Besser als der europäische Durchschnitt

Deutlich besser als vielfach prognostiziert hat sich Deutschland 2006 im Bereich der informations- und kommunikationswirtschaftlichen Infrastruktur entwickelt. Das geht aus dem 10. Faktenbericht "Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft 2007" und dem "1. ePerformance Report 2007" hervor.

Der deutsche „ePerformanceIndex“ im Bereich „Infrastruktur“ entwickelte sich im Jahr 2006 sehr positiv und ist um 15 Prozentpunkte auf 1 034 Indexpunkte gestiegen. Damit liegt Deutschland im Jahr 2006 erstmals über dem europäischen Durchschnittswert von 1 000 Punkten. Für 2007 ist von einer weiteren Verbesserung der ePerformance Deutschlands im Bereich „Infrastruktur“ um knapp 19 Prozent auf 1.229 Punkte auszugehen.

Das ist das Ergebnis der globalen Benchmark-Studie „Monitoring Informations- Kommunikationswirtschaft“, die von TNS Infratest im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) seit 2000 den Entwicklungsstand der deutschen Informationswirtschaft im internationalen Vergleich erfasst. Gemessen wird der Reifegrad der Kommunikationsinfrastruktur für den Zeitraum 2005 bis 2007 auf der Basis von zehn ausgewählten Kernindikatoren im Vergleich zur durchschnittlichen europäischen Leistungsfähigkeit.

Besondere Verbesserungen konnte Deutschland bei der Breitbandpenetration beispielsweise in der Bevölkerung (2005: 55 Punkte,
2006: 84 Punkte) erzielen. Dabei hat sich insbesondere die Entwicklung der Schlüsseltechnologie DSL (2005: 65 Punkte, 2006:
98 Punkte) deutlich beschleunigt, sodass Deutschland zunehmend auf den europäischen Durchschnitt (100 Punkte) aufholen konnte.

Für 2007 gehen die Marktforschungsexperten von TNS Infratest davon aus, dass sich die Bundesrepublik Deutschland deutlich oberhalb des europäischen Durchschnitts von 100 Punkten entwickelt und damit Anschluss an die führenden Nationen in Sachen Breitbandverbreitung gewinnt. So wird die Penetrationsrate von Breitband in der Bevölkerung 2007 auf 128 Punkte steigen, die Verbreitung in Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten auf 113 Punkte ansteigen (2006: 99 Punkte).

Insbesondere neue volumenintensive und multimediale Anwendungen werden den schnellen Ausbau breitbandiger Infrastrukturen weiter beschleunigen. Weitere alternative Breitbandtechnologien wie beispielsweise Kabelmodem (10 Punkte 2005, 19 Punkte
2006) haben sich in Deutschland nicht durchgesetzt. Hier liegt Deutschland im Vergleich der EU-15 Länder auf dem letzten Platz. Eine stärkere Positionierung alternativer Technologien zu DSL wäre wünschenswert, um rascher eine flächendeckende Durchdringung mit Breitbandanwendungen zu erreichen und weitere Wachstumsimpulse für die deutsche Informationswirtschaft auszulösen.

Die Versorgung der deutschen Bevölkerung mit Personal Computern hat sich zwar verlangsamt, Deutschland konnte sich aber dennoch um zehn Prozentpunkte verbessern und seinen Vorsprung zum europäischen Durchschnitt in privaten Haushalten (120
Punkte) weiter ausbauen. Der Abstand zu den führenden Ländern wie Dänemark (133 Punkte) und Island (139 Punkte) wird sich im laufenden Jahr 2007 (es sollen 127 Punkte erreicht werden) weiter verringern. In Zukunft werden weitere Absatzchancen für mobile und Multimedia-PC hinzukommen. 2010 werden 82,5 Prozent der deutschen Haushalte (europaweit: 74,7 Prozent) mit Computern ausgestattet sein. Dies bedeutet Platz sechs für die Bundesrepublik im innereuropäischen Ranking.

Dem weltweiten Trend folgend, dass Menschen in unterschiedlichen sozialen Kontexten verschiedene Mobilfunkgeräte und Rufnummern nutzen, erreichte Deutschland 2006 erstmals eine Mobilfunkpenetration von über 100 Prozent (124 Punke). Chancen für die deutsche Informations- und Kommunikationswirtschaft ergeben sich vor allem mit multimedialen und interaktiven Anwendungen wie Web 2.0. Diese werden künftig ebenso auf mobilen Geräten zu nutzen sein wie im stationären Gebrauch. Die weitere Entwicklung von Mobile-TV in Deutschland ist unklar, da die gegenwärtige Entwicklung eine technologiegetriebene ist.

Die vollständigen Berichte zum „Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft 2007“ inklusive begleitender Graphiken und Statistiken können kostenfrei unter www.monitoring-ik-wirtschaft.de heruntergeladen werden.