Agenturen: Wachstum in der Ferne?

Auch kleinere Marketing-Dienstleister können sich international profilieren. Wenn sie sich auf die Erfordernisse ihrer Kunden einstellen und in deren Auslandsmärkten präsent sind. Mehr zum Thema lesen Sie in der absatzwirtschaft-Sonderausgabe zum Deutschen Marketing-Tag 2007.

Roland Karle, Autor des Beitrags „Weg von zu Hause“ mahnt: „Agenturen sollten genau überlegen, welche Struktur für sie die beste ist.“ Viele Dienstleister vertrauten beim Gang über die Grenzen auf Netzwerke. Damit habe zum Beispiel die Pro-Art Werbeagentur in Emsdetten gute Erfahrungen gemacht. Sie gründete schon 1989 das Marketing-Kommunikations-Netzwerk Comm World, das heute 21 Partner in Europa und den USA umfasst „Wir wollen vor allem unseren mittelständischen Kunden eine qualitativ sehr gute Alternative zu den Equity Networks bieten“, erklärt Pro-Art-Geschäftsführer Thomas Hans gegenüber der absatzwirtschaft. Für Firmen wie Krombacher, Hucke und Justbooks hat Pro-Art internationale Aufgaben realisiert. Wirtschaftlich zahlt sich das Ganze aus. Zwar liege der rein internationale Anteil an den Agenturerlösen unter zehn Prozent, doch „über 70 Prozent unseres Umsatzes sind international indiziert“, so Hans.

Auf eigene Niederlassungen vertraut Christian Brühe, CEO der Kerpener Agentur Uniplan. Der Spezialist für Live Communication ging in den 80er Jahren nach Hongkong, das damals als Tor zum wachsenden chinesischen Markt galt. „Einige unserer Kunden wagten sich nach China vor, wir gingen mit“, so Brühe. In Kürze wird Uniplan ein Büro in Guangzhou und ein Produktionszentrum in Shenzhen eröffnen. Für den Firmenchef stand schon früh fest, dass sein Unternehmen „dort dauerhaft präsent sein muss, wo es Geld verdienen will“.

Die Düsseldorfer Mediaagentur Crossmedia organisiert ihr internationales Geschäft flexibel und setzt vor allem auf Unabhängigkeit. Kundenbeispiel Hornbach: „Die Hornbach-Kommunikation stellt besondere Anforderungen. Da bedarf es einer starken Führung der lokalen Agenturen in den jeweiligen Ländern bis hin zur Feinplanung“, sagt Holger Zech, stellvertretender Crossmedia-Geschäftsführer. Also bringt die Agentur ihr langjähriges Wissen um die Marken- und Kommunikationsstrategie Hornbachs sowie ihre Kompetenz in Sachen Fernsehen ein, dem Basismedium der Hornbach-Kampagnen. Den Mediaeinkauf in den einzelnen Ländern überträgt Crossmedia einem Spezialisten, in diesem Fall der internationalen Netzwerkagentur Carat.

absatzwirtschaft-Sonderausgabe zum Deutschen Marketing-Tag 2007