Von Nils Winkler
Trend 1 – Zunehmende Alltagstauglichkeit und Verbraucherakzeptanz
Zugegeben – wenn wir daran nicht glauben würden, wären wir nicht angetreten. Wir sind der Überzeugung, dass Ende des Jahres 2014 Experten nicht mehr fragen müssen, wann das Bezahlen mit dem Smartphone endlich breit akzeptiert wird. Auch, wenn Ende 2014 noch immer viele Menschen mit Karten, Scheinen und Münzen zahlen werden, wird Mobile Payment so normal sein, dass sich keiner mehr darüber wundert. Und ein echtes Cross-Channel-Payment, eine mobile Bezahlmethode, die nicht nur an der Ladenkasse funktioniert, sondern auch im Online-Check-out und beim Rechnungskauf, wird aus der Payment-Landschaft 2014 nicht mehr wegzudenken sein.
Trend 2 – Wachsende Bedeutung von Zusatzfunktionen
Das ist das Besondere am Einkaufen und Bezahlen mit dem Smartphone: Zumindest in einer flexiblen Anwendung lassen sich sinnvolle Features und Nutzungsmöglichkeiten, ob nun solche für den Konsumenten oder den Händler, nach und nach zuschalten. Das kann der digitale Einkaufsbon sein, der mit dem Bezahlvorgang automatisch im Account des Konsumenten angezeigt wird. Das kann genauso eine Funktion sein, die Marketingkanäle, zum Beispiel das Poster oder den Newsletter, zu Vertriebskanälen macht und damit zusätzliche Umsätze auf Seiten des Händlers generiert. Wir sind uns sicher, dass solche Zusatzfunktionen an Bedeutung gewinnen werden. In Hinsicht auf den Konsumenten gilt der Leitsatz: Einkaufen und Bezahlen muss so komfortabel wie möglich sein.
Trend 3 – Vereinfachung
Benutzerfreundlichkeit ist für neue Bezahlmethoden ein zentrales Thema. Das gilt für Endverbraucher, für die eine Lösung dann attraktiv ist, wenn sie sicher und intuitiv funktioniert – und mehr ist als eine reine Bezahl-App. Geschäftskunden erwarten von einer neuen Bezahlmethode mindestens, dass ihr Tagesgeschäft erleichtert wird. Das beginnt mit einer problemlosen Integration in die bestehende Infrastruktur und endet noch lange nicht bei garantierten Transaktionen. Für uns hat die
Benutzerfreundlichkeit von Anfang an eine essenzielle Rolle gespielt. Dazu gehört auch, dass der Verbraucher keine Insellösung will, kein Payment, das nur hier funktioniert, aber nicht dort. Wir sind der Meinung, dass all das 2014 noch wichtiger wird. Denn der Wettbewerb wird sich weiter verschärfen.
Trend 4 – Internationalisierung
Dieser Trend sollte niemanden überraschen, denn die Internationalisierung schreitet in allen Lebensbereichen voran. Gerade in Europa wollen viele Händler ihre Kernmärkte erweitern. Ein gelungenes interkulturelles Management findet die Balance zwischen lokaler Differenzierung und möglichst hoher Standardisierung von Prozessen. Für Payment-Anbieter gilt deshalb, Nutzer entsprechend ihren kulturgeprägten Vorlieben anzusprechen und Händler durch länder- und kanalübergreifende Prozesskompatibilität zu überzeugen. Das Erfolgsrezept: keine Insellösungen oder der Einsatz einseitiger Technologien – und Cross-Channel natürlich.
Trend 5 – Abnehmende Zahl der Anbieter
2014 werden wir vielleicht noch den einen oder anderen Neustart sehen. Insgesamt wird sich das Feld der Anbieter jedoch verkleinern. Es wird deutlich werden, wer eine echte Chance hat, branchen- und kanalübergreifend im Alltag der Verbraucher anzukommen – und wer nicht. Für alle, die weiterspielen, wird es ein harter Wettbewerb, der nur über Qualität zu gewinnen ist.
Nils Winkler ist Chairman of the Board von Yapital. Die Yapital Financial AG, eine hundertprozentige Tochter der Otto Group und in Luxemburg als eBank lizensiert, wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, das erste europäische Cross-Channel-Payment auf den Markt zu bringen. Der Livegang erfolgte bereits im Sommer 2013. Zu den Partnern gehören die Rewe Group, Sport Scheck oder auch die Novum Hotel Group.