Aussichten für den deutschen Tagungs- und Eventmarkt sind gut

Trotz deutlicher Einbußen in der Nachfrage sehen Anbieter sowie internationale und deutsche Veranstalter den Tagungsstandort Deutschland im Ranking erneut auf Platz 1. Der auf der IMEX-Messe vorgestellten Studie „Meeting- & Event-Barometer“ zufolge sind rund 80 Prozent beider Gruppen davon überzeugt, dass Deutschlands Image als Tagungs- und Veranstaltungsdestination immer besser wird.

Ein entscheidender Standortvorteil für die weltweite Vermarktung des Reiselandes Deutschland war 2009 nach Zahlen der Deutschen Zentrale für Tourismus und dem World Travel Monitor der IPK International das Geschäftsreisesegment mit einem Marktanteil von 27 Prozent (9,6 Millionen) an allen europäischen Reisen nach Deutschland. Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise seien die geschäftlich motivierte Reisen allerdings um acht Prozent zurückgegangen. Während die traditionellen Geschäftsreisen (Gesamtanteil an den Geschäftsreisen von 53 Prozent) nur ein relativ moderates Minus von drei Prozent im Jahresvergleich 2008/2009 verzeichneten, hätten die promotablen Geschäftsreisen zu Messen und Ausstellungen sowie zu Kongressen, Tagungen und Events um zwölf Prozent abgenommen.

Zudem hätten im vergangenen Jahr 2,46 Millionen Veranstaltungen (minus 10,9 Prozent im Vergleich zu 2008) stattgefunden, die von 302 Millionen Teilnehmern (minus 4,8 Prozent) besucht worden seien. Dies entspreche der vierfachen Einwohnerzahl Deutschlands. Der Anteil der ausländischen Teilnehmer sei mit 5,5 Prozent stabil geblieben. Auch die Angebotssituation verhalte sich in Relation zu 2008 relativ konstant. Zum Beispiel hatte Deutschland 6 412 Tagungs- und Veranstaltungsstätten zu bieten (plus ein Prozent). Veranstaltern stünden heute 2,3 Prozent mehr Tagungshotels sowie 1,5 Prozent mehr Veranstaltungszentren zur Verfügung.

Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise hätten Anbieter unterschiedlich stark getroffen. So sei die Zahl der Veranstaltungen in den Veranstaltungszentren um 1,5 Prozent gesunken. Die Event-Locations vermeldeten einen Rückgang um 5,3 Prozent, während die Tagungshotels einen Einbruch von 14,9 Prozent hinnehmen mussten. Die Zurückhaltung der Veranstalter aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage wirke sich besonders bei Seminaren und Tagungen aus, die meist in Tagungshotels stattfinden würden. Zudem hätte sich der Anteil kleinerer Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern, die rund drei Viertel der Veranstaltungen in Deutschland ausmachen, um 2,6 Prozentpunkte reduziert. Der Anteil von Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern legte hingegen um 2,5 Prozentpunkte zu.

Das beliebteste Bundesland der Veranstalter sei Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. Als beliebteste Metropolregionen gelten Berlin-Potsdam, München mit seinem Umland sowie das Rhein-Main-Gebiet. Initiatoren der Studie seien der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC), das German Convention Bureau (GCB) und die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT). 2010 hätten die Partner bereits zum vierten Mal das Europäische Institut für Tagungswirtschaft (EITW) beauftragt, den Veranstaltungsmarkt zu beleuchten.

www.evvc.org,
www.gcb.de,
www.deutschland-tourismus.de