Von Gastautor Michael Luhnen, Commercial Director bei Paypal
Laut Gartner wird bis 2017 eine Verdreifachung der mobilen Zahlungen im Vergleich zu 2013 erwartet. Entsprechend wichtig ist für Online-Händler die Optimierung ihrer Shop-Website für mobile Geräte – das gilt auch für den Handel außerhalb der eigenen Landesgrenzen. „Mobile-ready“ sind noch lange nicht alle deutsche Online-Händler. Wie sieht die Entwicklung aus? Befragt wurden zu diesem The,a Online-Händler aus insgesamt sechs Märkten.

Mobile Shopping nimmt weiter zu: 84 Prozent bieten ihren Web-Shop mobil optimiert an

Die große Mehrheit (84 Prozent) der befragten Händler gibt an, die eigene Website bereits für mobile Geräte optimiert zu haben. Dabei dominiert das Smartphone. Es zeigt sich auch, dass bei größeren Händlern die Infrastruktur im Bereich Mobile besser ausgebaut ist. Sie verfügen insgesamt über ein besseres Gesamtangebot für mobile Geräte, indem sie beispielsweise eine eigene App anbieten oder mit einem responsive Design für Smartphones und Tablets arbeiten.

35 Prozent tracken die Geräte ihrer Kunden

Konsumenten shoppen immer häufiger über ihre mobilen Geräte. Damit Online-Händler auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und Konsumenten eingehen können, müssen deren Nutzungsgewohnheiten bekannt sein. Allerdings tracken nur 35 Prozent der deutschen Online-Händler die Geräte, über welche Konsumenten auf die Website zugreifen. Ein Blick auf die Verbreitung mobiler Geräte zeigt, dass Tablets einen genauso hohen Anteil an Verkaufszahlen haben wie Smartphones. Die Optimierung von Websites für Tablets sollte deshalb den gleichen Stellenwert wie die für Smartphones haben.
Bei der Optimierung von Websites für mobile Geräte ist zudem zu beachten, dass nicht nur die Produktseiten stimmig sein müssen – auch wenn es um das Bezahlen geht, will der Kunde sich schnell und einfach zurecht finden. Für Online-Händler ist die Optimierung der Bezahlseiten ein zusätzlicher Aspekt, der auf dem Weg zur optimierten Website für alle Devices berücksichtigt werden muss. Ist die Website angepasst, so steigt zum einen die Zufriedenheit der Konsumenten, die weniger häufig ihren Kauf abbrechen. Des Weiteren zahlt die Optimierung auf die Google-Suche ein: Nur wer eine mobil optimierte Seite anbietet, wird auch bei der mobilen Google-Suche berücksichtigt.

Cross-Border-Traffic erhöhen: SEO und Social Media als beliebteste Tools

Um Käufer aus dem Ausland auf die eigene Website zu locken, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Eine im November 2015 unter Online-Shoppern in 29 Ländern weltweit durchgeführte Studie von Ipsos MORI zeigte, dass sich fast ein Viertel der Shopper, die über nationale Grenzen hinweg einkaufen, auf Social Media verlässt, um Online-Shops in anderen Ländern zu finden. Knapp 40 Prozent finden diese über SEO. Jedoch nutzen nur 29 Prozent der deutschen Shopbetreiber Social Media und nur 33 Prozent SEO, um ausländischen Traffic auf ihrer Website zu pushen. Knapp ein Drittel der befragten Händler nutzt SEO und Social Media als aktive Marketingmaßnahmen. Gleichzeitig verlassen sich 34 Prozent allein auf Empfehlungsmarketing.
In Summe lässt sich festhalten: Deutsche Online-Händler haben die Relevanz von mobilen Websites und der Optimierung ihres Online-Shops erkannt. Trotzdem werden manche Tools noch recht sporadisch eingesetzt. Für deutsche Online-Händler gilt es, auf den Zug aufzuspringen und sich rechtzeitig mit der mobilen Optimierung des Shops und entsprechenden Marketingaktivitäten zu positionieren.
PayPal_Michael LuhnenZum Autor: Dr. Michael Luhnen ist seit 2014 als Commercial Director bei PayPal Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig. Sein Bereich umfasst unter anderem das Geschäft von PayPal in Österreich und der Schweiz, strategische Projekte sowie Aktivitäten zu den Themen grenzüberschreitender Handel und mobiles Bezahlen. Michael Luhnen kam 2013 als Head of Business Development & Operations zu PayPal. Zuvor war er acht Jahre bei McKinsey & Company tätig, zuletzt als Associate Principal. Michael Luhnen studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen. Er promovierte auf dem Gebiet Finance.