Was Unternehmen zu Top Level Domains jetzt wissen müssen

Angesichts der aufkommenden Welle neuer generischer Top Level Domains (gTLDs) wie „.shop“ oder „.hotel“ rät der Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco den Inhabern eingetragener Markennamen, sich zügig mit den neuen Internet-Endungen vertraut zu machen. Denn gegebenenfalls muss die Online-Strategie auf eine oder mehrere neue Domains ausgeweitet werden. „Allerdings“, sagt Rechtsanwalt Thomas Rickert, „wäre es unsinnig, im Blindflug alle Marken beim dafür zuständigen Trademark Clearinghouse (TMCH) anzumelden.

Rickert ist Leiter der Kompetenzgruppe Names & Numbers im Eco-Verband und warnt: „Derzeit tummeln sich eine Reihe von Scheinspezialisten auf dem Markt, die Vorreservierungen von Domains oder Einträge im TMCH gegen teures Geld anbieten. Dabei wird zumeist nicht darüber aufgeklärt, für wen sich die Nutzung des Dienstes lohnt und welche Alternativen es gibt. Wir werden daher ab Juni in mehreren Städten eine Workshop-Reihe durchführen, um neutral über das Thema aufzuklären.“ In den Veranstaltungen zeigen Experten Chancen und Risiken der neuen gTLDs auf und geben Unternehmen einen konkreten Praxisleitfaden an die Hand, was sie jetzt unbedingt beachten sollten, um ihre Marken zu schützen. „Legen Sie Ihr Geld nur für solche Leistungen an, die Ihnen auch etwas bringen“, betont Rickert.

Neue Endungen könnten für Verwirrung sorgen

In Anbetracht der Vielzahl neuer Internet-Endungen erwarten einige Experten für die kommenden Jahre eine erhebliche Verwirrung bei Internetnamen sowohl auf Firmen- als auch auf Verbraucherseite. „Der Nutzer wird sich aber vermutlich schnell an die neuen Endungen gewöhnen“, sagt Rickert. Einige der neuen Domainnamen werden sicherlich eine weite Verbreitung erfahren, aber viele andere werden nur für bestimmte Interessengruppen interessant sein. „Wahrscheinlich werden auch viele bedeutungslos vor sich hindümpeln“, vermutet der Jurist. Es sei selbst für Experten schwierig abzuschätzen, welche Domains Erfolg versprechend seien. Lediglich bei einer kleinen Anzahl besonders zugkräftiger Namen wie „.app“ oder „.web“ gehen fast alle Fachleute von einer Durchsetzung auf breiter Front aus.

Weitere Details zu den von Eco geplanten Informationsveranstaltungen für Markeninhaber gibt es unter www.numbers.eco.de.