Weltweiter Vertrauensverlust in die Wirtschaft

Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist systemisch und global. Daraufhin sinkt der Optimismus von Konsumenten auf der ganzen Welt, selbst Schwellenländer werden pessimistischer. Das belegen Ergebnisse des „Global@dvisor“, einer internationalen Repräsentativstudie, die das Marktforschungsinstitut Ipsos im November 2008 online in 22 Ländern durchführte.

In China sind demnach gerade einmal 46 Prozent der 22.000 Befragten mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden, wohingegen es im gleichen Zeitraum 2007 noch 88 Prozent waren. Ähnliche Tendenzen gäbe es auch in Indien. Einzig Brasilien scheine unberührt von der Krise. Belastbarkeit würden Polen, Holland und Schweden zeigen. Dort sei das Vertrauen in die Wirtschaft gegenüber der Erhebung aus dem Vorjahr zwar auch gesunken, doch bezeichne immerhin jeder Zweite seine wirtschaftliche Situation nun als gut beziehungsweise ziemlich gut. In Deutschland teilen nur 30 Prozent diese Meinung, obwohl im April 2008 noch 50 Prozent und vor einem Jahr sogar 64 Prozent ihre ökonomische Lage positiv beurteilten.

Als Reaktion auf die Krise hätten fast drei Viertel (72 Prozent) der Konsumenten auf der ganzen Welt ihre Ausgaben zurückgefahren. Dabei sei der Unterhaltungssektor mit 76 Prozent am stärksten betroffen, gefolgt von Reisen (73 Prozent), Luxusgütern (72 Prozent) und Kleidung (59 Prozent). Am auffälligsten seien die Kürzungen der Familienbudgets im Epizentrum der Krise: US-Amerikaner würden ihre Budgets stärker einschränken als Konsumenten in vielen anderen Ländern. Besonders groß sind die Unterschiede der Sparmaßnahmen beim Energieverbrauch, bei Benzin und bei Lebensmitteln.

In Deutschland gaben 59 Prozent der Befragten an, kürzlich aufgrund der Wirtschaftslage ihre Haushaltsausgaben eingeschränkt zu haben, womit die Bundesbürger weit unter dem Durchschnitt von 72 Prozent der 22 Befragungsländer lägen. Am einschneidensten sparen Menschen in Süd-Korea (87 Prozent), Argentinien (84 Prozent), der Türkei (83 Prozent), Mexiko (83 Prozent), Frankreich (81 Prozent), China (80 Prozent) und den USA (80 Prozent).

www.ipsos.de