Werbeartikel dürfen als sinnvolle Werbemedien nicht diskriminiert werden

: Die Wirtschaft hat nichts zu verschenken, sondern wirbt [14.01.2003 – 10:20 Uhr]

Die Werbeartikel-Branche ist in Not. Denn die rot-grüne Regierungskoalition plant, nach einer
öffentlichen Anhörung im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages
(15. Januar) ein Gesetzesentwurf ins Parlament einzubringen, bei dem
der Werbeartikel in seiner bisherigen Form nicht mehr
steuerlich abzugsfähig ist.
Als Folge des politischen Kahlschlags, so schätzt Hans-Joachim Evers, Vorsitzender des
Gesamtverbandes der Werbeartikel-Wirtschaft (GWW), würden rund 40 Prozent der
deutschen Werbeartikelhändler Insolvenz anmelden und etwa 30.000
Menschen gekündigt.

Der Dachorganisation der nationalen
Werbartikelwirtschaft (Umsatz 2002: 2,93 Mrd. Euro; 5.000 Betriebe;
60.000 Beschäftigte)ist zudem insbesondere die Gleichstellung des Werberartikels mit anderen
Werbemedien wie Hörfunk, Fernsehen oder Tageszeitungen wichtig. „Wir
können keine Diskriminierung des Werbeartikels gutheißen“, betont
Evers, „jede Woche erscheint nach unseren Berechnungen beispielsweise
der Illustrierte mit rund 7,5 Millionen Euro Anzeigeneinnahmen. Jede
Anzeige ist natürlich voll abzugsfähig und mindert als Kosten die
Steuerlast des werbenden Unternehmens.“

Die Bundesregierung plant aber derzeit,
dass Werbeartikel, die auch privat genutzt werden könnten, von der
Abzugsfähigkeit auszuschließen.

Ein Lichtblick auf politischen Horizont könnte die Meinung von Dr.
Rainer Wend sein. Als Vorsitzender des Bundestagsausschusses
„Wirtschaft und Arbeit“, unterstrich er im Gespräch mit dem GWW in
Düsseldorf, dass der Werbeartikel ein unverzichtbares Instrument ist,
um Konsumanreize zu schaffen und wirtschaftlichen Aufschwung zu
erzielen. Dr. Wend verlangte allerdings von der Branche, die
Beibehaltung der Wertgrenze von derzeit 40 Euro zu akzeptieren.