Apple verkauft 48 Millionen iPhones im September-Quartal

Letzte Quartalsbilanz im Fiskaljahr 2015: Nach Handelsschluss an der Wall Street konnte Apple-Chef Tim Cook noch einmal zweistelliges Wachstum präsentieren. Die Umsätze legten um 22 Prozent auf 51,5 Milliarden Dollar zu, die Gewinne gar um 31 Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar. Treiber der Geschäftsdynamik war erneut das iPhone, von dem 48 Millionen Stück verkauft wurden. Der Ausblick auf das Weihnachtsquartal lag zudem im Rahmen der Erwartungen – der Wall Street ist das jedoch zu wenig. Wieder einmal
Apple-CEO Tim Cook

Von

Alles wie erwartet in Cupertino: Nach Handelsschluss verkündete Apple eine Quartalsbilanz, die fast vollständig im Rahmen der Wall Street-Erwartungen lag. 48 Millionen iPhones konnte der wertvollste Konzern der Welt zwischen Anfang Juli und Ende September absetzen und damit genau exakt die Analysten-Prognosen treffen. Im Jahresvergleich verbuchte Apple damit nochmals ein Plus von 22 Prozent.

Weil das iPhone inzwischen für fast zwei Drittel der Umsätze verantwortlich ist, tendierte die Konzernbilanz entsprechend: Die Konzernerlöse legten ebenfalls um 22 Prozent auf 51,5 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn je Aktie konnte die Wall Street-Schätzung aufgrund der gestiegenen Aktienrückkäufe mit 1,96 Dollar je Anteilsschein leicht überbieten. Unterm Strich verdiente Apple im vierten Quartal stolze 11,1 Milliarden Dollar und damit insgesamt enorme 53 Milliarden Dollar im Fiskaljahr 2015.

iPad bricht auf Niveau von 2011 ein

Die anderen Konzernbereiche blieben erneut im Schatten des iPhone: Die 31 Jahre alte Macintosh-Unit, inzwischen die zweitumsatzstärkste Unternehmenssparte, konnte 5,7 Millionen Einheiten absetzen und damit noch einmal drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Weiter im freien Fall befindet sich dagegen der einstige Hoffnungsträger iPad. Apples Tablet-Unit gab nochmals um 20 Prozent nach: Nur noch 9,88 Millionen iPads konnte Apple im abgelaufenen Quartal absetzen – das entspricht einem Absturz in der Zeitschiene auf das Niveau von 2011.

Tim Cook versteckt Apple Watch weiter bei „Anderen Produkten“

Zur Apple Watch schwieg sich Apple-CEO Tim Cook erneut aus. Der Techpionier versteckte die Absätze das zweite Quartal in Folge in der Diverses-Sparte „Andere Produkte“, die auch Apple TV, den iPod und Beats-Kopfhörer umfasst – also nicht unbedingt das Produktumfeld, in dem man Apples neusten Hoffnungsträger noch vor einem Jahr vermutet hätte.

Die Umsätze der „Anderen Produkte“ legten um 61 Prozent auf rund 3 Milliarden Dollar zu. Legt man die 1,9 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr als stabile Größe zugrunde, entspricht das einem möglichen Absatz durch die Apple Watch von rund einer Milliarde Dollar, was wiederum bei einem Durchschnittsverkaufspreis von 500 Dollar nur rund zwei Millionen verkauften Exemplaren entsprechen dürfte.

Ausblick im Rahmen der Erwartungen, aber iPhone-Wachstum bereitet Sorgen

Für das so wichtige Weihnachtsquartal stellte Tim Cook Umsätze von 75,5 bis 77,5 Milliarden Dollar in Aussicht  – und damit mehr als im Vorjahreszeitraum, als noch 74,6 Milliarden Dollar erlöst wurden; die Analystenschätzungen lagen bei 77 Milliarden Dollar.

Um die Verkäufe der neuen Produktkategorie Apple Watch, des neuen Apple TV und des ersten Erlösquartals von Apple Music bereinigt, deutet das jedoch auf eine Stagnation der iPhone-Verkäufe im ersten Quartal des Fiskaljahres 2016 hin; Analysten hatten die Sorge im Vorfeld mehrfach formuliert.

Entsprechend unbeeindruckt reagierte Wall Street  im nachbörslichen Handel: Die Apple-Aktie, die schnell um vier Dollar zulegt hatte, gab alle Gewinne wieder ab und tendierte schließlich sogar zeitweise bei unter 114 Dollar leicht im Minus. Das alte Muster bei Quartalsverkündung von Apple wiederholte sich damit erneut: ‚Gut‘ war nach Handelsschluss wieder einmal nicht gut genug.