Audi investiert weiter

Volkswagen-Tochter Audi will BMW bereits 2010 in Europa überholen und erhöht nach Informationen des Handelsblatts seine Marketingaufwendungen gegen den Trend.

„In Schlüsselmärkten wie den USA wird sich Audi in der Krise klar antizyklisch verhalten“, sagt Audi-Vertriebschef Peter Schwarzenbauer. So sollen die Marketingausgaben auf dem größten Automarkt der Welt um 15 bis 20 Prozent erhöht werden. Der Hebel ist seiner Meinung nach gigantisch: „Wir machen mehr, die anderen weniger“. Zudem sehe die Audi-Strategie vor, den Absatz bis 2015 auf 1,5 Millionen Autos zu steigern und deutlich profitabler zu produzieren als die Konkurrenz. Nachdem das Unternehmen in China bereits vor den wichtigsten Wettbewerbern liege, soll sich dies in Bezug auf Stückzahlen in Europa bereits im kommenden Jahr ebenso verhalten.

Kernstück des Plans sei eine Ausweitung der Produktpalette von derzeit 26 auf 40 Modelle, die trotz Absatzeinbrüchen durchgehalten werden soll. „Wir investieren trotz Krise weiter in neue Produkte. Kürzungen gibt es nicht“, versichert Schwarzenbauer. Vor allem BMW soll 2010 Marktanteile abgeben. Die Ingolstädter wollen mit dem A1 die Domäne der Münchener für hochpreisige Kleinwagen wie den „Mini“ brechen. Im Gegensatz zu Europa fehle Audi in den USA jedoch noch ein unverwechselbares Profil, weshalb die Volkswagen-Tochter den Vertrieb auf die Metropolen und sich im Marketing auf Großereignisse wie die Oscar-Verleihung konzentrieren wolle. Vorerst bleibe aber offen, ob Audi in den USA auch mit einer eigenen Produktion vertreten sein wird.

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