Weltweiter Werbemarkt soll sich 2010 erholen

Der von der globalen Wirtschaftskrise immer noch stark gebeutelte weltweite Werbemarkt hat das Schlimmste überstanden. Das geht aus der Studie „Advertising Expenditure Forecast“ der Agenturgruppe Zenith Optimedia hervor. Zwar steht das Erreichen der Talsohle danach noch bevor, doch sei im Verlauf des Jahres 2010 ein leichter Anstieg der weltweiten Werbespendings um 0,5 Prozent zu erwarten.

Bedingt durch den extrem starken Einbruch des weltweiten Werbemarkts im ersten Halbjahr 2009 korrigiert Zenith Optimedia die im Juli getroffene Prognose für das Gesamtjahr von minus 8,5 Prozent und hält nun einen Rückgang der weltweiten Werbeinvestitionen um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr für wahrscheinlich. Beispielsweise hätten die weltweiten Top-Medienunternehmen, zu denen
unter anderem Time Warner, Bertelsmann und Axel Springer zu zählen seien, im ersten Halbjahr durchschnittlich 13,1 Prozent ihrer Medienerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebüßt. Im zweiten Halbjahr verlangsame sich der Rückgang der weltweiten Werbespendings jedoch deutlich, sodass für den weltweiten Werbemarkt ein Erreichen der Talsohle bis Ende des Jahres erwartet wird. „Das Jahr 2009 hat sich, was die Werbeinvestitionen angeht, insgesamt schlechter entwickelt, als erwartet“, erläutert Dr. Nicole Prüsse, Chairman Zenith Optimedia. Der Konsumentenindex entwickle sich derzeit jedoch wider aller Erwartungen stabil bis leicht steigend, was dazu führe, dass insbesondere Konsumgüterhersteller auch wieder mehr in Werbung investieren. Für 2010 sehe die Entwicklung deutlich positiver aus, obwohl das Niveau vor der Krise nächstes Jahr nicht wieder erreicht werden könne.

Während die Agenturgruppe für 2009 von einem Minus des Werbemarkts in Deutschland von 8,5 Prozent sowie einer moderaten Erholung (-3,2 Prozent) im kommenden Jahr ausgeht, sei für 2010 mit einer gemäßigten Erholung des weltweiten Werbemarkts und mit einem leichten Anstieg der globalen Werbespendings um 0,5 Prozent zu rechnen. Im Vergleich zu allen anderen Märkten würden sich Nordamerika, Westeuropa und Japan allerdings unterschiedlich entwickeln. Denn da die globale Wirtschaftskrise diese Märkte besonders stark getroffen und die geplatzte weltweite Kreditblase große wirtschaftliche und strukturelle Probleme offenbart habe, schreite die Erholung hier langsamer voran. Dort werde 2011 ein Plus von 1,5 Prozent erwartet, wohingegen alle anderen Märkte dann durchschnittlich um 9,8 Prozent wachsen würden.

Bis 2011 sollen zudem rund 15 Prozent der weltweiten Spendings in das Internet fließen, wobei die Wachstumsrate im laufenden Jahr auf plus 9,2 Prozent zu beziffern sei. Dabei werde der Großteil der Werbegelder in Search- und Sonderwerbeformen investiert. Treiber seien neben Suchmaschinenmarketing mit einem Plus 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vor allem Bewegtbild-Werbung mit einem Plus von 19 Prozent, Social Media mit einem Plus von 45 Prozent sowie Mobile mit einem Plus von 69 Prozent. „Auch in Deutschland kurbeln Search, Bewegtbild, Social Media und Mobile den digitalen Werbemarkt an. Dies ist nicht nur dem Online-Shift angesichts der Krise zuzuschreiben, sondern auch dem Trend zur individualisierten Kommunikation, der das Kommunikationsverhalten von Marken heute – neben dem Ziel der Reichweitengewinnung – zentral prägt und sich durch Targeting-Möglichkeiten im Web besonders gut realisieren lässt“, resümiert Prüsse.


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