Werbebranche sieht leichter Erholung entgegen

Der Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) rechnet damit, dass sich die Umsätze der Werbebranche 2010 erholen werden. Nach einem Umsatzminus von fünf Prozent im Vorjahr ließe sich für die Werbe- und Kommunikationsagenturen ein Wachstum von drei Prozent prognostizieren.

Auch die Rendite-Entwicklung bei den Mitgliedsagenturen verlaufe nach einem Einbruch von durchschnittlich fast 27 Prozent im Jahr 2009 wieder positiv und soll sich am Jahresende bei einem Plus von 16,5 Prozent befinden. „Agenturen haben eine wichtige Rolle im Marketingprozess und brauchen eine solide wirtschaftliche Basis um strategisch und kreativ ein hohes Niveau zu halten. Das gilt angesichts der steigenden Komplexität der Märkte immer mehr. Nur mit Investitionen, beispielsweise in Top-Talente, können Agenturen auch in Zukunft ihre maßgebliche Rolle zwischen Marke und Konsument ausfüllen“, sagt GWA-Präsident Peter John Mahrenholz (CEO Draftfcb Deutschland).

Der Kostendruck auf die Agenturen sei im vergangenen Jahr höher denn je gewesen. 90 Prozent aller für den GWA Monitor befragten deutschen Werbe- und Kommunikationsagenturen hätten angegeben, dass der Kostendruck im Vergleich zu 2008 weiter gestiegen sei. In der vergangenen Rezession 2002 habe dieser Wert bei 77 Prozent gelegen. Zwei Drittel der Befragten würden für das laufende Geschäftsjahr sogar einen weiteren Anstieg erwarten. Demgegenüber rechneten nur fünf Prozent damit, dass der Kostendruck 2010 abnehmen wird. Die stärksten Signale, 2010 in Marketing-Kommunikation zu investieren, erhielten die GWA-Agenturen aus der Energie- und Internetwirtschaft sowie von Finanzdienstleistern. Eher schwache Signale kämen aus der Bauindustrie, der Logistik- und der Textilbranche.

Fast die Hälfte des Umsatzes der Werbe- und Kommunikationsagenturen basiere auf Projekthonoraren, und lediglich noch 15 Prozent auf Media-Provisionen. Beinahe genauso oft würden Agenturen nach Arbeitsumfang (Scope of Work) vergütet. Der Anteil erfolgsabhängiger Vergütung betrage insgesamt acht Prozent. Als größter Umsatzgarant der Agenturbranche galt 2009 die Automobilindustrie, deren Anteil am Gesamtumsatz der Agenturen durchschnittlich 16 Prozent betrage. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Nahrungs- und Genussmittelbranche mit elf und der Einzelhandel mit acht Prozent.

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