Zeitschriftenreichweiten erweisen sich noch als stabil

60,3 Millionen Deutsche ab 14 Jahren nutzen Zeitschriften, wie aus der Medien-Analyse „ma 2010 Pressemedien I“ hervor geht. Das entspricht nach Informationen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) trotz der durch die Krise bedingten Kaufzurückhaltung lediglich 0,62 Prozent weniger Reichweite als in der „ma 2009 Pressemedien II“. Allerdings überwiege gegenwärtig die Zahl der Titel, die Reichweitenverluste zu verzeichnen haben.

Für Michael Walter, Vorstand Zeitschriften der ag.ma, ist es keine Überraschung, dass sich die Zeitschriftenreichweiten bislang stabil zeigten und jetzt in deutlich geringerem Maße sinken als die Auflagen: „Die Menschen lesen nicht automatisch weniger Zeitschriften, nur weil sie weniger Ausgaben kaufen.“ Da die Titel verstärkt weitergereicht oder beim Friseur oder im Café genutzt würden, würden auch die Reichweiten-Leistungswerte mit Verzögerung und in deutlich geringerem Umfang als die Auflagen sinken.

Insgesamt würden 93 Prozent der Deutschen ab 14 Jahre die in der aktuellen Medien-Analyse ausgewiesenen 162 Zeitschriftentitel lesen und pro Person durchschnittlich 3,68 Titel genutzt. Zu den am meisten genutzten Zeitschriftengattungen zählten mit 61,5 Prozent Reichweite Programmzeitschriften, auf die mit 47,6 Prozent Zeitschriften/Magazine zum Zeitgeschehen folgten. Darüber hinaus lese jeweils knapp ein Drittel der Bevölkerung Motorpresse (33 Prozent), Supplements (31,6 Prozent) und wöchentliche Frauenzeitschriften (31,5 Prozent).

Bei der Betrachtung der Anteile von weiblichen und männlichen Lesern habe sich gezeigt, dass der sprichwörtliche „kleine Unterschied“ zwischen den Geschlechtern beim Leseverhalten von großer Bedeutung ist. Denn während 49,5 Prozent der Männer die Motorpresse nutzt, treffe dies nur auf 17,3 Prozent der Frauen zu. Fast genau umgekehrt sei das Bild bei den wöchentlichen Frauenzeitschriften, welche zwar von 48,3 Prozent der Frauen gelesen, jedoch nur von 13,6 Prozent der Männer zur Hand genommen würden. Die Reichweiten- und Zielgruppendaten der Zeitschriften basieren auf nahezu 39 000 Interviews.

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