Zeitschriftenverleger rechnen mit leichter Erholung

Es geht wieder aufwärts: Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) erwartet nach drei wirtschaftlich schwierigen Jahren für das Jahr 2004 einen leichten wirtschaftlichen Aufschwung und damit eine positive Entwicklung im Anzeigenmarkt.

„Die wirtschaftliche Talsohle ist durchschritten. Nach einem schwierigen Start ins Jahr 2003 zeigt das vierte Quartal, dass die Werbeerlöse langsam wieder anziehen“, betonte Dr. Hubert Burda, Präsident des VDZ, auf der Generalversammlung des Verbands in Berlin in dieser Woche. Steigende Umsätze erzielen die Verlage vor allem durch Werbeeinnahmen aus dem Kosmetik- und Pharmabereich.

Einigkeit herrschte bei der Verbandstagung darin, dass die Krise in der Medienbranche auch zu positiven Entwicklungen geführt habe. Die Unternehmen haben ihre Kostenpolitik korrigiert, erfolgreich neue Märkte vor allem im Ausland ins Visier genommen und – gezwungen durch die sinkenden Anzeigenerlöse – mit innovativen Werbeformen neue Erlösquellen generiert. Außerdem besinnen sich die Medienunternehmen wieder auf die Stärke ihrer Zeitschriften und ihren enormen Wert als unternehmerisches Standbein: „Selten wurden so viele neue Titel in den Markt gebracht wie in den letzten 12 Monaten“, so VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner. „Zeitschriften sind wieder eine heißbegehrte Ware.“

Deshalb forderte Hubertus von Lobenstein (BBDO) in seiner Rede bei der VDZ-Generalversammlung ein stärkeres Selbstbewusstsein der Printbranche gegenüber den Mediaplanern: „Mediaagenturen denken in Mediendominanz. Und die lässt sich mit einer guten Print-Anzeige viel einfacher und kostengünstiger erreichen als mit einem TV-Spot in der Prime Time.“

Gefährdet werde die Belebung des Werbemarktes aber noch immer durch die geplanten Einschränkungen der Werbefreiheit seitens der EU, warnte Dr. Hubert Burda. Er bezog sich damit auf die aktuellen Pläne des EU-Verbraucherschutzkommissars David Byrne, alle werblichen Aussagen im Nahrungsmittelbereich behördlich auf ihre wissenschaftliche Haltbarkeit überprüfen zu lassen. Dr. Hubert Burda: „Die Idee, damit die Verbraucher zu schützen, ist verständlich. Aber die Umsetzung bedeutet monate- oder gar jahrelange Prüfungen einzelner Slogans durch einen aufgeblähten Verwaltungsapparat. Die Schnelligkeit und die Kreativität von Werbekampagnen wird damit massiv gefährdet.“ (Lesen Sie dazu auch unsere absatzwirtschaft-Kolumne von Holger Jung.

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