Zehn SEO-Tipps für Online-Shops

Für viele Online-Shop-Betreiber ist die Weihnachtszeit die wichtigste Zeit des Jahres. Denn von Jahr zu Jahr wächst der Anteil derer, die das Weihnachtsgeschenk für die Liebsten lieber im Internet kaufen. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien (Bitkom) wollen 2009 mehr als 14 Millionen Deutsche online Weihnachtsgeschenke kaufen. Um davon im E-Commerce zu profitieren, muss ein Online-Shop eine gute Sichtbarkeit im Google-Index besitzen. Die folgenden Tipps sollen der Suchmaschinenoptimierung für Online-Shops dienen.

von Ernest Mavriqi, Projekt-Manager bei der Abakus Internet Marketing GmbH

1. Keywordrecherche

Die Keywordrecherche sollte der erste Schritt sein, denn ohne vorher zu wissen, was der potenzielle Kunde sucht, kann mit der Suchmaschinenoptimierung nicht begonnen werden. Dabei ist die Recherche nach passenden Suchbegriffen nie komplett abgeschlossen. Es entwickeln sich immer wieder neue Begriffe.

Zu Beginn der Keywordrecherche kann ein erstes Brainstorming mit Menschen aus ihrem privaten Umfeld sehr hilfreich sein. Fragen Sie nach, wie diese Personen suchen würden, wenn sie das Produkt „XY“ kaufen wollen. Nehmen wir beispielsweise das Keyword „Winterreifen“ und erstellen eine Liste aus dem Brainstorming, mit welchen weiteren Worten Ihre Freunde und Bekannten sich auf die Suche begeben. Fügen Sie die Liste nun in das Google-Keyword-Tool ein, um an neue Wortkombinationen und Synonyme zu gelangen. Der Übereinstimmungstyp sollte von „Weitgehend“ auf „Exakt“ umgestellt werden, da das exakte Suchvolumen für das jeweilige Keyword benötigt wird.

Nutzen Sie zusätzlich noch die Suchbegriffsvorschläge von Google Suggest, dem neuen Wunderrad sowie die „verwandten Suchvorgänge“ von Google, um die Keywordrecherche zu erweitern. Anschließend sollten Sie auch die Mitbewerber analysieren. Worauf optimieren diese und sind das eventuell auch relevante Suchbegriffe für Ihren Shop?

Für alle Unentschlossenen empfiehlt sich noch die Adwords-Buchung diverser Keywords. Versuchen Sie mit Ihren Adwords-Anzeigen auf die erste Seite zu gelangen. Es muss nicht direkt eine Top-Platzierung sein. Die erste Seite reicht vollkommen aus, um das „echte“ Suchvolumen eines Keywords rauszufinden.

Tipp für Online-Shops:
Es gibt drei verschiedene Arten von Keywords: „navigational“, „transactional“ und „informational“. Das höchste Suchvolumen erreicht man mit den „informational Keywords“. Diese Keywords beziehungsweise die Nutzer (User) sind allerdings für Online-Shops eher uninteressant, da sie nur nach Informationen suchen und nichts kaufen wollen. Solche Suchbegriffe sollten nicht mit in die Keywordrecherche aufgenommen werden. Ein „informational Keyword“ erkennen Sie daran, dass keine oder nur wenige bezahlte Anzeigen geschaltet werden.

Bei den „navigational Keywords“ sucht der User nach einem Brand oder einer bestimmten Domain bei Google wie beispielsweise Ebay. Diese Keywords sind zwar einfacher zu optimieren, aber die Klickrate für Platz 1 beträgt 99 Prozent, da der User direkt das Gesuchte findet und klickt. Sie sollten nicht auf andere Brands optimieren, sondern versuchen, Ihren eigenen Brand zu stärken, sodass Sie in Zukunft mehr „navigational Traffic“ erhalten.

Bei der Keywordrecherche für Online-Shops sollten Sie sich nur auf die „transactional Keywords“ konzentrieren. Die transaktionsorientierte Suche generiert zwar weniger Suchvolumen als die „informational-Keywords“, aber dafür ist die Conversion-Rate deutlich höher und darauf kommt es bei einem Online-Shop an. In erster Linie will ein Online-Shop verkaufen und nicht informieren.

Beispiel anhand des Keywords „Winterreifen“:
Navigational Keyword: reifen.com
Informational Keyword: winterreifenpflicht
Transactional Keyword: winterreifen günstig

2. Title-Tag und Conversion-Keywords

Der Title-Tag ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Onpage-Optimierung. Der Webseiten-Titel kann für bis zu drei Suchbegriffe optimiert werden. Je fokussierter, desto besser. Beim Title-Tag ist auch die Keywordprominenz von hoher Bedeutung. Das erste Wort erhält am meisten Gewichtung, daher ist es wichtig dass an der ersten Stelle ein aussagekräftiges Keyword auftaucht und nicht der Domainname. Der Brand beziehungsweise der Domainname sollten immer am Ende des Seitentitels stehen.

Unerlässlich für Online-Shops sind so genannte „Conversion-Keywords“. Die Optimierung für generische Begriffe wie beispielsweise „Winterreifen“ sorgt für einen großen Streuverlust. Bei Winterreifen kann es sein, dass der User nur nach einem Preisvergleich. Informationen zur Winterreifenpflicht oder einfach nach dem Testsieger sucht aber (noch) nicht kaufen will. Die User haben mittlerweile gelernt, Ihre Suchanfragen zu spezifizieren. Deshalb ist es empfehlenswert, Conversion-Keywords wie zum Beispiel „kaufen“, „bestellen“, „günstig“, „shop“ usw. kontinuierlich bei der Suchmaschinenoptimierung zu berücksichtigen.

Tipp für Online-Shops:
Recherchieren Sie vorher, beispielsweise mit dem Google-Tool „Insights for Search“, welches Conversion-Keyword zu Ihrem Online-Shop passt. „Winterreifen günstig kaufen“ ist beispielsweise die optimale Phrase für einen Online-Shop, der Winterreifen verkaufen will. Ein guter Title-Tag inklusive Conversion-Keywords könnte wie folgt aufgebaut werden:

“Produkt“ günstig kaufen im „Keyword“ Online-Shop von Domain.de

3. Meta-Description

Die Meta-Beschreibung (Description) hat keinen direkten Einfluss auf das Google-Ranking. Das heißt jedoch nicht, dass man sie komplett vernachlässigen darf. Bei der Seitenbeschreibung ist es wichtig, einen ansprechenden und aussagekräftigen Marketing-Satz zu formulieren.
Da die Meta-Description als „Snippet“ in den Suchergebnissen angezeigt wird, kann die Klickrate dadurch beeinflusst werden. Und die Klickrate wiederum wird immer stärker als Rankingfaktor in den Google Algorithmus einbezogen. Nutzen Sie nicht mehr als 160 Zeichen für die Seitenbeschreibung.

Tipp für Online-Shops:
In der Meta-Description haben Sie die Möglichkeit, sich von anderen Online-Shops abzuheben. Versuchen Sie die Vorteile gegenüber Mitbewerbern zu erwähnen, wie beispielsweise kostenloser Versand, Preis, Rabatte, Gutscheine etc. Es sind die ersten Sätze, die der Suchende über Ihren Shop liest. Daher sollte die Meta-Description nicht vernachlässigt werden.

4. Content

Sowohl die User als auch der Suchmaschinen-Robot benötigen textlichen Inhalt, den man lesen kann. Es müssen nicht extrem lange Texte sein, aber beschreiben Sie beispielsweise auf der Startseite, worum es in Ihrem Shop geht. Verweisen Sie dabei aus dem Text heraus auf passende Produkte oder Kategorien.

Auf den Kategorie- und Produktseiten sollten außerdem individuelle Beschreibungen verfügbar sein. Verwenden Sie auf gar keinen Fall Inhalte, die bereits zig Mal im Internet vorhanden sind. Sie benötigen eine gewisse Einzigartigkeit oder „Uniqueness“, um bei Google gefunden zu werden.

Tipp für Online-Shops:
Nutzen Sie einzigartigen Content um die Produkte ansprechend zu beschreiben. Wenn Sie beispielsweise „Winterreifen“ der Firma „Continental“ mit „18 Zoll Felgen“ und „5-Speichen Design“ verkaufen, dann sollten diese Informationen in die Produktbeschreibung integriert werden. Je genauer und transparenter die Informationen, desto eher wird der Besucher zum Kunden.

5. Interne Verlinkung

Die beste Einstiegsseite bei Online-Shops ist die Produktseite. Auf dieser findet der User direkt den Preis, Bilder, eine Produktbeschreibung und den Weg zum Warenkorb. Leider ist es bei Online-Shops oft so, dass die Produkte in der letzten Ebene kaum „Linkpower“ erhalten. Dadurch kann kein Ranking bei Google erreicht werden. Versuchen Sie deswegen, jede relevante Seite, für die ein Ranking erreicht werden soll, mindestens acht Mal intern zu verlinken.

Tipp für Online-Shops:
Durch das „Cross-Selling“ auf den Produktseiten sollten die acht internen Links problemlos erreicht werden können. Einige Beispiele:
· Weitere Produkte empfehlen
· Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch …
· Meistverkaufte Produkte in der Kategorie „XY“
(hier kann zusätzlich noch die Kategorie verlinkt werden)

· Produkte intern „taggen“

Durch das „Taggen“ können Sie Produkte in drei bis vier Keywords definieren. Je Keyword sollte eine eigene, neue Seite entstehen. Die Tag-Seite sollte ähnlich einer Sitemap aufgebaut werden, aber nur Produkte anzeigen, die das gleiche Tag-Wort beinhalten.
Jedes Produkt sollte mit mindestens drei Schlagwörtern „getaggt“ werden. Sie können Nutzern alternativ auch die Möglichkeit geben, ein Produkt selber zu „taggen“:

6. Duplicate Content

Jede Seite einer Website sollte nur unter einer URL erreichbar sein. Bei Online-Shops wird leider oft durch Sortiermöglichkeiten oder andere Parameter ‚Duplicate Content‘ erzeugt. Mit den folgenden Tipps sollte sich das Problem etwas eingrenzen lassen:

Definieren Sie eine Standard-Domain, d.h. Sie müssen die Version „ohne www“ http://domain.de auf die Version „mit www“ http://www.domain.de mit einem sogenannten permanent Redirect (301) weiterleiten. Intern sollten Sie zusätzlich noch auf die Version ohne „index.php“ verlinken.

Dynamisch generierte Parameter können Sie mittlerweile durch die Google Webmastertools mit der Funktion „Parameterbehandlung“ ignorieren lassen. Bei der Sortiermöglichkeit von Produkten (Preis, Farbe, etc.) und auch bei anderen DC-Problemen ist das Canonical-Tag eine gute Problemlösung. Damit definieren Sie die „original URL“. Die URL bekommt einen Parameter angehängt, wie beispielsweise folgenden:

http://www.domain.de/kategorie/produkt-abc.html?sortiert&farbe=blau&sessionid=5678

Mit dem Canonical-Tag können Sie alle dynamisch erstellen Parameter dann auf die original Adresse umleiten lassen. Dazu muss Folgendes zwischen den Head-Bereich integriert werden:

Nutzen Sie diese Funktion aber nur, wenn Sie sich absolut sicher sind, welchen Effekt das für Ihren Online-Shop hat.

Tipp für Online-Shops:
Verwenden Sie bei den Produkten nicht die Herstellerbeschreibungen, sondern nutzen Sie eigene Inhalte. Ob Ihr Text kopiert beziehungsweise im Internet schon verbreitet ist, können Sie wie folgt testen: Kopieren Sie einen Satz aus der Produktbeschreibung und suchen Sie diesen mit Anführungszeichen bei Google. Im Idealfall erscheint nur die Produktseite, von wo Sie den Satz kopiert haben.

7. Performance des Online-Shops

Die Geschwindigkeit einer Website spielt spätestens 2010 eine große Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung, da Google im neuen Jahr die Geschwindigkeit von Webseiten in den Algorithmus mit einspielt. Trotzdem sollten Sie nicht so lange warten und die Geschwindigkeit Ihrer Seite bereits jetzt optimieren. Google hat dafür sogar ein eigenes Firefox-Add-On herausgebracht: Page Speed. Wenn Ihre Seite nicht geladen wird oder zu lange lädt, dann geht der Besucher weiter zum nächsten Shop oder zurück zu den Suchergebnissen. Dieses Userverhalten wird von Google auch gemessen und nennt sich Absprungsrate (Bounce-Rate).
Tun Sie etwas für die Ladezeit Ihres Online-Shops. Der Besucher wird Ihnen das mit einem Einkauf und die Suchmaschinen mit einem besseren Ranking danken.

8. Google Produktsuche

Ein Online-Shop darf heutzutage in der Google Produktsuche nicht fehlen. Für den Fall, dass Ihr Shop nicht gelistet ist, tragen Sie ihn heute noch im Google Merchant Center ein. Bei einer transaktionsorientierte Suche, werden mittlerweile fast standardmäßig die Shoppingergebnisse in den organischen Ergebnissen eingeblendet.

Sie sollten regelmäßig, mindestens jedoch drei Mal die Woche, Attribute zu Ihren Produkten hochladen oder automatisiert an Google Base versenden. Es gibt einige Pflichtattribute wie beispielsweise Titel, Beschreibung, Preis oder Zustand. Google stellt eine Liste mit allen vordefinierten Attributen zur Verfügung. Soweit es mit Ihren Produkten machbar ist, sollten Sie die Attribute komplett nutzen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, „benutzerdefinierte Attribute“ anzulegen. Diese Option sollten Sie auf jeden Fall nutzen. Mit den „benutzerdefinierten Attributen“ können Sie den Datenfeed individuell auf Ihr Shop-Sortiment anpassen.

Tipp für Online-Shops:
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ oder „Die ersten Online-Shops fangen die Kunden“. Die Shopping-Onebox von Google ist bereits ein fester Bestandteil der Suchergebnisse und Ihr Online-Shop sollte nicht fehlen. Schauen Sie regelmäßig in das Merchant Center. Google zeigt Ihnen inaktive Produkte, die Datenqualität und andere sinnvolle Statistiken zum Datenfeed Ihres Online-Shops.

9. Betreiben Sie Pressearbeit

Erreichen Sie mehr Reichweite über Online-Presseportale. Vorausgesetzt diese sind in den Google-News vertreten, können Sie indirekten Suchmaschinen-Traffic generieren. Dadurch, dass die Google-News-Box in den organischen Ergebnissen eingeblendet wird und die User über das Presse-Portal auf Ihre Seite gelangen, erreicht Ihr Online-Shop zusätzlichen Traffic.

Tipp für Online-Shops:
Sie bieten eine Rabatt- oder Gutschein-Aktion an und keiner hat es mitbekommen? Dann ist die Pressearbeit genau das richtige für Ihren Online-Shop. Aktionen müssen angekurbelt werden und Pressemeldungen sind ein sinnvolles Instrument dafür.

10. Vernetzung mit anderen Seiten

Ohne Links funktioniert keine Suchmaschinenoptimierung. Versuchen Sie, sich durch eine USP (Unique Selling Proposition) von der Masse abzuheben. Sie sollten etwas „Originelles“ anbieten oder regelmäßig bestimmte Aktionen durchführen.

Beispiele für Linkbait-Aktionen:
· Gewinnspiele veranstalten
· Gutschein-Aktionen
· Aktuelle Branchen-News

· „Bitte verlinken Sie mich“
· Bookmarken, teilen und empfehlen

Finden Sie heraus, wer die Zielgruppe Ihres Online-Shops ist und wonach Ihre Zielgruppe sucht. Versuchen Sie durch überzeugende Angebote und gute Aktionen ein Unikat im Web zu werden. User und Suchmaschinen werden es honorieren.

Über die Abakus Internet Marketing GmbH:
Abakus Internet Marketing hat sich als Search-Engine-Optimization-(SEO)-Agentur zum Ziel gesetzt, Websites durch professionelle Suchmaschinenoptimierung erfolgreich bei Google & Co. zu platzieren.

www.abakus-internet-marketing.de