Autosalon Paris: Kommt die Elektromobilität im zweiten Anlauf?

Der Autosalon Paris (1. bis 16. Oktober 2016) soll ein wahres Neuheiten-Feuerwerk zeigen. Paris leitet, wenn man die Neuheiten betrachtet, für die Autobauer eine Art Abschied vom Diesel ein. Gleichzeitig wird die Luft für Verbrennungsmotoren in Pkw dünner. Dazu stellt Opel seinen Ampera-e vor, der das erste Auto in den Verkaufsräumen der Tesla-Wettbewerber mit einer Reichweite von mehr als 300 Kilometern sein wird.
In Paris werden einige neue Elektromodelle vorgestellt

Klassische Messen werden deutlich weniger attraktiv

Kurios erscheint, dass Paris den Aufbruch signalisiert, aber gleichzeitig in seiner Bedeutung weiter schrumpft. Die klassischen Automessen werden unattraktiver für die Autobauer. Ford, Volvo, Lamborghini, Rolls-Royce und Aston Martin kommen schon gar nicht nach Paris. Bereits 2015 hatte Volvo die IAA 2015 nicht mehr bestückt. Zu hohe Kosten pro Kundenkontakt und damit deutlich zu wenig Kaufimpulse. Automessen rechnen sich immer schlechter. Das musste auch die Leipziger AMI erfahren, die wegen geringem Ausstellerinteresse eingestellt wurde.

Die Verkaufsstimmung auf der Pariser Messe bleibt aber ungetrübt. Der Automarkt in den Südländern in Europa bleibt mit Fahrt im Aufholprozess. Die Kapazitäten wurden bereinigt, aber werden Franzosen und Italiener im Jahr 2016 ihre Gewinne des ersten Halbjahrs stabilisieren und ausbauen können. Im Jahr 2016 ist ein neuer weltweiter Pkw-Verkaufsrekord zu erwarten.

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Ausblick für 2017

Bei Ausblick für 2017 kann die Branche trotz schwächerer Konjunktur mit einem weiteren, wenn auch kleineren Wachstum rechnen. Einerseits kann man davon ausgehen, dass mit Brasilien und Russland zum Ende des Jahres 2015 der Tiefpunkt der Verkäufe erreicht ist. Zum weiten gibt es auch bisher keine ernsthaften Anzeichen dafür, dass der staatliche gelenkte Wachstumsprozess in China im Jahr 2017 abreißt. Zusätzlich geht die Erholung in Südeuropa – wenn auch mit geringerem Tempo aufgrund schwächerer Konjunkturaussichten – weiter.

Paris zeigt den Neuaufbruch in die Mobilität von morgen. Elektromobilität startet im zweiten Anlauf. Es gibt wenig Argumente dafür, dass dieser zweite Anlauf nicht klappt. Dieselgate, Regulierung, China sind die Treiber. Kein Autobauer kann es sich leisten, diesmal die Dinge „auszusitzen“. Deshalb steht Paris bildlich gesprochen im Jahr 2016 unter Strom. Natürlich werden die Themen um das autonome Fahren in Paris einen wichtigen Platz haben. Aber Kernthema bleiben die Elektroautos und natürlich SUV. Der SUV-Trend ist nicht neu, aber geht beharrlich seinen Weg. Immer mehr, aber in der Zukunft mit weniger Diesel. Der Elektrotrend ist neu und er zeigt, wie stark wir bei unserer Automobiltechnik von Asien abhängig werden. Der Erfinderkontinent des Autos spielt bei der Batterie-Zelle keine Rolle.