Absage ans iCar: BMW und Daimler wollen nicht Apples Foxconn sein

Das Apple-Auto wird wohl ohne das Gütesiegel 'Made in Germany' auskommen – das berichtet das Handelsblatt exklusiv. Wie die Düsseldorfer Wirtschaftszeitung erfahren hat, sind Gespräche sowohl mit BMW als auch zuletzt Daimler ergebnislos verlaufen. Die Dax-Konzerne haben sich offenkundig nicht mit der Rolle des Juniorpartners anfreunden wollen
Apple-Chef Tim Cook mit einem Apple-Auto (© Tim Cook; dpa 2015)

Die deutsche Automobilindustrie muss ohne Apple auskommen – oder umgekehrt. Gespräche zwischen dem wertvollsten Unternehmen der Welt und den Dax-Konzernen BMW und Daimler, die in den vergangenen Monaten zur Fertigung des Apple-Autos geführt worden waren, hätten sich zerschlagen, berichtet das Handelsblatt exklusiv mit Verweis auf mit dem Vorgang vertraute Personen.

Während der Dialog mit BMW bereits im vergangenen Jahr ergebnislos verlaufen sein soll, wären die Gespräche mit Daimler erst kürzlich gescheitert, heißt es.

Zum Knackpunkt sei einerseits die unklare Rollenverteilung geworden: Die deutschen Automobilpioniere wollten sich offenkundig nicht mit der Rolle des Juniorpartners anfreunden. „BMW und Daimler wollen nicht Apples Foxconn sein“, kommentierte der Apple-Blogger Neil Cybart die gescheiterten Verhandlungen.

Knackpunkt Kundendaten

Zudem hätten BMW und Daimler mit Apple keine Einigung über den Umgang mit den Kundendaten erzielen können, die beim Techgiganten naheliegenderweise mit in die iCloud einfließen dürften. Für BMW und Daimler hätte der Schutz der Kundendaten dagegen oberste Priorität besessen.

Apples Bemühen, mit der deutschen Automobilindustrie zusammenzuarbeiten, deutete sich bereits Anfang der Woche an, als die FAZ von einem Entwicklungslabor in Berlin berichtete. Als mutmaßlicher Produktionspartner für das iCar wird weiterhin der österreichische Automobilhersteller Magna gehandelt.