Was bedeutet das Web 2.0 für Website-Betreiber?

Andreas Ludwig, Director Business Development bei Yahoo! & Yahoo! Search Marketing, sieht im Erfolg der Web 2.0-Angebote eine Emanzipation der Kunden. Bei Web 2.0-Anwendungen wie Wikipedia, YouTube, Yahoo! Clever und myVideo haben aktive, informierte Internetanwender die Kontrolle über Inhalte.

„Jeder Internetanwender hat heute publizistische Macht. Ein Beispiel: Allein die vier meistbesuchten Web 2.0-Websites haben in Deutschland zusammen fast 500 Millionen Page Visits und erreichen 18 Millionen Unique User. Sie stoßen damit in Größenordnungen vor, die bisher den führenden Portalen vorbehalten waren“, erklärt Ludwig die Entwicklung hin zu Käufermärkten. Wikipedia wachse beispielsweise, bezogen auf die Reichweite, seit Jahresanfang um über 40 Prozent, YouTube um über 1 000 Prozent. Das neue Yahoo! Clever, bei dem Anwender Fragen stellen und in Echtzeit persönliche und relevante Antworten von anderen Nutzern erhalten, habe die Reichweite allein von August zu September über 100 Prozent gesteigert.

Der Experte empfiehlt Website-Betreibern, diese rasante Entwicklung zu beachten, um ihr eigenes Angebot an die neuen Bedürfnisse anzupassen und die sich daraus ergebenden Chancen nicht zu verpassen: „Entweder eine Website kommt dem Wunsch der Anwender nach Dialog nach, oder sie verliert Anwender an Seiten, auf denen die User aktiv kommunizieren und sich mit ihren individuellen Erfahrungen einbringen können,“ kommentiert Ludwig. Der einfachste Weg sei, bereits vorhandene Web 2.0-Angebote einzubinden, da die Qualität der Angebote von der hohen Nutzerzahl lebe.

Web 2.0 biete werbetreibenden Unternehmen die Chance, in den Dialog mit Anwendern zu treten: „Anwender kommunizieren auf den Web 2.0-Plattformen über Themen, die ihnen am Herzen liegen, etwa ein bevorzugtes Reiseland. Unternehmen, die hierzu Angebote haben, könnten auf diesen Plattformen in einer neuen Weise in den Dialog mit den Anwendern einsteigen. Nutzer wünschten sich individuelle, gezielte und personalisierte Angebote sowie diskrete Werbemaßnahmen mit echtem Mehrwert. Am Ende könnten nur die Web 2.0-Angebote langfristig im Markt bestehen, die mit Fingerspitzengefühl eine solche Monetarisierung sicherstellten.

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