Banner und QR-Codes bekannteste Werbeformen

Mit einem Smartphone in der Hand ist der Mensch dieser Tage nicht besonders cool, sondern einfach normal. Denn jeder dritte Deutsche besitzt inzwischen ein Smartphone, und die überwiegende Mehrheit geht mit dem Gerät täglich online. Damit wird das mobile Internet auch für Werbungtreibende immer interessanter. 41 Prozent von 1 000 befragten Smartphone-Besitzern akzeptieren Werbung, wenn sie relevant ist oder besondere Angebote bereithält, zeigt eine Studie des Media- und Digitalnetzwerks Vivaki.

„In vielen Unternehmen experimentieren Marketingentscheider bereits mit dem mobilen Kommunikationskanal“, sagt Jens Nagel-Palomino, Chief Innovation Officer bei Vivaki. Ob und in welche Richtung sie ihr Engagement ausweiten, hänge aber nicht zuletzt davon ab, wie sich Zielgruppen im mobilen Internet verhalten, in welchen Situationen sie warum mobil surfen und welche Art von Werbung sie akzeptieren. Daher beleuchte die Studie „Mobile Minds“ insbesondere die Smartphone-Nutzung sowie die Akzeptanz mobiler Werbung. Auch werde eine Typologie der Nutzer vorgestellt.

Nutzungsintensität sinkt mit steigendem Alter

Mit durchschnittlichen 40 Jahren gehören die Nutzer des mobilen Internets nicht zu den jungen Zielgruppen, und sie sind zu 60 Prozent männlich. Karen Pietsch, Project Manager Research & Development bei Vivaki, erklärt: „Interessant ist, dass die jüngeren, männlichen Smartphone-Besitzer ihr Gerät intensiver nutzen. Die Nutzungsintensität sinkt mit steigendem Alter.“

Die am häufigsten von allen Smartphone-Besitzern genutzte Funktion ist derzeit noch das Telefonieren. 97 Prozent der Befragten gaben an, das Gerät zum Telefonieren einzusetzen. Mails, SMS und Chat werden immerhin von 88 Prozent genutzt, das Internet von 81 Prozent der Befragten. 60 Prozent gaben an, täglich mit dem Smartphone online zu gehen. Bewegte Bilder auf dem Mini-Display werden dagegen eher selten verfolgt. Nur elf Prozent sehen sich Filme oder Serien auf dem Smartphone-Bildschirm an.

Parallele Mediennutzung weit verbreitet

Weiter verbreitet ist dagegen die Parallelnutzung. 49 Prozent der mobilen Nutzer gehen mit ihrem Smartphone online, während sie fernsehen. 41 Prozent surfen mobil und hören gleichzeitig Radio. Keine klaren Präferenzen haben Smartphone-Besitzer bei der Nutzung von Applikationen im Gegensatz zu Browser-Anwendungen. Die meisten (24 Prozent) nutzen hauptsächlich Apps, 21 Prozent eher Browser und 19 Prozent beides. Die typische Nutzungssituation des mobilen Internets mittels Smartphone ist unterwegs (67 Prozent). Gern werden Wartezeiten (66 Prozent) überbrückt und Pausen (54 Prozent) genutzt, um kurz online zu gehen. Jeder Vierte setzt das mobile Gerät beim Einkaufen ein. Jeden Fünften (22 Prozent) begleitet es sogar ins Badezimmer.

Am häufigsten genutzt werden schnelle Informationen und Kommunikationsdienste. Suchmaschinen rufen zwei Drittel der Smartphone-Besitzer mindestens einmal wöchentlich auf. Auch E-Mail-Dienste, soziale Netzwerke, Wetter- und Nachschlageseiten gehören zu den Favoriten. Vier von zehn Befragten vertreiben sich die Zeit mit Spielen auf ihrem Smartphone.

Sonderangebote und Coupons kaum wahrgenommen

Im Hinblick auf Werbung zeigt sich, dass viele Smartphone-Besitzer grundsätzlich für Werbeangebote offen sind (41 Prozent), wenn mobile Werbung relevante Informationen oder besondere Angebote bereithält. Die bei den Nutzern derzeit bekanntesten Werbeformen sind Bannerwerbung und QR-Codes. Die von den Nutzern favorisierten Werbeangebote wie etwa Infos zu Aktionen und Sonderangeboten sowie Coupons nahe liegender Geschäfte wurden aber nur von jedem fünften Befragten überhaupt wahrgenommen.

Im Rahmen der Befragung für „Mobile Minds“ haben sich drei Nutzertypen herauskristallisiert, die im Rahmen der Studie ebenfalls analysiert werden. Demnach gehören 37 Prozent der Smartphone-Besitzer zu den Mobile Light Usern. Sie gehen nicht täglich mobil ins Internet und verweilen dann auch weniger als eine Stunde online. Im Gegensatz dazu nutzen die meisten Mobile Mainstream und Smartphone Experts (insgesamt 80 Prozent) das Smartphone täglich zum Surfen und verweilen durchschnittlich zwei Stunden. Beide Nutzertypen stellen mit 63 Prozent die Mehrheit der Smartphone-Besitzer. Die Smartphone Experts unterscheiden sich vom Mobile Mainstream, indem sie die gesamte Funktionspalette des mobilen Internets – also auch mobiles Fernsehen und Onlineshopping – nutzen und mindestens jeder Fünfte auch zu Hause am Schreibtisch, im Badezimmer und beim Essen mobil surft. Der Anteil der Experts an den Smartphone-Besitzern liegt bei neun Prozent.