche drin stehe. Nach Ansicht von weiteren knapp 18 Prozent sind die Nutzungsbedingungen in der Regel zu kompliziert. Etwa jeder siebte Deutsche vertraut außerdem darauf, dass alles seine Richtigkeit haben werde. Vertrauen spielt insgesamt eine untergeordnete Rolle, wie die Studie weiter zeigt: Die Onlinenutzer stimmen sogar Nutzungsvereinbarungen von Webseiten ungelesen zu, denen sie eigentlich kein besonders großes Vertrauen entgegenbringen. So haben 44 Prozent der Facebook-User in Deutschland die Terms of Use nicht gelesen und sie trotzdem bestätigt. Und das, obwohl 86 Prozent der Befragten ihr Vertrauen in das soziale Netzwerk als höchstens mittelmäßig einstufen. Jeder Dritte spricht sogar von einem geringen Vertrauen.

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