Axel Springer Verlag rutscht ins Minus

Der Axel Springer Verlag (ASV) ist im abgelaufenen Geschäftsjahr tief in die roten Zahlen gerutscht.

Wie der Medienkonzern heute, Dienstag, bei der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin mitteilte, wurde 2001 ein Jahresfehlbetrag von 198 Mio. Euro eingefahren. Im Jahr zuvor war noch ein Überschuss von 98 Mio. Euro verbucht worden. Bedingt durch den Einbruch auf den Anzeigenmärkten ging auch der Umsatz um 1,3 Prozent auf 2,86 Mrd. Euro zurück. Die Aktionäre sollen, so der Vorschlag des ASV-Vorstandes, auf die Auszahlung einer Dividende verzichten.

„Wir erleben die größte Krise der Printmedien seit dem zweiten Weltkrieg“, sagte ASV-CEO Mathias Döpfner bei der Bekanntgabe der Bilanzzahlen. Besonders arg hätte es die Rubrikenmärkte der Zeitungen getroffen, worunter die gesamte Branche leide. Die negative Tendenz habe sich auch in den ersten vier Monaten des Jahres 2002 fortgesetzt: Hier musste bei den Anzeigenerlösen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Minus von neun Prozent hingenommen werden.

Hauptumsatzträger im abgelaufenen Geschäftsjahr war nach wie vor der Bereich Zeitungen, dessen Umsätze mit 1,48 Mrd. Euro allerdings um 5,1 Prozent unter denen des Vorjahres lagen. Positiv entwickelten sich die Vertriebserlöse der Zeitungen (u.a. Bild, Bild am Sonntag, Die Welt und Hamburger Abendblatt), die um 4,6 zulegten. Die Anzeigenerlöse der Zeitungen fielen allerdings um 11,8 Prozent auf 818 Mio. Euro zurück. Insgesamt trugen die Zeitungen zu 51,8 Prozent zum Gesamtumsatz des Medienkonzerns bei.

Die Umsätze der Zeitschriften stiegen um 1,5 Prozent auf 757 Mio. Euro, die Umsätze des Bereichs Elektronische Medien sanken dagegen um 18,6 Prozent auf 86 Mio. Euro. Die „Bücher“ verzeichneten dagegen durch den Erwerb des Wilhelm Heyne Verlages einen Umsatzanstieg von 82,1 Prozent auf 167 Mio. Euro. Die Erlöse aus dem Bereich Lohndruck gingen konjunkturbedingt um zehn Prozent auf 154 Mio. Euro zurück.

Für 2002 rechnet der Vorstand des Axel Springer Verlages aufgrund der ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur mit einer moderaten Verbesserung des operativen Ergebnisses. Mit einer Erholung in den Pressevertriebsmärkten sei allenfalls in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen. Ebenso wird die Werbeerlösentwicklung der klassischen Medien verhalten eingeschätzt – für das Gesamtjahr erwartet der Medienkonzern ein Plus von bis zu einem Prozent.(pte.at)

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