3,6 Millionen neue Abonnenten: Netflix begeistert mit starken Quartalszahlen

Es ist wieder diese Zeit des Jahres: Die Berichtssaison in den USA beginnt – und zwar mit einem Paukenschlag von Netflix. Der Streaming-Video-Anbieter konnte die Schätzungen der Wall Street vor allem beim so kritisch beäugten Nutzerwachstum übertreffen: Nach nur 1,6 Millionen neuen Abonnenten im Juni-Quartal konnte CEO Reed Hastings in den vergangenen drei Monaten 3,6 Millionen neue zahlende Mitglieder verbuchen.

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Aufatmen bei CEO Reed Hastings: Nachdem es im Juni-Quartal noch so aussah, als sollte Netflix‘ hyperbolische Wachstumsstory nach dem Launch in 130 neuen Nationen im Januar nun jäh zu Ende gehen, kann der langjährige Wall Street-Liebling Anleger nun wieder begeistern.

Um sagenhafte 20 Prozent schossen die Anteilsscheine von Netflix nach Handelsschluss auf 120 Dollar empor, nachdem der Streaming-Video-Pionier nach jeder Lesart bessere Quartalszahlen als erwartet vorgelegt hatte.

3,6 Millionen neue Nutzer in drei Monaten gewonnen  

Vor allem das Nutzerwachstum erleichterte die Wall Street, die zwischen Anfang Juli und Ende September mit 2,3 Millionen neuen Mitgliedern gerechnet hatte. CEO Reed Hastings konnte stattdessen 3,6 Millionen neue Abonnenten ausweisen und begründete die starken Zuwächse mit dem Interesse an Eigenproduktionen wie „Narcos“ und „Stranger Things“.

370.000 neue Zuschauer wurden auf dem amerikanischen Heimatmarkt gewonnen, 3,2 Millionen im Rest der Welt. Per Ende September bringt es Netflix damit bereits auf 83,3 Millionen Abonnenten. Die vom Marktforscher IHS kolportierte Marke von 100 Millionen Abonnenten bis zum Jahr 2020 erscheint angesichts des jüngsten Wachstums damit bereits im Jahr 2018 oder sogar Ende 2017 erreichbar.

Konsensschätzungen der Wall Street geschlagen 

Auch unterm Strich konnte das bereits 19 Jahre alte US-Unternehmen, das in den späten 90er-Jahren als Versender von DVDs begonnen hatte, die Wall Street-Schätzungen übertreffen.

Die Umsätze legten im dritten Quartal wieder dynamischer um 36 Prozent auf 2,29 Milliarden Dollar zu und lagen damit hauchdünn über den Kondensschätzungen der Wall Street von 2,28 Milliarden Dollar. Deutlicher wurden die Gewinnschätzungen geschlagen: Statt eines Gewinns je Aktie von 0,06 Dollar konnte der Streaming-Pionier einen Profit je Anteilsschein in Höhe von 0,12 Dollar oder 52 Millionen Dollar ausweisen.

Börsenwert durchbricht Marke von 50 Milliarden  Dollar

Auch der Ausblicke lag über den Analystenerwartungen: So rechnet CEO Hastings im Weihnachtsquartal mit 1,45 Millionen Neukunden in den USA und sogar 3,75 Millionen im Ausland.

Für das kolportierte Übernahme-Interesse von Disney sind die starken Quartalszahlen von Netflix indes keine gute Nachricht: Der Börsenwert des Streaming-Giganten erhöhte sich nach dem Kursplus von 20 Prozent um mehr als 8 Milliarden Dollar auf nunmehr 51 Milliarden Dollar.