Bertelsmanns Millionenübernahme, Kohls Lästerkeule und der Haarausfall der iPhone-Nutzer

Der Medienkonzern Bertelsmann übernimmt ab 1. November den Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr komplett. Altkanzler Helmut Kohl macht mit seinem „Vermächtnis“ jede Menge Negativ-Schlagzeilen und nach Apples „Bendgate“ ist vor dem „Hairgate“.

Von Stephanie Dittebrand

Die Übernahme der Woche: Bertelsmann kauft Jahr-Anteile

Seit mehreren Jahrzehnten schon besitzt Europas größter Medienkonzern Bertelsmann knapp drei Viertel der Anteile von Gruner + Jahr (G+J). Am Montag wird dann bekannt: Das Unternehmen steht kurz vor der Komplettübernahme, denn die Erben des Mitgründers John Jahr verkaufen auch ihre 25,1 Prozent an Bertelsmann. Damit kann der Konzern bei dem kriselnden Zeitschriftenverlag voll durchstarten. Laut Unternehmens-Chef Thomas Rabe sei das nicht nur ein „strategischer Meilenstein zur Stärkung unserer Kerngeschäfte“, sondern auch „ein klares Bekenntnis zum Journalismus“, so berichtet „Handelsblatt Online“. Der Kaufpreis der Jahr-Anteile soll zwischen 100 und 250 Millionen Euro liegen. Ein Preis, den Bertelsmann gerne zahlt, denn noch vor wenigen Jahren sollen die Gütersloher der Familie Jahr mehr als eine halbe Milliarden Euro geboten haben. Was mit dem Hamburger Konzern nach der Übernahme im November passieren wird, ist noch unklar. Auch wenn Bertelsmann-Chef Rabe Investitionen in den Verlag verspricht, bleibt abzuwarten, ob das nicht nur ein Bodylifting für G+J ist, um für potenzielle Käufer attraktiver zu werden.

Der Aufreger der Woche: Kohls pikante Tonaufnahmen

Die feine Art ist es nicht. Weder von Altkanzler Helmut Kohl noch von Journalist und Ex-Biograph Heribert Schwan: Kurz vor der Veröffentlichung des Buchs „Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle“, die für den 13. Oktober geplant war, zitiert „Der Spiegel“ pikante Äußerungen des ehemaligen CDU-Vorsitzenden und Einheitskanzlers. Merkel hätte nicht mit Messer und Gabel umgehen können, Ex-Bundespräsident Christian Wulff sei eine Null und Norbert Blüm ein Verräter. Beleidigungen unter der Gürtellinie. In der politischen Landschaft sorgt das für Aufregung. Auch, weil es sich um geheime Tonaufnahmen handeln soll, die nicht durch Kohl autorisiert wurden. Trotz einer angekündigten Unterlassungsklage hat der Heyne-Verlag die geheimen „Kohl-Protokolle“ von Heribert Schwan ausgeliefert, am Dienstag wurde das Buch auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Einen Tag später ist auch der Altkanzler in Frankfurt. Ein Wort zu seinem „Vermächtnis“ verliert er dabei nicht. Mehr dazu gibt es auf „Handelsblatt Online“.

Die (Apple-)Panne der Woche: iPhone 6 verursacht Haarausfall

Nur zwei Wochen hat es Apple ohne ein neues Skandälchen ausgehalten. Erst das Knick-Problem, das unter dem Hashtag „Bendgate“ bekannt geworden ist, dann das Debakel mit dem Systemupdate auf iOS 8.01. Jetzt gibt es die nächste Panne, die nicht nur die Besitzer des neuen iPhone 6 Plus betrifft: #Hairgate! Die Nutzer klagen über Haarausfall. Die neuen Modelle sollen beim Telefonieren nicht nur die Frisur ruinieren, sondern sogar Haare komplett ausreißen. In den sozialen Netzwerken klagen Nutzer darüber, dass sich zwischen Display und Gehäuse Haare erst verfangen, die dann bei der Beendigung eines Telefonats sogar herausgerissen werden. Der Spott ließ natürlich nicht lange auf sich warten.


Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:

>>> Wie man die richtigen Mitarbeiter findet: Soft Skills wichtiger als Spezial Know How

>>> Geld verliert seine materielle Gestalt

>>> Rückversand für Onlinekäufer eine Selbstverständlichkeit


Das Video der Woche: Schrecklich witzige Streiche

In zwei Wochen erscheint mit „Ouija“ ein Horror-Schocker in den amerikanischen Kinos. Auf Youtube haben die Macher des Streifens gerade ein Werbevideo veröffentlicht – und das mausert sich zum Virus. Mit versteckter Kamera werden Menschen bei dem Besuch einer Wahrsagerin gefilmt. Das Ergebnis ist zum Schreien komisch.

Der Umbau der Woche: Die Bravo wird jetzt Premium

Der Online-Auftritt wurde bereits generalüberholt. Jetzt trifft es auch die Printausgabe der Bravo. Ab 2015 soll das Jugendmagazin nicht mehr wöchentlich erscheinen, sondern nur noch zwei mal im Monat. Die Bauer Media Group will die Bravo als „Premium Print-Produkt“ neu positionieren, Inhalt und Optik werden im Rahmen des umfassenden Markenrelaunch verändert. Durch verstärkt interaktive Elemente soll sich das Heft, das mit Dr. Sommer-Seiten schon Millionen deutsche Teenies aufgeklärt hat, auch zum „Social Magazine“ entwickeln. Mehr dazu lesen Sie auf „meedia.de“.