90 Prozent der Anzeigenblätter haben Zeitungsformat

Anzeigenblätter erscheinen mit rund 30 bis 40 Prozent redaktionellen Inhalten. Die Zeitungsformate werden sowohl für Anzeigenblätter wie für Tageszeitungen in der Regel in drei Typenbezeichnungen zusammengefasst, die einer DIN-Norm entsprechen. Der BVDA untersuchte die Satzspiegel der 1 350 Anzeigenblätter, die in Deutschland wöchentlich mit einer Auflage von 86,4 Millionen Exemplaren erscheinen.

Der Satzspiegel ist die Festlegung der Nutzfläche auf dem ausgewählten Seitenformat, die mit dem Satz, das heißt den redaktionellen Texten, Bildern oder werblichen Anzeigen gefüllt werden soll. Seit 1922 sind die deutschen DIN-Papierformate definiert um für mehr Einheitlichkeit im Geschäftsverkehr zu sorgen. Für die Zeitungen gelten dabei folgende Papierformate (nicht zu verwechseln mit den Satzspiegeln, die geringere Werte aufweisen):

Norddeutsches Format (jeweils Papierformate: 560-570 hoch x 390-400 breit in Millimeter; in der Regel 8 Spalten pro Seite); Rheinisches Format (510-530 x 350-375; in der Regel 7 Spalten pro Seite) und Berliner Format (460-470 x 310-315 od. 510 x 315; in der Regel 6 Spalten pro Seite). Nach der BVDA-Erhebung erscheinen in Deutschland 90 Prozent der Gesamtauflage aller Anzeigenblätter in den klassischen Zeitungsformaten Rheinisches Format (43,6 Prozent; 573 Titel) sowie Berliner Format (43 Prozent; 578 Titel).

Mit deutlichem Abstand dominiert beim Rheinischen das 7-spaltige Format (96 Prozent beziehungsweise 40,3 Prozent aller in Deutschland erscheinenden 1 350 Anzeigenzeitungen) und beim Berliner das 6-spaltige Format (81,2 Prozent beziehungsweise 34,9 Prozent aller Anzeigenblätter). Im Rheinischen Format präsentieren sich beispielsweise auch die Tageszeitungen „Stuttgarter Zeitung“ oder „Die Rheinpfalz“; im Berliner Format die Tageszeitungen „die tageszeitung“ (taz) oder die „Financial Times Deutschland“.

Das größte in Deutschland übliche Zeitungsformat, das Norddeutsche Format (in diesem erscheint zum Beispiel die „Bild-Zeitung“, die „Süddeutsche Zeitung“ oder „Die Zeit“) spielt bei Anzeigenblättern eine geringere Rolle. Gerade einmal 20 Titel mit einer wöchentlichen Auflage von 3,1 Millionen Exemplaren erscheinen im Norddeutschen Format. Dies entspricht einem Titel-Anteil von 1,5 Prozent beziehungsweise einem Auflagen-Anteil von 3,6 Prozent.

Während die Tageszeitungen in den vergangenen fünf Jahren das von den klassischen Zeitungsformaten abgewandelte kleinere Format, das Tabloid-Format, entdeckten (zum Beispiel „WELT Kompakt“), erscheinen nicht wenige Anzeigenblätter schon weitaus länger in diesem Format. Aktuell sind dies 137 Titel mit einer wöchentlichen Auflage von 6,6 Millionen Exemplaren. Dies entspricht einem Titel-Anteil von 10,2 Prozent und einem Auflagen-Anteil von 7,7 Prozent.

Das kleinste Format, das Anwendung findet, ist das so genannte „Halbe Berliner Format“. Mit einer durchschnittlichen Höhe von 31 bis 32 cm und einer Breite von 23 bis 24 cm ist es nur etwas größer als eine Zeitschrift. In diesem Format erscheinen aktuell 42 Anzeigenblätter mit einer wöchentlichen Auflage von 1,8 Millionen Exemplaren (Titel-Anteil: 3,1 Prozent; Auflagen-Anteil von 2,1).

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