Airbnb-Plänen zum Trotz: Sharing Economy hat kaum Bedeutung für den Business Travel-Sektor

Airbnb-Gründer Nathan Blecharczyk plant laut einem gestern im Handelsblatt veröffentlichten Interview, in Zukunft den Anteil der Geschäftsreisenden unter seinen Kunden auf bis zu 30 Prozent zu steigern. Im deutschsprachigen Raum nehmen jedoch lediglich 1,3 Prozent dieser Zielgruppe private Vermietungsangebote der “Sharing Economy” wahr - das hat die GfK-Geschäftsreisendenbefragung 2018 ergeben.
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Airbnb: Künftig transparenter für Verbraucher.

„Ich will nicht spekulieren, aber Geschäftsreisen stehen für 30 Prozent des Gesamtmarkts. Auch wenn wir vielleicht nicht ganz dorthin kommen, wollen wir uns dieser Marke weiter nähern ”, so Nathan Blecharczyk, Co-Gründer von Airbnb. Doch laut der Umfrage der GfK lassen sich Corporate Travel und Sharing Economy nicht vereinbaren. Was für Privatreisende ansprechend ist, ist nicht zwangsweise auch für Geschäftsreisende eine Option.

So schließen die meisten Unternehmen, die über eine Reiserichtlinie verfügen, die Buchung privater Unterkünfte per se aus. Die Sharing Economy ist im Business Travel-Sektor aus diversen Gründen umstritten: Sicherheits- und versicherungsrechtliche Gründe zählen zu den wichtigsten Faktoren. Hinzu kommt die fehlende Zuverlässigkeit der teilweise unerfahrenen Privatvermieter, denn nach wie vor können Sharing Economy-Unternehmen die Qualität ihrer Anbieter und Wohnungen nur schwer kontrollieren.

Potenzial der Furnished Apartment-Branche

Klar ist, dass Travel Manager und Geschäftsreisende stattdessen auf spezialisierte Angebote für Geschäftsreisende setzen. Nicht zwangsweise lautet die Schlussfolgerung jedoch, dass es keine Alternative zur klassischen Unterbringung im Hotel gibt. Aktuellen Prognosen zufolge wird sich die Zahl von 46 Mio. mehrtägigen Geschäftsreisen 2017 in diesem Jahr mindestens auf diesem Niveau stabilisieren. Ein großer Teil davon sind Geschäftsreisen von einem oder mehreren Monaten , bei denen Business-Apartments von spezialisierten Anbietern eine immer stärkere Konkurrenz für Hotels darstellen.

Prop-Tech-Unternehmen wie Homelike haben diese Chance erkannt und ermöglichen es Geschäftsreisenden bei mittel- bis langfristigen Aufenthalten, die Annehmlichkeiten der Unterbringung in einer möblierten Wohnung zu nutzen, ohne der Unberechenbarkeit der Sharing Economy ausgeliefert zu sein. Durch den Abschluss rechtsgültiger Mietverträge operiert das Unternehmen außerhalb rechtlicher und qualitativer Grauzonen. Bei längerfristigen Aufenthalten bieten möblierte Wohnungen weitaus mehr Flexibilität und Privatsphäre sowie die Möglichkeit, selbst zu kochen oder zu waschen.