Zaghafter Aufschwung im europäischen Automobilgeschäft

Im Jahr 2005 wird der Weltautomobilmarkt um zwei Millionen Pkw steigen. Das entspricht in etwa dem Verkaufsvolumen Frankreichs. Wie der Automobilmarkt-Experte Ferdinand Dudenhöffer prognostiziert, wird die Bedeutung des Autos als Wirtschaftsfaktor weiter steigen.

Die Innovationen der Zulieferer und Hersteller seien ein Indiz dafür, dass das Auto auch weiterhin wichtiger Wirtschaftsschrittmacher bleibe. Es werde 2005 durchaus einzelne Hersteller geben, die über Überkapazitäten verfügten. Da der weltweite Kapazitätsausbau jedoch anhalte, ließen sich die Überkapazitäten einiger Hersteller eher auf Management-Fehler zurückführen.

Als Geschäftsführer der B&D-Forecast und Direktor des Instituts CAR an der Fachhochschule Gelsenkirchen sieht Dudenhöffer allerdings auch, dass die Bäume im europäischen Automarkt nicht in den Himmel wachsen. Das gälte auch für Deutschland. Dieses Jahr erreiche der deutsche Automobilmarkt mit knapp 3,2 Millionen Pkw-Neuzulassungen einen Tiefststand. Dabei hätte mit einer bisher nicht gekannten Zahl neuer Modelle – darunter Volumenbringer wie den neuen Golf und Astra, mit einem fast acht Jahre alten Fahrzeug-Bestand und positiven Wirtschaftsaussichten nichts schief gehen dürfen.

Angesichts der steigenden Ölpreise, der hohen Verbraucherverunsicherung (Sozialreformbestrebungen) und des mit 1,8 Prozent nur geringen Wirtschaftswachstums ließen sich die deutschen Verbraucher trotz hoher Rabatte nicht in Kaufstimmung versetzen.

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