Vier von zehn Verbrauchern kaufen elektronische Bücher

Die Zeichen für E-Books stehen in Deutschland auf Wachstum. Noch ist ihr Anteil am Gesamtumsatz des Buchmarktes klein, aber die Umsätze mit belletristischen E-Books haben sich in nur einem Jahr fast verdreifacht und konnten dabei die Verluste aus dem Printbereich vollständig kompensieren. „Wir erwarten, dass die Buchbranche auch in Zukunft den digitalen Wandel erfolgreich meistern wird“, sagt Werner Ballhaus von Pricewaterhouse-Coopers (PwC). Das Beratungsunternehmen legt zur heute startenden Frankfurter Buchmesse die Studie „E-Books im Aufwind“ vor.

Im vergangenen Jahr betrugen die Umsätze mit elektronischen Büchern in den Bereichen Belletristik sowie Kinder- und Jugendbuch 144 Millionen Euro. Für das laufende Jahr erwarten die PwC-Experten einen Umsatz mit E-Books von 286 Millionen Euro: knapp sechs Prozent von den Gesamtumsätzen mit Belletristik von 4,9 Milliarden Euro.

Frauen lesen mehr E-Books als Männer

Für die Studie hat PwC mehr als 1.000 Onlinenutzer in Deutschland im Alter von 18 bis 65 Jahren zur Nutzung von E-Books und ihren diesbezüglichen Erfahrungen befragt. Resultat: Knapp 13 Prozent der Konsumenten lesen regelmäßig E-Books, bei den Frauen liegt der Anteil der E-Book-Vielleser mit 15 Prozent deutlich höher als bei den Männern (9,5 Prozent). Rund 56 Prozent der Befragten haben noch keine Erfahrung damit, wobei knapp ein Fünftel der Konsumenten die Absicht bekundet, elektronische Bücher demnächst auszuprobieren. In der Altersgruppe der über 46-Jährigen ist aber der Anteil derjenigen, die E-Books ausprobieren wollen, am höchsten. 37 Prozent der Konsumenten haben in den vergangenen zwölf Monaten E-Books gekauft. In der Gruppe der 31-bis 45-Jährigen finden sich dabei die meisten E-Book-Käufer: Hier haben 22 Prozent im vergangenen Jahr mehr als fünf elektronische Bücher erworben.

„Durch die rasante Verbreitung von Tablets und elektronischen Lesegeräten nimmt der E-Book-Markt in Deutschland an Fahrt auf. Um von dem wachsenden Interesse der Konsumenten an elektronischen Büchern zu profitieren, sind die meisten großen Verlage mittlerweile mit Neuerscheinungen und einem Teil der Backlist auf den relevanten digitalen Plattformen vertreten“, kommentiert Ballhaus, er ist Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC. Das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz mit E-Books im Bereich Belletristik, inklusive Kinder- und Jugendliteratur, bis 2017 einen Wert von 852 Millionen Euro erreichen wird, was einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von 43 Prozent und einem Anteil von mehr als 16 Prozent am Gesamtmarkt für Belletristik entspricht.

Buchmarkt ein stabiles Segment im Medienbereich

Insgesamt zeigt sich der Buchmarkt in den nächsten Jahren weiterhin als eines der stabilsten Segmente im Medienbereich. Für 2017 prognostiziert Pricewaterhouse-Coopers einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro, was einem jährlichen Wachstum der Umsätze von 0,7 Prozent entspricht. „Die Zuwächse werden im Wesentlichen durch den Verkauf von elektronischen Büchern begründet. In den kommenden Jahren wird sich im Umfeld der E-Books eine Infrastruktur aus Lesegeräten, Content-Anbietern und Plattformbetreibern bilden. Dafür werden sowohl Konsolidierungsbestrebungen und Kooperationen zwischen den Marktteilnehmern, aber auch eine Vereinheitlichung und Flexibilisierung der Formate sorgen“, prognostiziert Ballhaus.

Das Whitepaper zu seiner aktuellen-E-Book-Studie stellt Pricewaterhouse-Coopers kostenlos zur Verfügung. Sie können das PDF-Dokument hier downloaden.

(PwC/asc – Foto: Amazon)